Als Angebot und Nachfrage bezeichnet man die Menge der Waren, die für einen bestimmten Preis zum Verkauf zur Verfügung steht, und der Grad an Kundenbedürfnis nach diesem Produkt zum entsprechenden Preis. Sie bestimmen den Markt nach einem einfachen Prinzip: Dienstleistungen und Güter bilden das Angebot. Die Nachfrage beschreibt die Bereitschaft der Kunden, diese Produkte und Dienstleistungen zu kaufen. Immer, wenn Angebot und Nachfrage im Einklang sind, ist im Fachjargon die Rede vom Gleichgewichtspreis. Das bedeutet, dass es durch Abweichungen einer Seite zu einem Ungleichgewicht kommen kann.

Die Mechanismen von Angebot und Nachfrage:

Eng verwoben mit Angebot und Nachfrage sind auch der Preis des Produkts beziehungsweise der Dienstleistung und die Menge. Folgende Mechanismen lassen sich dabei beobachten:
Steigt der Preis des Angebots werden Produkte und Dienstleistungen teurer. Das wiederum bedingt in den meisten Branchen eine sinkende Nachfrage. Vom angebotenen Produkt oder der offerierten Leistung ist mehr verfügbar, da Unternehmen ihre Leistungen in diesem Zustand kostendeckend oder sogar mit Gewinnmarge am Markt platzieren können. Die Konsumenten hingegen weichen einen Schritt zurück. Zu teuer ist ihnen der Preis.

Ist die Nachfrage rückläufig wird ein Produkt oder die Dienstleistung deutlich weniger angefragt, fällt der Preis dafür. Unternehmen unterbieten sich gegenseitig. Der sogenannte Marktpreis sinkt. Das wiederum spornt den Konsumenten dazu an, zu einem günstigeren Preis das Produkt oder die Dienstleistung doch zu erwerben. Die Nachfrage steigt, das Angebot sinkt.

Dieses Prozedere wiederholt sich so lange automatisch am Markt, bis das eingangs erwähnte Preisgleichgewicht wiederhergestellt ist. Das heißt, dass der Mechanismus erst stoppt, wenn Angebot und Nachfrage wieder auf einem Nenner sind. Ins Wanken gerät die Waagschale aus Angebot und Nachfrage daher entweder durch Preis, Menge oder die Nachfrage seitens der Kunden.

Mehr dazu:

Die Marktkräfte von Angebot und Nachfrage: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre – Autor: Stefan Furer.

Die Nachfragepolitik greift auf die theoretischen Grundlagen von John Maynard Keynes zurück und wird daher auch Keynesianismus genannt. Unter dem Eindruck des Börsencrashs von 1929 entwickelte Keynes die These, dass es zwar auf den Märkten durchaus eine Tendenz zum Gleichgewicht gebe, sich dieses aber auch als Gleichgewicht von niedriger Produktion, fehlender Investition und hoher Unterbeschäftigung einstellen könne. Bei rückläufiger Konsumnachfrage der privaten Haushalte stellen die Unternehmen mangels positiver Renditeerwartungen die Investitionen ein, was einen weiteren gesamtgesellschaftlichen Nachfrageausfall bewirke. Um der Verunsicherung der Märkte entgegenzuwirken, seien permanente und langfristige Investitionen des Staates nötig.