Das Wort Mensch ist im Althochdeutschen seit dem 8. Jahrhundert in der Schreibung mennisco (Maskulinum) belegt und im Mittelhochdeutschen in der Schreibung mensch(e) (Maskulinum oder Neutrum) in der Bedeutung „Mensch“. Das Wort ist eine Substantivierung von althochdeutsch mennisc, mittelhochdeutsch mennisch für „mannhaft“ und wird zurückgeführt auf einen indogermanischen Wortstamm, in dem die Bedeutung Mann und Mensch in eins fiel – heute noch erhalten in man. Das Neutrum (das Mensch) hatte bis ins 17. Jahrhundert keinen abfälligen Beiklang und bezeichnete bis dahin insbesondere Frauen von niederem gesellschaftlichen Rang. Der Name der Art Homo sapiens (klassisch [ˈhɔmoː ˈsapieːns], gebräuchliche Aussprache [ˈhoːmo ˈzaːpiəns], nach lat. homo sapiens ‚einsichtsfähiger/weiser Mensch‘) wurde 1758 durch Carl von Linné in der zehnten Auflage seines Werks Systema Naturae geprägt. Auch im aktuellen Catalog of Life des Integrated Taxonomic Information System wird die Bezeichnung „Homo sapiens Linnaeus, 1758“ als „akzeptierter wissenschaftlicher Name“ ausgewiesen. Von den 1930er-Jahren bis in die 1990er-Jahre wurde der moderne Mensch als Homo sapiens sapiens und der Neandertaler als Homo sapiens neanderthalensis bezeichnet. Diese Einordnung des Neandertalers als Unterart von Homo sapiens gilt jedoch derzeit als veraltet, da es seitdem unter Paläoanthropologen „eine zunehmende Akzeptanz, dass die Neandertaler morphologisch unverwechselbar sind“ und sich daher in der Fachliteratur die Bezeichnungen Homo sapiens und Homo neanderthalensis durchgesetzt haben.
Der Mensch ist die einzige rezente Art der Gattung Homo. Er ist in Afrika seit rund 300.000 Jahren fossil belegt und entwickelte sich dort über ein als archaischer Homo sapiens bezeichnetes evolutionäres Bindeglied vermutlich aus Homo erectus. Zwischen Homo sapiens, den Neandertalern und den Denisova-Menschen gab es nachweislich – vermutlich mehrfach – einen Genfluss. Weitere, jedoch deutlich jüngere fossile Belege gibt es für die Art von allen Kontinenten außer Antarktika.
315.000 Jahre alte Schädelknochen aus Marokko gelten derzeit als älteste, unbestritten dem anatomisch modernen Menschen zugeordnete Fossilien. Lange Zeit lebte die Art Homo sapiens in Afrika parallel zum primär europäisch und vorderasiatisch angesiedelten Neandertaler, der besonders an das Leben in gemäßigten bis arktischen Zonen angepasst war. Zahlreiche Funde unterstützen die sogenannte Out-of-Africa-Theorie, der zufolge die Ausbreitung des Menschen während der letzten Kaltzeit vom afrikanischen Kontinent aus erfolgte. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit betrug im Schnitt 400 Meter je Jahr. Die Atlantikküste auf der Iberischen Halbinsel wurde frühestens vor 41.000 Jahren von Homo sapiens erreicht, vielleicht später. Die alternative, früher verbreitetere Hypothese vom multiregionalen Ursprung des modernen Menschen nimmt an, dass sich der Homo sapiens in mehreren Regionen unabhängig voneinander aus dem Homo erectus entwickelt hat. Nach den molekulargenetischen Untersuchungen der jüngeren Zeit kommt dieser These allerdings nur geringe Wahrscheinlichkeit zu.
Mit der Entwicklungsgeschichte der Menschheit von ihren Anfängen bis zum Jetzt-Menschen beschäftigen sich insbesondere die Paläoanthropologie, die Archäologie und die Genetik. Neben der biologischen Evolution war für den Menschen auch seine kulturelle Entwicklung maßgebend, die sich unter anderem im Gebrauch von Werkzeugen und der gesprochenen Sprache manifestiert. Der kulturelle Entwicklungsstand der frühen Vorfahren des modernen Menschen war zunächst über Jahrhunderttausende hinweg nahezu konstant. Erst vor rund 40.000 Jahren beschleunigten sich – nach heutigem Kenntnisstand – die kulturellen Innovationen und seit dem Aufkommen von Ackerbau und Viehhaltung greift der Mensch großräumig gestaltend in seine Umgebung ein.
Sprache als Bewusstseinsbildner.
Als conditio humana schlechthin, durch die sich der Mensch von allen anderen Lebewesen unterscheidet, gilt von alters her die Sprache. Ihre Anfänge liegen wohl 100.000 bis 200.000 Jahre zurück. Eine ausgebildete Sprachfähigkeit wird etwa vor 35.000 Jahren angenommen, zur Zeit der Höhlenmalereien von Lascaux. Die angeborene Sprachfähigkeit muss wie das Sehen frühzeitig erlernt werden; im fortgeschrittenen Alter ist das originäre Sprachlernen nicht mehr möglich. Jede der etwa 6.000 Sprachen besteht aus einem Vorrat aus Laut-Zeichen und aus Regeln zur Kombination dieser Zeichen. Dabei handelt es sich nicht um eine starre Struktur, sondern um eine im Gebrauch veränderliche. Die jeder anderen Form der sprachlichen Äußerung vorausgehende gesprochene Sprache aktiviert zugleich das Hören, das eigene und das des Gegenübers. „Die in der Struktur des menschlichen Körpers begründete Bindung der Sprache an die Stimme und das Ohr ermöglicht es der Sprache, einen unendlichen Gebrauch von endlichen Mitteln zu machen. Sie ist das primäre Mittel der Kontaktaufnahme und des Informations- und Meinungsaustauschs unter Menschen von Kindesbeinen an. Doch auch alle auf differenzierte Kooperation sich gründenden großen gesellschaftlichen Funktionsbereiche wie Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Wissenschaft sind auf die sprachliche Verständigung der Beteiligten elementar angewiesen.
Dem einzelnen Menschen kann die sprachliche Verarbeitung von Sinneseindrücken dabei helfen, Erlebtes auch jenseits der aktuellen Wahrnehmung festzuhalten wie auch eigene Phantasien aufzubewahren: „Ohne Erzählung – eine sprachliche Form, die Einheiten fixiert und Zusammenhänge schafft – zerfällt das Erinnerbare in isolierte Fetzen eines Gedächtnisses, dessen Zuverlässigkeit schnell dahinschwindet. […] Und wenn das geistig Geschaute nicht wieder versinken soll, braucht es die ‚Bergung‘ in die sprachlichen Formen des Begriffs, der Metapher, des Satzes, des Gefüges von Sätzen. Dazu dienen neben mündlicher Aufbereitung und Weitergabe auch die verschiedenen schriftsprachlichen Äußerungsformen, seien es z. B. biographische Aufzeichnungen, Gebrauchsanweisungen, wissenschaftliche oder poetische Texte. Für das Hineinwachsen des Individuums in eine mit seinem sozialen Umfeld verbundene Kultur, seine Enkulturation, sind auch bestimmte allgemein verbreitete und festgeprägte Texte maßgeblich, die teils auch aufgesagt oder gesungen werden, wie etwa Sprichwörter, Lieder, Gedichte, Glaubensformeln und Gebete. Sprache ist demnach verknüpft mit der jeweiligen Lebenswelt, in der sie gesprochen wird – Quelle.