Der Mensch nutzt nur 10% seiner Verknüfung-Möglichkeiten, die ihm die neuronale Matrix bietet.
Grundgerüst cortico-corticaler
Assoziations- und Kommissurfasern:  S.E.X.,
im
Konnektom-Modell der menschlichen Großhirnrinde.

Assoziation sind Vorstellungen in Form einfacher kognitiver Elemente, die miteinander verknüpft (erlernt) werden. Die Verbindung geschieht unter bestimmten Bedingungen, wie E-Motionen oder von Modifikationen einfacher Sinneseindrücke. Denkprozesse sind eine Folge dieser Verknüpfungen.

Aristoteles teilte in seinem Werk Über das Gedächtnis und die Erinnerung gesetzmäßige Bedingungen mit, die das Auftreten von Assoziationen begünstigen bzw. hemmen. Sie wurden auch als Assoziationsgesetze bezeichnet. Danach hängt während des Lernens die Assoziationsstärke zweier Reize ab von ihrer

  1. räumlichen und zeitlichen Nähe (Kontiguität),
  2. Ähnlichkeit (Assimilation) und
  3. Gegensätzlichkeit.

Aristoteles hielt auch Momente der Wiederholung, der Gefühle und der Aufmerksamkeit sowie bestimmter Formen und Gestalten der Objekte für die Bildung von Assoziationen bedeutsam. Der Begriff der Assoziation dient zur Erklärung des Phänomens, dass zwei (oder mehr) ursprünglich isolierte psychische Inhalte (wie z. B. Wahrnehmungen, Gefühle oder Ideen), auch als „Assoziationsglieder“ bezeichnet, eine so enge Verbindung eingehen, dass das Aufrufen eines Assoziationsgliedes das Auftreten eines oder mehrerer weiterer Assoziationsglieder nach sich zieht oder zumindest begünstigt. So werden zum Beispiel der Anblick einer Rose und der Duft einer Rose im Gedächtnis miteinander verbunden, da sie beim Lernen meist gemeinsam auftreten, während Zitronenduft vielleicht eher das Bild einer Spülmittelflasche aktiviert.

Die Leistungen des Gedächtnisses beruhen nach der herrschenden, seit dem Sensualismus im 17. Jahrhundert aufgekommenen Meinung auf eben solchen Assoziationsketten. Die Theorien des Aristoteles wurden erst damals wieder aufgenommen, da die Scholastik des MA dem empirischen Denken weniger aufgeschlossen war. Damit wurde die Fähigkeit zur Assoziation als unabdingbare Voraussetzung des menschlichen Gedächtnisses angesehen. Bedeutsam ist dies auch in der Lernforschung. Die Richtung der Psychologie, die alle seelischen Vorgänge mit Hilfe von Assoziation erklärt, wurde als Assoziationspsychologie benannt. Ihre Begründer waren die englischen Empiriker Thomas Hobbes (1588–1679), John Locke (1632–1704), David Hume (1711–1776).

Der schottische Philosoph Thomas Brown (1778–1820), der unter anderen englischen men of letters psychiatrische Themen aufgriff und die Zeit des moral management erlebte, ergänzte im 19. Jahrhundert die drei von ihm als „primäre Assoziationsgesetze“ des Aristoteles benannten Sachverhalte mit seinen „sekundären Assoziationsgesetzen“. Nach diesen ist die Verbindungsstärke zweier Reize zusätzlich zu den aristotelischen Gesetzen abhängig von:

  • der Dauer des ursprünglichen Eindrucks,
  • der Häufigkeit ihres gemeinsamen Auftretens,
  • ihrer jeweiligen Intensität und Lebhaftigkeit,
  • der Häufigkeit ihrer Wiederholung bzw. der Zeitdauer, die seit dem letzten gemeinsamen Auftreten vergangen ist,
  • den Lebensgewohnheiten und dem körperlichen Zustand des jeweils Betroffenen,
  • der Anzahl mit dieser Verknüpfung konkurrierender Verknüpfungen.