Hologramm – Holografie (auch Holographie, von altgriechisch ὅλος holos, deutsch ‚ganz‘, ‚vollständig‘ und -grafie) versteht man eine Methode zur Aufzeichnung und Rekonstruktion eines Wellenfeldes. Das Wellenfeld kann von einem beliebigen Objekt ausgehen. Im Gegensatz zur Fotografie werden bei der Rekonstruktion die Intensität und die Phase des Wellenfeldes rekonstruiert. Dadurch scheinen die Motive bei der Betrachtung frei im Raum zu schweben. Bei seitlichen Bewegungen kann dabei auch um ein Objekt herumgesehen werden und bei beidäugiger Betrachtung entsteht ein vollständig dreidimensionaler Eindruck.

Holografische Verfahren werden auch in der Messtechnik eingesetzt, zum Beispiel zur Messung von kleinen Oberflächendeformationen. Als Hologramm (altgriechisch γράμμα gramma,  deutsch ‚Geschriebenes‘, ‚Botschaft‘), auch Speicherbild, bezeichnet man eine mit holografischen Techniken hergestellte fotografische Aufnahme, die bei Beleuchtung mit kohärentem Licht ein echtes dreidimensionales Abbild des Ursprungsgegenstandes wiedergibt. Die entscheidenden Ideen zur Holografie einschließlich des Begriffs wurden 1947 von dem ungarischen Ingenieur Dennis Gábor geprägt, der einen Weg zur Verbesserung von Elektronenmikroskopen suchte, zu einem Zeitpunkt, als kohärente Strahlungsquellen nicht einfach herzustellen waren, da der Laser noch nicht existierte. Für seine Arbeiten erhielt Gábor 1971 den Nobelpreis für Physik.

Chronologie:
  • 1947 entwickelte Dennis Gábor das Prinzip der Holografie, ursprünglich mit der Intention, das Auflösungsvermögen von Elektronenmikroskopen zu verbessern. Zunächst war er auf die Verwendung gefilterter Lichtquellen angewiesen und arbeitete mit dem Prinzip der In-line-Holografie.
  • 1960 Erfindung des Lasers durch Theodore Maiman.
  • 1963 Verbesserung der Aufnahmetechniken durch Emmett Leith und Juris Upatnieks durch Teilung der Aufnahmeanordnung in getrennten Objekt- und Referenzstrahl.
  • 1964 Produktion des ersten Hologramms durch Leith und Upatnieks („Train and Bird“).
  • 1965 Erfindung der Weißlichtholografie durch Juri Nikolajewitsch Denisjuk.
  • 1965 Erfindung der Holografischen Interferometrie durch Karl A Stetson und Robert L Powell sowie weitere Forschergruppen.
  • 1967 Durch einen Rubin-Puls-Laser wird das erste Hologramm einer Person möglich.
  • Ab 1967 Die Computer Generierte Holografie (CGH), auch Synthetische Holografie genannt, wird von B. R. BrownAdolf Lohmann und anderen entwickelt.
  • Ab 1967 Digitale Holografie: Joseph W. Goodman und R. W. Lawrence zeichnen Hologramme zweidimensionaler Strukturen mit Bildaufnahmesensoren (Vidicons) auf und rekonstruieren sie numerisch.
  • Kronrod, Merzlyakov und Yaroslavskii digitalisieren fotografisch aufgezeichnete Hologramme und rekonstruieren sie mit dem Computer (englischsprachige Veröffentlichung 1972).
  • 1968 Stephen A. Benton erfindet die Regenbogen-Transmissionsholografie.
  • 1971 Verleihung des Nobelpreises für Physik an Dennis Gábor für die Erfindung der Holografie.
  • 1978 Nils Abramson erfindet die Light-in-Flight-Holografie.
  • 1993 Digitale Holografie: Ulf Schnars und Werner Jüptner zeichnen Hologramme makroskopischer Objekte direkt mit CCD-Sensoren auf und rekonstruieren sie numerisch.[19][20]
  • seit ca. 1990 Verwendung von Hologrammen als Echtheitszertifikate auf Produktverpackungen, Büchern, Banknoten und Identitätsausweisen.
  • ab 1999 Holografische Speicher werden entwickelt.

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