Die aus der Generationenbilanz resultierenden Indikatoren, u.a. die Nachhaltigkeitslücke, ermöglichen es, die Fiskal- und Sozialpolitik auf ihre generationsübergreifenden Verteilungswirkungen zu analysieren. Die Nachhaltigkeitslücke setzt sich aus den bereits heute ausgewiesenen expliziten Staatsverbindlichkeiten und der sogenannten impliziten Verbindlichkeiten zusammen.
Die impliziten Verbindlichkeiten geben die Differenz aller zukünftigen Leistungen und Beiträge an, die bei geltendem Recht von allen heute lebenden und allen zukünftigen Generationen noch empfangen bzw. gezahlt werden müssen. Mit anderen Worten: Die Nachhaltigkeitslücke zeigt, wie groß die Rücklagenbildung sein muss, damit das heutige Leistungsniveau auch für die Zukunft finanzierbar bleibt. Zu diesen verdeckten Verbindlichkeiten zählen alle Leistungen, die der Staat seinen Bürgern und anderen Berufstätigen in Form von Rentenzahlungen, Pflegeleistungen oder Krankenversicherung schuldet. Ausgaben, für die die Staaten „rechtswirksame Verpflichtungen eingehen, ohne entsprechende Rücklagen zu bilden“ (vgl. Wikipedia).
Im oekohumanen Kontext spiegelt die umfassende Wort- bzw. Begriffsbedeutung der Nachhaltigkeitslücke ein klareres Bild von der staatlichen Kraft. Dadurch können die Aufnahme von Krediten und deren Verwendung effektiver und effizienter geplant werden.