Die Eigenschaft immateriell (lateinisch immaterialis ‚unstofflich‘, ‚unkörperlich‘, ‚geistig‘) wird je nach Fachgebiet mit unterschiedlichen Bedeutungen belegt.
- Philosophie der Transzendenz: Hier versteht man (z. B. im Neuthomismus) unter immateriell, was nicht stofflich existiert. Darunter fallen neben Seele bzw. Geist auch übernatürliche geistige Wesenheiten (z. B. Gott, Engel, Weltgeist, Weltvernunft). Ideen im Sinne der platonischen Philosophie (Platonismus) oder der absoluten Idee bei Georg Wilhelm Friedrich Hegel fallen ebenfalls in die philosophische Kategorie.
- Naturwissenschaft: immateriell bezeichnet, was nicht stofflich ist und aber auch nicht geistig ist (z. B. Energie, Gravitation, Information).
- In der Rechtswissenschaft wird davon ausgegangen, dass an Immaterialgütern ebenso Rechte bestehen können wie an Sachen. Die Definition des Eigentums fällt bei Immaterialgütern allerdings nicht immer einheitlich und eindeutig aus. Immaterialgüterrechte sind z. B. das Urheberrecht und das Patentrecht.
- Traduzianismus: Hier wird die Seele als immateriell betrachtet, dies stammt von dem Bischof Gregor von Nyssa und dem Kirchenlehrer Augustinus.
- In der materialistischen Dialektik versteht man unter immateriell das Gegenteil von materiell, also was unabhängig und außerhalb des Bewusstseins existiert.
- In der Wirtschaft versteht man unter immateriellen Vermögensgegenständen nicht-physische Vermögenswerte wie den Geschäfts- oder Firmenwert.
- In der Medienwirtschaft gehören die Medienprodukte zu den immateriellen Gütern.
Immaterielle Güter sind nicht körperliche Vermögensgegenstände, dazu zählen Dienstleistungen und Rechte. Sie gehören neben den materiellen Gütern zu den wirtschaftlichen Gütern.
Immaterielle Güter lassen sich in ihrer Gegenständlichkeit jeweils in Produktions- und Konsumgüter unterteilen:
/ Produktionsgüter / Dienstleistungen < / \ Konsumgüter / immaterielle Güter < wirtschaftliche Güter < \ / Produktionsgüter \ materielle Güter ⋯ \ Rechte < \ Konsumgüter
Die Produktionsgüter dienen Unternehmungen oder dem Staat beispielsweise zur Erstellung von Konsumgütern, während die Konsumgüter unter den immateriellen Gütern vom Privathaushalt zum Zwecke der direkten Bedürfnisbefriedigung konsumiert werden. Als Beispiel für Dienstleistungen, die als Konsumgüter verwendet werden, gelten menschliche Leistungen für den privaten Haushalt (bereitgestellt durch Rechtsanwalt oder Arzt). Dienstleistungen, die den Produktionsgütern zugeordnet werden, können zum Beispiel Unternehmensberater oder Wirtschaftsprüfer sein. Für den Bereich Rechte sind Konzessionen, Lizenzen, Patente, Warenzeichen, Markenzeichen gewerbliche Schutzrechte, Firmenwerte und Urheberrechte zu erwähnen – weiterlesen im Wikipedia.
Siehe auch