Konkurrenz (zu lateinischconcurrere ‚zusammen um die Wette laufen‘, ‚aufeinanderrennen‘) steht in Psychologie, Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Recht und Ökologie für:
Rivalität, allgemein den emotionalen Wettbewerb um Ansehen, Macht oder Zuneigung.
Wettbewerb (Wirtschaft), den Wettbewerb verschiedener Anbieter um Kunden oder Aufträge bzw. von Kunden um knappe Angebote.
Konkurrenz (Ökologie), eine Interaktion, in der sich Organismen (indirekt) wechselseitig beeinträchtigen, weil sie dieselbe begrenzte/limitierende Ressource nutzen.
Wenn Lebewesen die gleiche begrenzte Ressource nutzen und sich dadurch wechselseitig beeinträchtigen, stehen sie zueinander in Konkurrenz. Auf überindividueller Ebene konkurrieren Populationen bzw. Arten, nach Ansicht einiger weniger Autoren auch Biozönosen bzw. Ökosysteme als Ganze.
Bezogen auf Arten (Spezies) unterscheidet man zwischen
intraspezifischer Konkurrenz, (wird auch als innerartliche Konkurrenz bezeichnet) das ist Konkurrenz innerhalb einer Art oder Population und
interspezifischer Konkurrenz, (wird auch als zwischenartliche Konkurrenz bezeichnet) das ist Konkurrenz zwischen Lebewesen verschiedener Arten.
Dem Lotka-Volterra Modell folgend, können zwei Arten nur miteinander koexistieren, wenn die Konkurrenzwirkung auf Individuen der eigenen Art (intraspezifisch) stärker ist als diejenige auf Individuen einer anderen Art (interspezifisch). Ist die Konkurrenz asymmetrisch, so dass Individuen der einen Art stärker auf Individuen der anderen Art einwirken als auf Artgenossen, würde der schwächere Konkurrent unweigerlich verdrängt. Beispielsweise kann eine Pflanzenart eine andere von einem Standort verdrängen, weil sie höher wächst und die andere ausschattet, d. h., sie ist in der Konkurrenz um Licht konkurrenzüberlegen. Übersetzt in die Sprache der Nischentheorie: Die fundamentale Nische der zweiten Art wird vollständig von derjenigen der ersten Art überlappt. Der schwache Konkurrent (die zweite Art) hat in Gegenwart des starken Konkurrenten (der ersten Art) keine realisierte Nische mehr und stirbt daher aus. Dies bedeutet Konkurrenzausschluss.
In der ökologischen Feldforschung ist das Fehlen einer realisierten Nische und damit vollständiger Konkurrenzausschluss letztlich niemals beweisbar. Es kann immer sein, dass bei Einbeziehung eines bisher vernachlässigten oder eines noch unbekannten Faktors entweder ein konkurrenzfreier Raum (d. h. z. B. ein Standort der unterlegenen Pflanzenart, den der überlegene Konkurrent physiologisch bedingt nicht besiedeln kann) besteht, oder dass dann die schwächere Art (ganz oder teilweise) an Konkurrenzkraft gewinnt, so dass die Annahmen des bestehenden Lotka-Volterra Modells unter diesen Randbedingungen nicht mehr zutreffen (Beispiel: Die schwächer wüchsige Art kann bei Wasser- oder Nährstoffmangel besser wüchsig und damit hier konkurrenzüberlegen sein).
Generell scheint es in der Ökologie sehr viele Fälle zu geben, in denen zwei Arten miteinander koexistieren, obwohl eine von ihnen (vermeintlich oder tatsächlich) konkurrenzüberlegen ist. Diese Fälle sind für die ökologische Theorie jeweils eine Herausforderung, weil ein erklärender Faktor gefunden werden muss. Möglich sind beispielsweise folgende Faktoren:
Die beiden Arten stehen tatsächlich nicht oder nur kaum in Konkurrenz zueinander, weil sie beide ihre (Lebensraum-)Kapazität K nicht ausschöpfen können, d. h., zu selten bleiben.
Die konkurrenzunterlegene Art ist schneller beim Besiedeln neuer, frei werdender Lebensräume (Strategie einer „Pionierart“).
Die Umweltbedingungen schwanken in einer Weise, dass beide Arten abwechselnd konkurrenzüberlegen sind (wobei dann die Zeit zum Konkurrenzausschluss nicht ausreichen darf!).
Beide Arten „gehen sich aus dem Weg“. Mathematisch bedeutet das: Sie haben aggregierte (oder geklumpte) Verteilungsmuster über unterschiedliche Mikrohabitate (häufig engl. als “patches” bezeichnet). Damit wird die effektive Konkurrenzstärke entscheidend herabgesetzt.
Fast allen diesen Strategien und Fällen ist gemeinsam, dass der Gleichgewichtsfall des Modells nicht erreicht wird. Meist ist die Zeit, die die konkurrenzüberlegene Art zum Verdrängen ihres Konkurrenten benötigen würde, nicht ausreichend.
Zusätzlich zu den oben geschilderten Fällen kann es allerdings vorkommen, dass zwei Arten in Konkurrenz zueinander stehen, obwohl sie keinerlei Kontakt haben und unter Umständen völlig unterschiedliche Nischen besetzen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn beide Arten von demselben Räuber gejagt werden. Der Räuber hat im Prinzip freie Wahl zwischen seinen Beuteobjekten. Möglicherweise bevorzugt er aber eine Art, oder eine der Arten besitzt eine Strategie oder Anpassung, um den Räuber zu vermeiden. Bildlich gesprochen konkurrieren nun die Beutearten um „feindfreien Raum“. Dieser Fall wird als „apparente Konkurrenz“ bezeichnet.
Beispiel für Koexistenz
In der Gezeitenzone von Felsküsten kommen Tiere mit stark überlappender Nische vor: Miesmuscheln (Mytilus californianus), Käferschnecken, Napfschnecken, Seepocken und Entenmuscheln. Diese weidenden und filtrierenden Arten dienen dem Seestern (Pisaster ochraceus) als Nahrung. Entfernt man im Experiment alle Exemplare des Seesterns in einem Areal, reduziert sich die Zahl der ursprünglichen Arten auf eine bis zwei. Die Erklärung dafür besteht darin, dass ein Räuber die Dichte der überlegenen Konkurrenten niedrig hält und dadurch die Konkurrenz für die unterlegenen Arten mindert und dadurch deren Fortbestand sichert.[3]
Paarungspartner (meistens konkurrieren die Männchen um die Weibchen; nur intraspezifisch)
Konkurrenz: Warum Sie diese weiterbringt
Konkurrenz gibt es immer und überall, egal in welcher Phase des Lebens Sie sich gerade befinden. In der Schule versuchen wir bessere Noten zu schreiben als unsere Freunde, im Sport wollen wir schneller rennen, höher springen oder weiter werfen und im Berufsleben vergleichen wir uns mit Kollegen oder Konkurrenzunternehmen, wollen es weiter nach oben schaffen und mehr Geld verdienen. Schon der Volksmund weiß: Konkurrenz belebt das Geschäft. Doch leider wird sich zu oft auf die negativen Seiten konzentriert. Das ewige Messen führt zu Stress, schlechter Laune und Feindschaften. Das trifft allerdings nur zu, wenn mit der Konkurrenz gänzlich falsch umgegangen wird, ansonsten überwiegen deutlich die Vorteile. Warum Konkurrenz Sie weiterbringt…