Die Feigheit, ein Arsch-Engel, mit dem Hinweis: Courage – TUT NOT
Theaterliebe in Blick-Winkeln der Feigheit:
Das Andorra-Phänomen spielt auf das gleichnamige Drama von Max Frisch an. Dort wird das uneheliche Kind eines Lehrers vermeintlich als „Jude“ bezeichnet, dem die Einwohner Eigenschaften, wie Geiz, Faulheit oder Feigheit andichten. Anfangs sträubt sich der Junge gegen diese Erwartungen bis er resigniert und ihnen schließlich entspricht. Genau darum geht es auch beim Andorra-Phänomen: Dabei verfolgen Menschen Ziele, die andere ihnen gesteckt haben.
Feigheit – Eine etwas wirre Betrachtung:
Feigling! – ein schweres Wort, mit hartem Gewicht fällt es in die Sprache. Eine Verurteilung. Eine Verächtlichmachung. Es klebt an einem, zieht einen hinunter. Haftet wie ein Kainsmal. Manches Mal unvermeidlich, weil die Angst, berechtigt, zu stark war, die Bedrohung zu groß. Oft mißbraucht, um Mangel an Blindheit, an Dummheit zu strafen, das heißt dann auch Feigheit vor dem Feind, auch wenn der gar nicht dein Feind ist, sondern zum Beispiel der deines selbsternannten „Vaterlandes“. Aber atemraubend, schmerzhaft, verstörend, wenn es zutrifft, wenn man sich den eigenen schwächlichen, schon voraus-eilenden Gehorsam eingestehen muß, herunterschlucken muß, dass man sich die Gefährdung groß geredet hat, um sich nicht verhalten zu müssen. Feigling, Memme, Duckmäuser, Hasenfuß, Angsthase, Drückeberger, Waschlappen und für Männer, die ultimative Kränkung: Schlappschwanz. Niedlich-herablassend oder harsch-verurteilend klingt die Wertung aus dem Munde des wirklich oder vermeintlich „Mutigen“, seine Angst überwunden Habenden.
Angst bezeichnet das Gefühl, überlebensnotwendig, in unseren Instinkten tief verankert; Feigheit ist eine Art, mit der Angst umzugehen. Wo hört Vernunft und/oder berechtigter Überlebenswille auf und es beginnt die Feigheit? Ein schmaler Grat, nicht wahr? Wieviel Schaden habe ich angerichtet durch bequemliche, unnötige Feigheit, wieviel eigenes Glück habe ich verhindert, weil ich zu feige war ein Risiko einzugehen?
Zeitungsfoto dreier Insassen des Londoner Zoos Juni 1955
Die Drei Affen
Was wir Feigheit nennen, gilt anderswo als Tugend.
Was nicht dem Gesetz der Schönheit entspricht, darauf schaue nicht;
was nicht dem Gesetz der Schönheit entspricht, darauf höre nicht;
was nicht dem Gesetz der Schönheit entspricht, davon rede nicht;
was nicht dem Gesetz der Schönheit entspricht, das tue nicht.
Das wäre ein vierter Affe, mit den Händen verschränkt.
Das japanische Sprichwort lautet: “ mi-zaru, kika-zaru, iwa zaru“, verdeutscht:
„nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“ und meint, daß Diskretion, Zurückhaltung und Verschwiegenheit Tugenden sind.
Die buddhistische Deutung ist, daß man keine Zeit mit dem Denken über Schlechtes oder dem Denken von schlechten Gedanken verbringen sollte. Für die Symbolik der drei Affen wurde das Wort zaru (=nicht) mit dem ähnlich klingenden Wort saru (= Affe) verbunden.
Feigheit, die Neigung, sein Handeln durch Furcht bestimmen zu lassen. Brockhaus
Feigheit, habitueller Zustand des Gemüts, in welchem sich der Mensch vor Gefahren oder Schmerzen in dem Grad scheut, dass dadurch einesteils seine Freiheit und Tatkraft gelähmt, andern Teils sein Gefühl für Ehre und Schande abgestumpft wird – Meyers Konversationslexikon
Feigheit ist zunächst die vorwerfbare Neigung, sein Handeln durch Angst oder Furcht bestimmen zu lassen. Sie sei ein seelischer Zustand, in dem sich jemand aus Furcht vor einer Gefahr, einem Verlust, Schmerz oder Tod nicht stellt und aus der Sicht Dritter als ehrlos erweist. Feigheit, veraltet auch als Feigherzigkeit oder Memmenhaftigkeit bezeichnet. Feigheit wird als ein seelischer Zustand beschrieben, in dem eine Person sich aus Furcht vor einer Gefahr, einem Verlust, vor Schmerz oder Tod einer Aufgabe nicht stellt. Es gibt Zusammenhänge, in denen das feige Verhalten eines Menschen zugleich als ehrlos empfunden wird – Wikipedia.
Dass man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! dass man sie nicht hinterdrein im Stiche lässt! – Der Gewissensbiss ist unanständig – Friedrich Nietzsche, Werke III – Götzen-Dämmerung
So macht Gewissen Feige aus uns allen – William Shakespeare, Hamlet.
Jedes wahrhaft große Gefühl kann edel und fruchtbar sein, der Hass geradeso wie die Liebe, er muss nur frei sein von den unsauberen Elementen der Selbstsucht, des Neides, der Rachsucht und der Feigheit – Arthur Schnitzler (1862-1931), Buch der Sprüche und Bedenken
Hass ist die Rache des Feiglings, wenn er eingeschüchtert wurde – George Bernard Shaw.
Ein Gedicht:
Ein Mensch, der an der Spritze steht,
bekämpft den Brand so gut es geht,
bis er zuletzt nur noch zur Not
entrinnt dem eignen Feuer-Tod.
Ein Unmensch, der am Stammtisch sitzt,
hätt´ weitaus tapferer gespritzt.
Er überzeugt nun, gar nicht schwer,
sogar den Menschen hinterher,
mit prahlerischen Redeflüssen,
dass er hätt besser spritzen müssen.
Und aus dem Menschen wird zuletzt
ein Feigling gar, der pflichtverletzt.
Und alle rühmen um die Wette
wie gut gespritzt der Unmensch hätte – Eugen Roth.
Etymologisches Wörterbuch nach Pfeiffer:
feige Adj. ‘ängstlich, nicht mutig’, ahd. feigi ‘zum Tode bestimmt, dem Tode nahe, gottlos’ (8./9. Jh.), mhd. veige ‘zum Tode bestimmt, verwünscht, eingeschüchtert, furchtsam, biegsam, schlank’, asächs. fēgi, mnd. vēge, mnl. vēghe, veighe, nl. veeg, aengl. fǣge, anord. feigr, schwed. feg ( ‘mutlos’), germ. *feigja- ‘todgeweiht’ stehen in grammatischem Wechsel zu den unter Fehde (s. d.) behandelten Adjektiven der Bedeutung ‘feindlich, feindselig’. Der Feind ist in der Regel ‘zum Tode bestimmt’ (noch im 16. Jh. bezeugt), daher auch ‘verzagt’ und ‘ängstlich’. Diese Bedeutung (zuerst Ende 13. Jh.) wird durch Luthers Bibelübersetzung verbreitet, muß aber 1523 im Obd. noch durch verzagt, erschrocken erklärt werden.
Feigheit f. ‘Ängstlichkeit, Mutlosigkeit’, mhd. veicheit ‘Zustand des Feigseins, Unheil’.
Feigling m. ‘wer Angst hat’ (18. Jh.).
Die Frucht Feige (mhd. „vige“) kommt vom von der lateinischen Bezeichnung des Baumes „ficus“, welche wiederum aus dem kleinasiatischen Raum stammt.
Das Wort feige (für ängstlich) entstand aus dem germanischen Wort „feigja“ und und ist synonym mit dem Begriff „Fehde“ zu sehen. Da unsere Vorfahren Angst und Tod gleichermaßen inhaltlich verbanden, (wer Angst hatte, war dem Tod geweiht, bwz. war feindlich – bei einer Fehde -, und musste fürchten, getötet zu werden) hängen die Begriffe eng zusammen.
Was macht einen Feigling aus? – Quelle: Karrierebibel.
Ein Feigling ist jemand, der keinen Mut hat. So oder zumindest verwandt sieht wohl die Definition aus, die in vielen Köpfen zuerst auftaucht. Falsch ist eine solche Erklärung sicherlich nicht, aber leider auch wenig aufschlussreich, sondern sehr allgemein und oberflächlich. Natürlich ist Feigheit immer auch die Abwesenheit von Mut, doch zeigt sich dies durch verschiedene Eigenschaften, Entscheidungen und Handlungen. Von Feigheit wird grundsätzlich gesprochen, wenn ein Mensch sich in seinem Verhalten fast ausschließlich von Angst leiten lässt. Feiglinge werden entsprechend oft aus ängstlich, mutlos, zurückhaltend oder sogar memmenhaft beschrieben, weil ihnen in vielen Situationen der nötige Schneid fehlt. Sobald auch nur das kleinste Risiko in Sicht ist, laufen sie davon und verstecken sich so gut es geht.
Dabei kann durchaus noch einmal unterschieden werden, ob jemand ein chronischer Feigling ist und wirklich immer kneift und aus Angst handelt oder nur in einem Ausnahmefall durch scheinbar feiges Verhalten aufgefallen ist. Hier zeigt sich auch, wie schmal der Grat zwischen einem Feigling und einem bedacht handelnden Menschen sein kann. Mitunter ist es nämlich durchaus clever und richtig, auf die eigene Angst zu hören und den sicheren Weg zu wählen, anstatt jedes Risiko einzugehen, das sich bietet.
- Feiglinge stehen dem eigenen Erfolg im Weg.
- Die zweite Kategorie ist jedoch eher die Ausnahme. Wenn jemand wirklich feige ist, zieht sich dies meist durch den gesamten Charakter und zeigt sich entsprechend immer wieder. Das ist auf der einen Seite nicht zwangsläufig ein Weltuntergang. Feiglinge gehen auf Nummer sicher, vermeiden Risiken und laufen damit auch weniger Gefahr, sich mit möglichen negativen Konsequenzen konfrontiert zu sehen.
- Auf der anderen Seite machen Feiglinge sich selbst das Leben schwer, lassen sich von Hindernissen viel zu leicht aufhalten und schaffen es nicht, über ihren eigenen Schatten zu springen und Ängste auch einmal zu überwinden. Für jemanden, der erfolgreich sein will, alles andere als gute Voraussetzungen.
Ziele lassen sich zwar auch erreichen, wenn Sie feige sind – doch brauchen Sie wahrscheinlich viel länger als die Konkurrenz. Während andere sich bereits über die Früchte ihrer Arbeit freuen, die sie durch das ein oder andere Risiko ernten können, weil sie sich von ihrer Furcht nicht haben bremsen lassen, halten Sie immer noch nach einem Weg Ausschau, den Ihnen die Angst vorschreibt. Oftmals gibt es diesen aber nicht einmal und so treten Sie auf der Stelle, weil Ihre Angst Sie blockiert. Den Schritt in die Selbstständigkeit machen und versuchen, mit der eigenen Idee am Markt erfolgreich zu sein? Für Feiglinge nahezu undenkbar. Den Chef auf mehr Verantwortung und eine Gehaltserhöhung ansprechen? Auch dabei macht die eigene Feigheit einen Strich durch die Rechnung.
In der Berufswelt aber ebenso im Privatleben gibt es selten absolute Sicherheit. Überall bleibt ein Restrisiko, eine Unsicherheit, die Zweifel wecken kann. Lassen Sie sich stets von Ihrer Angst bestimmen, welche Entscheidungen Sie treffen, rückt der Erfolg immer weiter in die Ferne.
Zitate und Sprüche zur Feigheit:
- Feigheit, die Mutter aller Grausamkeit – Michel de Montaigne.
- Zu reden, ohne zu wissen, ist unklug. Zu wissen und zu schweigen, ist feige – Han Fei.
- Ein Feigling ist ein Mensch, bei dem der Selbsterhaltungstrieb normal funktioniert – Ambrose Bierce.
- Der Feige ergreift die Flucht, der Mutige tritt den taktischen Rückzug an – Martin Gerhard Reisenberg.
- Wer zugibt, dass er feige ist, hat Mut – Fernandel.
- Der Feige droht nur, wo er sicher ist – Johann Wolfgang von Goethe.
- Das Geheimnis der Macht besteht darin, zu wissen, dass andere noch feiger sind als wir – Ludwig Börne.
- Feigheit ist der wirksamste Schutz gegen die Versuchung – Mark Twain.
So hören Sie auf, ein Feigling zu sein:
Einmal Feigling, immer Feigling? Nicht unbedingt. Es erfordert einige Überwindung und auch Zeit, doch Sie können lernen, weniger feige zu sein und mit mehr Mut durchs leben zu gehen. Damit ist nicht gemeint, dass Sie sich freudig jeder Gefahr aussetzen, vollkommen unbedacht Risiken eingehen und versuchen, zu jedem Zeitpunkt etwas Wagemutiges zu unternehmen. Es ist der falsche Weg, Ihren Mut zu beweisen, indem Sie von einem Unglück ins nächste stolpern.
Zum Glück gibt es aber auch andere Möglichkeiten, um weniger feige zu werden. Besonders wichtig ist dabei: Arbeiten Sie daran, die Meinung anderer nicht mehr zu überschätzen. In wirklich gefährlichen Situationen, in denen Sie sich körperlich verletzen könnten, ist Angst ein ganz natürlicher und wichtiger Reflex, der Sie vor Schaden schützen soll – in anderen Situationen, wie etwa im Job, haben Sie jedoch keine Angst vor physischen Verletzungen, sondern fürchten, was andere wohl von Ihnen halten können, wenn etwas schiefgeht und der Worst Case eintritt.
Sie wollen nicht verurteilt oder für Ihr Scheitern kritisiert werden, also sind Sie feige und lassen es lieber gleich bleiben. Sie stellen die Meinung anderer über Ihren ersten Impuls, lassen sich davon einschränken und verursachen so die eigene Feigheit. Wenn Sie auf sich selbst hören und genügend Selbstbewusstsein besitzen, werden Sie auch kein Feigling mehr sein, sondern auch Entscheidungen treffen können, die eventuell riskant sind und nicht jedem anderen gefallen.
Außerdem sollten Sie an einer weiteren Einstellung arbeiten, die Sie zu einem Feigling machen kann: Ihr Perfektionismus. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sich trotz Angst zu etwas überwinden können, sinkt gegen Null, wenn Sie immer alles perfekt machen wollen. Wenn bereits die Möglichkeit eines Fehlers sie abschreckt, ist es kaum überraschend, dass Sie ein Feigling sind. Akzeptieren Sie, dass nicht immer alles klappen kann und dass es auch gar nicht schlimm ist, wenn etwas schiefläuft. Einmal verinnerlicht, können Sie so Ihre Feigheit hinter sich lassen.
Zu guter Letzt hilft es, wenn Sie nicht von einem Tag auf den anderen versuchen, kein Feigling mehr zu sein. Es kann Ihnen eher noch mehr Furcht einjagen, wenn Sie gleich zu Beginn versuchen, sich den größten Ängsten zu stellen und ein enormes Risiko einzugehen. Lassen Sie es lieber langsam angehen, setzen Sie sich kleine Ziele, bei denen Sie Ihre Ängste überwinden und arbeiten sich so langsam an größere Dinge heran.
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Der Lebensbaum Feigenbaum symbolisiert nach dem keltischen Baumkreis Beharrlichkeit und Beständigkeit. Diese Tugenden zeichnen den im Zeichen des Feigenbaum Geborenen besonders aus, da er diese Eigenschaften auch in seinem Lebensbaum wieder findet. Symbolisch stellt der Baum einen zuverlässigen Gefährten an der Seite des Menschen durch das Leben dar. Er soll durch die Kraft der Natur in allen Lebenslagen Halt und Orientierung geben.
Menschen, die im Baumzeichen des Feigenbaums geboren wurden, verbreiten eine Atmosphäre der Harmonie und Eintracht. Sie sind im Einklang mit der Natur und ihren Mitmenschen. Sie finden dort auch die Zufriedenheit ihres Seelenlebens. Für sie ist Erfüllung in der Partnerschaft ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Sie sind der ruhende Pol in der Familie und verbreiten eine beruhigende Gelassenheit. Diese Ruhe strahlt Sicherheit auf alle Menschen in ihrer Umgebung aus. Man fühlt sich in ihrer Nähe geborgen und weiß, es ist aus den Schätzen der Natur für alles gesorgt und wird gerecht geteilt. Sie haben das Glück durch beständigen Fleiß für sich dauerhaft gebucht. Reichtum und Erfüllung sind bei ihnen Zuhause und bieten eine gute Basis für ein zufriedenes und erfülltes Leben.