Das Wort Chaos [ˈkaːɔs] (von altgriechisch χάος cháos) bezeichnet alltagssprachlich zumeist einen Zustand von vollständiger Unordnung oder Verwirrung (Wirrwarr), in der antiken Mythologie und in der Philosophie fungiert er im Rahmen von Kosmogonien und Kosmologien als Gegenbegriff zu Kosmos, dem griechischen Begriff für die (Welt-)Ordnung oder das geordnete Universum, in modernen naturwissenschaftlichen Theorien Chaosforschung) hingegen zur Bezeichnung der Unvorhersagbarkeit von Prozessen – siehe auch Schmetterling-Effekt.
Die Mathematik ist die universelle Sprache für Chaos und Ordnung, wenn zuvor die Sache an sich verstanden wurde.
Die Sache an sich, ist die Einsicht, daß das Chaos das Füllhorn für Schöpfung und Wachstum ist. Dieses Chaos entsteht, sowohl als Metapher, als auch sichtbar jeden Herbst, wenn Beispielweise die Blätter vom Baum fallen. Danach wird ein Zerstsetzungprozeß in Gang gesetzt, der alles Ganze wieder in seine Einzelteile zerlegt. Diese Einzelteile dienen als Nahrung für die Natur. OeHu nennt dies Entropie – im Prinzip aus der Thermodynamik abgeleitet, doch hier ist es der Prozeß von der Wärme in die Kälte. Kälte, die auch im ALL herrscht. Das All scheint leer, doch in Wirklichkeit ist es voller Licht-Teilchen.
Die Chaosforschung oder Chaostheorie bezeichnet ein nicht klar umgrenztes Teilgebiet der nicht linearen Dynamik bzw. der dynamischen Systeme, welches der mathematischen Physik oder angewandten Mathematik zugeordnet ist. Im Wesentlichen beschäftigt sie sich mit Ordnungen in speziellen dynamischen Systemen, deren zeitliche Entwicklung unvorhersagbar erscheint, obwohl die zugrundeliegenden Gleichungen eigentlich deterministisch sind. Dieses Verhalten wird als deterministisches Chaos bezeichnet und entsteht, wenn Systeme empfindlich von den Anfangsbedingungen abhängen: Wiederholungen eines Experimentes können dabei aufgrund minimaler, kaum unterscheidbarer Ausgangsbedingungen im Langzeitverhalten zu höchst unterschiedlichen Messergebnissen führen (die Chaostheorie besagt also nicht, dass tatsächlich identische Anfangsbedingungen zu verschiedenen Ergebnissen führen würden). Chaotische dynamische Systeme sind nicht linear.
Als einführendes Beispiel wird oft auf das magnetische Pendel oder das Doppelpendel verwiesen. Andere Beispiele sind der Schmetterlingseffekt beim Wetter, Turbulenzen, Wirtschaftskreisläufe, bestimmte Musterbildungsprozesse, wie beispielsweise Erosion, die Entstehung eines Verkehrsstaus, neuronale Netze sowie Laser. Die Chaosforschung basiert unter anderem auf Arbeiten von Henri Poincaré, Edward N. Lorenz, Benoît Mandelbrot und Mitchell Feigenbaum. Die hier dargestellten Phänomene entsprechen dem Minimalkonsens darüber, was thematisch zur Chaosforschung zählt.
Grenzen der Vorhersagbarkeit.
Liegt chaotisches Verhalten vor, dann führen selbst geringste Änderungen der Anfangswerte nach einer endlichen Zeitspanne, die vom betrachteten System abhängt, zu einem völlig anderen Verhalten (sensitive Abhängigkeit von den Anfangsbedingungen). Es zeigt sich also ein nicht vorhersagbares Verhalten, das sich zeitlich scheinbar irregulär entwickelt. Dabei kann das Verhalten des Systems bei bestimmten Anfangswerten (bzw. in deren Nachbarschaft) völlig regulär sein, wenn es sich z. B. um einen periodischen Orbit handelt. Jede auch noch so kleine Änderung der Anfangswerte kann jedoch nach hinreichend langer Zeit zu einem ganz anderen Verhalten führen, das auch vollkommen unregelmäßig erscheinen kann. Um das Systemverhalten für eine bestimmte zukünftige Zeit berechnen zu können, müssten die Anfangsbedingungen deshalb mit unendlich genauer Präzision bekannt sein und berechnet werden, was praktisch unmöglich ist. Obwohl auch solche Systeme deterministisch und damit prinzipiell bestimmbar sind, sind daher praktische Vorhersagen nur für mehr oder weniger kurze Zeitspannen möglich.
Dieses Phänomen ist auch unter dem Schlagwort Schmetterlingseffekt in der Öffentlichkeit bekannt geworden, wonach selbst der schwache Flügelschlag eines sehr weit entfernten Schmetterlings auf lange Sicht zu einem anderen Ablauf des großräumigen Wettergeschehens führen kann – weiterlesen im Wikipedia.