Bei Dysphorie (griech. dusphoría, “großer Schmerz”) handelt es sich um ein körperliches, psychisches oder soziales Unwohlsein, das bei vielen trans* und manchen nicht-binären Menschen durch die Eigen- und Fremdwahrnehmung entsteht. Dieses Unwohlsein kann beispielsweise durch Pronomen, Namen, Kleidung oder körperliche Merkmale ausgelöst werden.

Es wird zwischen Gender- und Körperdysphorie unterschieden.

Genderdysphorie bezeichnet den Leidensdruck, der entsteht, wenn die gesellschaftlich erwartete soziale Geschlechterrolle nicht mit dem eigenen Geschlechtsbewusstsein übereinstimmt. Z. B. wenn die Gesellschaft von einer männlichen (jedoch nach der Geburt weiblich zugewiesenen) Person weiblich normiertes Verhalten und weibliche Kleidung erwartet oder auch die Person mit einem weiblichen Personalpronomen anspricht.

Körperdysphorie beschreibt hingegen den Leidensdruck, der durch die Nichtübereinstimmung von körperlichen Merkmalen und Geschlechtsbewusstsein ausgelöst wird. Viele von Körperdysphorie betroffenen Menschen ergreifen aufgrund des großen Leidensdrucks körperangleichende Maßnahmen. Dabei kann es sich unter anderem um Hormontherapien oder Operationen handeln. Die Stärke des Leidensdrucks / Unwohlseins variiert von Person zu Person und kann je nach Situation unterschiedlich sein.

Es gibt auch trans* und nicht-binäre Menschen, die keine Dysphorie empfinden – Dysphorie ist nicht notwendig, um sich selbst als trans* oder nicht-binär zuzuordnen – Quelle.

Als Dysphorie wird eine Störung des emotionalen Erlebens (Affektivität) bezeichnet, die durch eine ängstlich-bedrückte, traurig-gereizte Stimmungslage charakterisiert ist. Die Betroffenen erleben sich dabei als unzufrieden, schlecht gelaunt, misslaunig oder missgestimmt, mürrisch, verdrossen oder verärgert bzw. werden so wahrgenommen. Es handelt sich meist um eine „banale Alltagsverstimmung“ ohne Krankheitswert; gelegentlich kann Dysphorie jedoch als Symptom im Rahmen von Krankheiten oder als Folge davon auftreten. Die Dysphorie bildet das sprachliche Gegenstück (Antonym) zur Euphorie.

Eine anhaltende Dysphorie kann als Folge vielfältiger körperlicher und psychischer Erkrankungen, beispielsweise einer PTBS (Posttraumatischen Belastungsstörung) entstehen. Diese kann die Ausprägung einer komorbiden Depression annehmen.  Als symptomatische Stimmungsänderung wird sie beim prämenstruellen Syndrom (prämenstruelle Dysphorie) sowie bei hirnorganischen Erkrankungen, Intoxikationen oder Entzugssyndromen und im Rahmen von Geschlechtsidentitätsstörungen (engl.: gender dysphoria) beobachtet – Quelle.

Siehe auch:

Dysphorie ist eine Affektstörung, die eigenständig oder als Begleitsymptom auftreten kann. Die Betroffenen sind unzufrieden, missmutig, schlecht gelaunt, gereizt, mürrisch oder verärgert und strahlen diese Stimmung nach außen ab. Das Gegenteil der Dysphorie ist die Euphorie.

Hintergründe:

Dysphorie kann als Begleitsymptom bei hormonellen Veränderungen (prämenstruelle Dysphorie), psychischen Erkrankungen (Depression, bipolare Störungen), organischen Erkrankungen, Intoxikationen, Medikamenteneinnahme oder im Rahmen eines Entzugs auftreten.