Innerer Wille – Motivation – Liebe – Anstrengung – Mühe, um aus dem Instinkt-Zentrum – heraus Grenzen überschreiten, um den Körperlichen – Seelischen – Geistigen Horizont zu erweitern. Die Herausforderung wird konstruktiven Leiden genannt.
Die Partkdolg-Pflicht (Duty). vereint Körperliche – Seelische – Geistige Anstrengung in einem Konzept, um Körper – Geist – Seele in Balance. Eine wesentliche Rolle spielt der synergetische Energie-Austausch der drei Zentren Körper – Geist – Seele.
Die Anstrengung, die zu neuen Horizonten führt, ist zu vergleichen mit diesem Balance-Akt.
Zwei Artikel dazu: Fitness MANAGEMENT – Willensstärke ist trainierbar wie ein Muskel
im Wikipedia
Anstrengung – Mühe – ist eine willentliche Erhöhung der normalen Aktivität zur Erreichung eines definierten Ziels. Eine Anstrengung bewirkt zeitweilig Dis-Stress. Anstrengung besteht aus motorischen und psychischen Anteilen. Das Ziel der Anstrengung überlagert andere Appetenz. Beständige Anstrengung verändert Psyche und Motorik, die sich entsprechend den Anforderungen im Idealfall positiv anpassen.
Der Ansporn ist das Motiv für eine Anstrengung.
Abgrenzung.
In der Arbeitspsychologie wird hinsichtlich der Anstrengungen bei der Arbeit zwischen Beanspruchung und Belastung unterschieden, wobei man unter Belastung eher objektive, von außen auf den Menschen einwirkende Faktoren wie z. B. Lärm, Zeitdruck oder widersprüchliche Erwartungen an Mitarbeiter versteht. Unter Beanspruchung versteht man die subjektiven Folgen dieser Belastungen, die sich physische (z. B. Beanspruchung des Herz-Kreislaufsystems und der Muskulatur etc.; etwa durch Schwerarbeit) oder psychische (z. B. Beanspruchung der Aufmerksamkeit, des Gedächtnisses etc.) manifestieren können.
Die Psychologie untersucht den Ausprägungs-Grad der Anstrengung als Indikator für die Stärke der Motivation, mit der ein Mensch seine Handlungen ausführt.
Ergebnisse, etwa wie das Yerkes-Dodson-Gesetz können dann wieder wirtschafts-psychologisch relevant sein (Aktivations-Modell).
Die Operationalisierung ist aber kompliziert, da fraglich ist, wie genau Motivation von physiologischer Aktivierung und wie Leistungsfähigkeit von Anstrengung abzugrenzen sind. Eine Messung physiologischer Aktiviertheit ist etwa über die Herzfrequenzvariabilität
möglich.
Anstrengung im YogaWiki:
Anstrengung ist eine außergewöhnliche Kraft und Mühe kostende Handlung, die man unternimmt, um etwas Bestimmtes, ein vorgefasstes Ziel, zu erreichen. Anstrengung ist das bewusste Bemühen, Fleiß, Ausdauer, ein großer körperlicher oder geistiger Kraftaufwand.
Auf dem spirituellen Gebiet sind eigene Anstrengung und Gnade Gottes, eigenes Bemühen und vertrauensvolles Loslassen, wichtig für den spirituellen Fortschritt. Auch für die körperliche Gesundheit ist es gut, Anstrengung zu üben z.B. beim Sport oder fordernden Yoga Übungen, und dann Entspannung zu üben, dem Körper Regenerations-Zeit zu gönnen.
Fähigkeit zur Anstrengung als hilfreiche Tugend.
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Anstrengung, was hat dieses Wort mit Depression zu tun? Anstrengung hat viele Bedeutungen, gerade im Kontext von Depression. Auf der einen Seite ist es gut, sich anzustrengen und sich zu bemühen, auf der anderen Seite kann ein übermäßiges Bemühen und übermäßiges Anstrengen einen in die Depression führen.
Es ist wichtig, im Leben einen Rhythmus zu haben, den Rhythmus aus Anstrengung und Entspannung. Es gilt, sich zu engagieren, es gilt, sich zu bemühen, es gilt, weiterzumachen, nicht gleich alles fallen zu lassen, wenn es schwierig wird, der Mensch benötigt Anstrengung, der Mensch ist dafür gedacht, sich anzustrengen.
Es gibt zu häufig Menschen, die irgendwo aus Angst, sich zu überlasten, es sich zu einfach machen, aber nachher werden sie nur depressiv. Der Mensch benötigt das Gefühl, etwas geleistet zu haben, etwas zu tun, oder vom yogischen Standpunkt aus, sein Karma gut erfüllt zu haben, seine Aufgaben erfüllt zu haben, Gott gedient zu haben.
Das braucht man, wenn man das hat, ist man glücklich. Wer seinen Aufgaben und Anforderungen nicht gerecht wird, der hat irgendwo eine innere Leere. Aber wer sich stark anstrengt, der muss auch etwas anderes tun, um sich aufzuladen. Es gab mal einen christlichen Mystiker, der auch ein spiritueller Lehrer war, der hat gesagt: „Jeder muss eine Stunde am Tag meditieren, es sei denn, er ist sehr beschäftigt, dann muss er zwei Stunden am Tag meditieren.“
Was heißen soll, wenn du dich sehr anstrengst, benötigst du auch etwas, das dich wieder auflädt. Daher, Anstrengung ist gut, aber auch Praktiken zu üben, die dich aufladen, sind gut. Übrigens, man hat z.B. festgestellt, unter Arbeitslosen, insbesondere Langzeitarbeitslosen, ist die Depressivität am größten.
Burn-out und Anstrengung.
Man spricht heute vielfach von Burn-out und so denkt man manchmal, die, die viel arbeiten und viel leisten, dass die schneller in die Depressivität stürzen. Tatsächlich ist dem aber nicht so, Menschen, die engagiert sind bei ihrer Arbeit und die das mit Freude tun und die sich wirklich anstrengen, die brauchen sich um Burn-out und Depressivität dann keine Gedanken zu machen, wenn sie sich auch Zeit nehmen, ihre Batterien zu regenerieren.
Wenn sie also nach Feierabend etwas tun, was sie auflädt, am Wochenende oder an ihrem freien Tag etwas tun, was sie auflädt, wenn sie im Urlaub etwas machen, was sie auflädt, dann ist Anstrengung gut. Natürlich, Anstrengung und dabei sich nicht aufladen, das kann die Batterien leeren.
Wenn du aber ein Leben führst, ohne irgendeine Anstrengung, wenn du irgendwo passiv bist, irgendwo von ererbtem Geld oder von einer Abfindung jahrelang lebst, dann führt das in die Depressivität, der Mensch will etwas tun. Dann überlege eben: „Wofür könnte ich mich engagieren?“
Wofür du dich anstrengen kannst.
Wenn es dir nicht gelingt, eine bezahlte Arbeit zu finden, weil du vielleicht in einer Region Deutschlands lebst, wo es auch heute kaum Arbeitsplätze gibt oder du Fähigkeiten hast, die heute auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr gebraucht werden, anstatt dass du die Hände in den Schoß legst, dann überlege: „Wo kann ich mich engagieren? Wo kann ich mich anstrengen?“
Es gibt Kirchengemeinden, wo Helfer gesucht werden, es gibt karitative Organisationen, wo Hilfe gesucht wird, es gibt verschiedenste Freiwilligenorganisationen, es gibt die verschiedensten gemeinnützigen Vereine, es gibt Yoga-Zentren, es gibt Yoga Ashrams, wo wir Hilfe immer wieder suchen.
Engagiere dich, strenge dich an, das hilft dir, aus einem depressiven Gemütszustand wieder herauszukommen, hilft auch, mit Menschen in Kontakt zu kommen. Auch z.B. wenn du schon eine Weile in einer Depression drin bist, dann gilt es auch, dass du dich etwas anstrengen sollst. Man weißt z.B., dass Sport ein gutes Gegenmittel ist bei Depression. Es gibt inzwischen einige psychosomatische Kliniken, die machen es zur Vorbedingung, jemanden aufzunehmen, dass sie Sport machen, anstrengenden Sport. Nicht hyperanstrengend, keinen Leistungssport, aber schon etwas, was anstrengend ist. Mindestens Sport kannst du machen, der anstrengend ist. Du kannst also überlegen: „Was könnte ich tun, was Anstrengung bedeutet?“ Und wenn du wieder anfängst, etwas zu machen, was Anstrengung bedeutet, werden auch die Lebensgeister wieder fließen. Das waren einige Gedanken zum Thema Anstrengung und Depression. Anstrengung als Gegenmittel gegen Depression, Anstrengung, ohne Entspannung, als Weg in die Depression, und Anstrengung auch wieder als Weg aus der Depression.
Verbinde Anstrengung und Bemühung mit Glauben und Vertrauen – Ausführungen von Swami Chidananda.
Hier ein Video Vortrag inspiriert durch Swami Chidananda zum Thema Anstrengung und Vertrauen:
Anstrengung in Beziehung zu anderen Eigenschaften.
In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Anstrengung in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:
Ähnliche Eigenschaften wie Anstrengung.
Ähnliche Eigenschaften wie Anstrengung, also Synonyme zu Anstrengung sind z.B. Bemühung, Aktivität, Bereitschaft, Engagement, Einsatz.
Ausgleichende Eigenschaften.
Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Anstrengung übertrieben kann ausarten z.B. in Last, Plage, Mühsal. Daher benötigt Anstrengung als Gegenpol die Kultivierung von Anstrengungslosigkeit, Geschehen-Lassen, Hingabe.
Gegenteil von Anstrengung.
Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Anstrengung, Antonyme zu Anstrengung :
- Positive Gegenteile von Anstrengung, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: Anstrengungslosigkeit, Geschehen-Lassen, Hingabe
- Negative Gegenteile von Anstrengung, also Laster, negative Eigenschaften, sind z.B. Nachlässigkeit, Untreue, Pflichtvergessenheit, Verantwortungslosigkeit
Anstrengung im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten.
- Anstrengung gehört zur Tugendgruppe 2 Eifer, Fleiß, Konzentration, Intensität. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind Fleiß und Eifer
- Im Kontext des Persönlichkeitsmodell der Big Five gehört Anstrengung zum Persönlichkeitsfaktor A0 Verträglichkeit niedrig: kompetitiv, misstrauisch, streitsüchtig niedrig
- Im Persönlichkeitsmodell DISG gehört Anstrengung zur Grundverhaltenstendenz D – Dominanz, Durchsetzungsstärke
- Im Ayurveda zählt man Anstrengung zum Pitta Temperament bzw. Dosha.
Entwicklung von Anstrengung.
Das Wort Ashram bedeutet „Ort der Anstrengung“ oder auch „Ort der spirituellen Praxis“.
Die Fähigkeit zur Anstrengung, zur Bemühung kann man sehen als Tugend als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja die Fähigkeit, Anstrengungen zu unternehmen, in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:
- Nimm dir vor, eine Woche lang die Fähigkeit Anstrengung zu kultivieren.
- Triff den Entschluss: „Während der nächsten Woche will ich mich immer wieder anstrengen. Ich werde große Anstrengungen unternehmen. Ich werde weiter machen, wenn etwas schwerfällt. Ich freue mich auf Anstrengungen und Herausforderungen.
- Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Anstrengung bedeutet. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber anstrengend ist.
- Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: „Ich freue mich auf jede Anstrengung“.
- Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich wachse mit jeder Anstrengung“.
- Sprich ein Gebet: „Lieber Gott, ich danke dir. Bitte gib mir die Fähigkeit, mich anzustrengen.“
- Wann immer du eine Anstrengung unternommen hast, danke dir dafür. Klopfe dir geistig auf die Schulter und sage dir selbst: Gut gemacht.
Ravana und Shiva – eine Geschichte zum Thema Anstrengung.
Die folgende Geschichte von Ravana und Shiva soll illustrieren, dass einem Praktizierenden Erkenntnis nur zuteilwird, wenn er sich dabei täglicher Übung und Sadhana unterzieht und Mühen und Anstrengungen nicht scheut. Ravana war ein Dämonenkönig, der über die Insel Lanka herrschte. Im Ramayana ist er der Gegenpart Ramas.
Ravana war ein großer Verehrer von Shiva. Er ging jeden Tag zum Berg Kailash, um Shiva zu huldigen. Allerdings fand er dies sehr beschwerlich. Er dachte bei sich, er könne den ganzen Berg zu sich nach Hause nach Lanka bringen, um sich die tägliche Anstrengung des Wegs zu ersparen. Er begann am Berg zu ziehen, und der Berg erzitterte. Parvati, Shivas Gattin, erschrak und klammerte sich an ihren Mann. Shiva stieß Ravana mit der Zehe an und stürzte ihn in die Unterwelt.