1. Definition

Interferone, kurz IFN, sind Zytokine mit immunmodulierender Wirkung, die von verschiedenen Körperzellen gebildet werden und protektiv bei viralen Infektionen und neoplastischen Erkrankungen wirken.

2. Typen

Es werden mehrere Interferone unterschieden, die jeweils von verschiedenen Zelltypen gebildet und in zwei Klassen eingeteilt werden:

3. Eigenschaften

Interferone können in Zellen die Synthese von antiviral wirksamen Proteinen induzieren. Darüber hinaus werden unter dem Einfluss von Interferon in infizierten bzw. neoplastischen Zellen vermehrt MHC-Moleküle der Klasse I gebildet, die eine bessere Erkennung durch zytotoxische T-Lymphozyten und NK-Zellen erlauben.

4. Therapeutischer Einsatz

Gentechnisch rekombinant hergestelltes Interferon wird zur Therapie verschiedener Erkrankungen eingesetzt, unter anderem:

Tags: Fachgebiete: Immunologie.

Die Interferone sind Bestandteil des körpereigenen Immunsystems. Das System der Interferone unterteilt man in die drei Gruppen: IFNα, IFNβ und IFNγ. IFNα und IFNβ zeigen untereinander große Homologien in der Nukleotidsequenz. Auch binden IFNα und IFNβ an einen gemeinsamen Rezeptor. Gebildet werden diese beiden Subtypen nach Induktion von Leukozyten und Fibroblasten. IFNγ wird, ebenfalls nach Induktion, von Lymphozyten produziert und ist somit ein Lymphokin. Zwischen IFNγ, das auch als Immuninterferon bezeichnet wird, und IFNα/β besteht keine Homologie in der Nukleotidsequenz. Überdies bindet IFNγ an einen anderen Rezeptor. Alle Interferone zeigen eine ausgeprägte antivirale Aktivität und sind wirksam gegen ein weites Spektrum von verschiedenen Viren. Jedoch wirken die Interferone nie direkt auf das Virus. Vielmehr werden durch Interferone induzierte Mechanismen innerhalb der Zelle in Gang gesetzt, die auf verschiedenen Stufen des Virus-Wachstumszyklus wirksam sein können und zur Verhinderung der Virussynthese führen. Neben dieser antiviralen Wirkung haben die Interferone auch Bedeutung als Immunmodulatoren. Interferone steigern die Expression der HLA-Gene, wobei die IFNα und IFNβ nur auf die Moleküle der Klasse I wirken, während IFNγ sowohl auf Klasse-I- als auch Klasse-II-Moleküle einwirken. Ferner erhöhen alle Interferone die Aktivität von Makrophagen und NK-Zellen. Diese Aktivierung von Komponenten des Immunsystems trägt sicherlich auch zu der antitumoralen Wirkung der Interferone bei. Bislang wurden jedoch positive Erfolge nur bei der Interferon-Therapie seltener Krebserkrankungen, wie der Haarzell·Leukämie, des Kaposi-Sarkoms, des Non-Hodgkin-Lymphoms, des multiplen Myeloms erzielt, während bei dem jetzigen Stand der Forschung die häufigen Krebserkrankungen wie das Bronchialkarzinom, das Mammakarzinom oder das Kolonkarzinom mit Interferonen nicht therapiert werden können. Klinische Erfolge zeigen sich aber auch in der Behandlung verschiedener Virusinfektionen mit Interferonen. Zu nennen wäre hier besonders das juvenile Larynxpapillom, diverse HSV-Infektionen und die Hepatitis B – © 1988 S. Karger AG, Basel.


Die Zellen und Organe des Immunsystems. Die Zellen des Immunsystems. B-Zelle. T-Zelle. NK-Zelle. Basophiler Granulozyt. Eosinophiler Granulozyt. Neutrophiler Granulozyt. Monozyt. Blut. pluripotente hämatopoetische Stammzelle. Knochenmark. Lymphoide Vorläuferzelle. Myeloide Vorläuferzelle. Lymphoblast. B-Zelle. T-Zelle. NK-Zelle. Thymus. Blut. Lymphoide Dendritische Zelle. Myeloide Dendritische Zelle. Myeloblast. Mastzell-Vorläuferzelle. Monozyt. Monoblast. Basophiler Granulozyt. Eosinophiler Granulozyt. Neutrophiler Granulozyt. Mastzelle. Leukozyten 4-10 x 109 / l (= / µl) Alle Leukozyten (= weiße Blutkörperchen) entwickeln sich aus einer gemeinsamen multipotenten hämatopoetischen Stammzelle. Unterschiedliche Wachstumsfaktoren bewirken die Differenzierung in die verschiedenen Subpopulationen. Aus den Myeloiden Vorläuferzellen entstehen ebenfalls die weiteren Zellen des hämatopoetischen Systems, nämlich die Megakaryozyten (aus denen dann die Thrombozyten = Blutplättchen entstehen) und die Erythorzyten. Normwerte für Leukozyten abhängig vom Alter (Säuglinge und Kinder höhere Normwerte) Leukozytose=Überschreitung der Normwerte (bei Rauchern sind die Normwerte höher) → Reaktion auf physiologischen Stress oder Entzündung. → bakterielle Infektionen (Toxoplasmose, Typhus, Brucellose, Pertussis) → Leukämie (Neoplasien des lymphatischen Systems) Leukopenie=Unterschreitung der Normwerte. → Erkrankungen des Knochenmarks. → Krebstherapie (Bestrahlungen und Chemotherapie) → virale Infekte (HIV) → einige bakterielle Infekte (Tuberkulose) → Systemischer Lupus erythematodes. B-Zelle. NK-Zelle. T-Zelle. Gewebe. Lymphozyten. 20 – 45 % 2 – 5 % 50 – 75 % 2 – 5 % 0 – 1 % Makrophage. Basophiler Granulozyt. Eosinophiler Granulozyt. Neutrophiler Granulozyt. Plasmazelle. Siehe auch: Schlüssel-Schloss-Prinzip oder das Prinzip Itoklanoz.

Winter: die Saison für Schals und Mäntel, Spiele im Schnee und lange Nächte, weiße Landschaften und Kälteschauer. Leider ist das auch die Saison der Erkältungen! Wie Schade, wenn wir einen Tag im Freien aufgeben müssen, weil wir von Fieber und Schmerzen geschwächt sind und unsere Nase rot und verstopft ist!

Wenn man weniger erkranken möchte, muss man sein Immunsystem stärken. Das Immunsystem besteht aus weißen Blutkörperchen und Antikörpern und spielt eine Schlüsselrolle bei der Verteidigung unserer Gesundheit und unseres Wohlbefindens. Lebensmittel zu essen, die reich an Immun-Anregungsmitteln sind, ist wichtig um dieses Wohlbefinden zu unterstützen. Im Folgenden einige Beispiele:

Mandeln
Sie enthalten die Vitamine E und B, Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Kupfer und Zink, wertvolle pflanzliche Proteine (Interferon), Ballaststoffe und eine außergewöhnliche Zusammensetzung von sekundären Pflanzenstoffen – besonders in der Mandelhaut.

Brokkoli
Wussten Sie, dass Brokkoli mehr Vitamin C als Orangen enthalten (80 mg im Vergleich zu 50 mg pro 100 g Produkt)? Broccoli enthalten auch Vitamin A und “den König des Antioxidans” Glutathion. Glutathion schützt den Körper vor freien Radikalen und steigert den antioxidativen Schutz des Immunsystems. Um am meisten aus Vitamin C und Glutathion zu gewinnen, werden diese Nahrungsmittel am besten in der “rohen” Form gegessen. Rezept für Brokkoli-Salat: 1 Bund Brokkoli, 10 Tassen Wasser, 2 EL Olivenöl, 1 EL Salz Für die Sauce: 2 EL Sojasauce, 2 EL Weißweinessig, 1 Esslöffel Sesamöl, ¼ TL Salz, 1 Teelöffel Zucker.

Fettfisch
Fettfische sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die laut Forschung dazu beitragen, das Risiko von Herzerkrankungen und Entzündungen zu reduzieren. Darüber hinaus, zeigt eine neue Studie im Journal of Leukocyte Biology, dass Omega-3-Fettsäuren auch dazu beitragen können, das Immunsystem durch ein besseres Funktionieren der Immunzellen zu stärken. Lachs, Thunfisch und Forelle sind gute Quellen für Omega-3-Fettsäuren. Sardinen sind nicht nur reich an Omega-3-Fettsäuren; aufgrund ihrer geringen Größe enthalten sie auch extrem niedrige Schadstoffe wie Quecksilber.

Joghurt
Man kann sein Immunsystem durch den Regelmäßigen Verzehr ”guter Bakterien” (oder Probiotika) stärken. Ein weiterer Vorteil ist, dass Joghurt und andere Milchprodukte auch Vitamin D enthalten. Neulich hat eine Forschung bestätigt, dass ein Vitamin D Mangel mit einem erhöhten Risiko für Grippe und Erkältungen verbunden ist. Für eine optimale Gesundheit vermeiden Sie gezuckertes Joghurt. Wählen Sie stattdessen einen Natur-Joghurt und fügen Sie frische oder getrocknete Früchte oder einem Hauch von Honig bei.

Pilze
Pilze sind dafür bekannt, dass sie ein gesundes Immunsystem fördern. Sie enthalten Selen, Vitamin B und Antioxidantien: alles wichtige Nährstoffe, um Ihren Körper zu stärken. Darüber hinaus zeigen neuere Forschungen, dass Pilze die Produktion und Aktivität der weißen Blutkörperchen erhöhen, die bedeutungsvoll sind, um Infektionen abzuwehren. Pilze schmecken gut in Salaten, Pasta-Saucen, Omeletts, Suppen und auf Pizza.

Tee
Ob Sie grünen oder schwarzen Tee bevorzugen, Ihr Immunsystem ist immer glücklich. Beide enthalten Antioxidantien (Polyphenole und Flavonoide), die vor freien Radikalen und Krankheiten schützen. Eine Studie zeigte, dass die Catechine, eine bestimmte Art von Polyphenolen im Tee, bestimmte Viren tötet. Eine Harvard-Studie zeigte, dass Menschen, die für zwei Wochen 5 Tassen schwarzen Tee pro Tag tranken, zehnmal mehr Virusbekämpfendes Interferon (Interferon ist eine natürlich vorkommende Substanz, die die Fähigkeit der Viren zur Reproduktion stört) in ihrem Blut hatten als andere Menschen, die ein anderes Heißgetränk zu sich tranken. Sowohl schwarzer Tee als auch grüner Tee sind reich an L-Theanin, eine Aminosäure, die zur Verbesserung der Immunität beizutragen scheint.


Quelle

Wirkmechanismen:

Es gibt vielfältige Mechanismen, die im Körper das Immunsystem fördern und unterstützen. Einerseits gibt es direkte Wirkungen auf Immunzellen wie Lymphozyten (B-, T-Zellen) und Granulozyten (Makrophagen u.a.) sowie Abwehrsysteme des Immunsystems. Hierzu zählen auch die durch Immunzellen gebildeten Botenstoffe mit Immunsystem-fördernden Funktionen. Anderseits basieren Mechanismen auf antioxidativen, entzündungshemmenden, antimikrobiellen, antifungalen und antiviralen Eigenschaften von Substanzen in Lebensmitteln. Wir beschränken uns in diesem Beitrag im Wesentlichen auf die direkte Wirkung von Nahrung und Lebensstil auf Immunzellen und von diesen gebildete Botenstoffe mit immunmodulierender Wirkung. Die Grenzen zu anderen Mechanismen sind mitunter jedoch fließend, sodass diese in Teilen mit aufgeführt sind.

Relevante Nährstoffe und Nahrungsinhaltsstoffe:

Beta-Glucane (Ballaststoffe)

Die immunmodulierende Wirkung [Cha 2009] der Beta-Glucane ist auf die Aktivierung der Makrophagen in der Dünndarmwand zurückzuführen. Die sogenannten Fresszellen dienen der Beseitigung von Mikroorganismen, indem diese mittels Phagozytose eindringende Bakterien auflösen. Zudem setzen Fresszellen wichtige Stoffe frei, die wiederum mit anderen Immunzellen kommunizieren. Beta-Glucane aus den Zellwänden von Bäckerhefe ist nach aktuellen Erkenntnissen scheinbar der wirksamste natürliche Immunmodulator.

Eisen und das Immunsystem interagieren auf verschiedene Weise miteinander. Auf der einen Seite begrenzt die körpereigene Abwehr für krankmachende Keime den Zugang zu Eisen aus dem Blut. Bei chronischen Infektionen oder auch Krebserkrankungen führen die zugrundeliegenden Mechanismen bis zur sogenannten „Anämie bei chronischer Erkrankung“ (ACD), die als zweithäufigste Anämie weltweit gilt [Wei 2019]. Auf der anderen Seite benötigen Immunzellen genügend Eisen für die eigene Reifung und Funktion [Nie 2020]. Studien zeigten, dass ein Eisenmangel mit einem Gewebeschwund verschiedener Organe des Immunsystems und Veränderungen der Immunantwort verbunden sein kann [Nai 2014]. Dies betrifft unter anderem T-Zell-vermittelte Immunreaktionen und das Abtöten von Erregerstrukturen [Cro 2019]. Studien in Entwicklungsländern kamen zu dem Schluss, dass ein Eisenmangel bei Kindern die angeborene und erworbene Immunität beeinträchtigen kann, wodurch sich das Infektionsrisiko erhöht [Nie 2020]. Im Jahr 2020 wurde zudem bekannt, dass die unzureichende Versorgung mit Eisen über die Nahrung die Wirkung von Impfungen beeinträchtigen kann [Sto 2020]. Der Eisenmangel führt zu Blutarmut (Anämie). Diese wiederum schwächt die Fähigkeit des Immunsystems, Antikörper zu bilden. Daraus folgt ein unzureichender Schutz der Impfung. Die Gabe von Eisen konnte den Schutz indes verstärken.

Bestimmte Zellen des Immunsystems, die sogenannten T-Zellen, sind auf eine gute Versorgung des Körpers mit Magnesium angewiesen, um ihre Funktion optimal auszuüben. Vor allem bei Krebserkrankungen spielt das potenziell eine große Rolle. In Untersuchungen zeigte sich, dass diese T-Zellen entartete oder infizierte Zellen nur in magnesiumreicher Umgebung wirksam eliminieren können. Stieg die Magnesiumkonzentration, verstärkte das die Immunantwort gegen die Krebszellen [Löt 2022]. Nun werden Wege gesucht, die Magnesiummenge in Tumoren gezielt zu steigern. Inwiefern eine gesteigerte Zufuhr von Magnesium über die Nahrung zum „Boostern“ des Immunsystems geeignet ist, muss noch erforscht werden.

Natrium (Speisesalz).

Eine hohe Salzzufuhr über die Nahrung mit steigender Natriumkonzentration in der Zelle kann den Energiestoffwechsel in den Mitochondrien dämpfen. Durch Unterbrechung der Atmungskette produzieren die Zellen weniger Energie (ATP) und verbrauchen weniger Sauerstoff. Dadurch wird die Reifung bestimmter Immunzellen wie der Fresszellen beeinflusst. In der Folge könnten Entzündungsprozesse und das kardiovaskuläre Risiko gefördert sowie die Zellaktivität beeinträchtigt werden. Die Leistung der Mitochondrien ist jedoch nicht dauerhaft gehemmt, somit reversibel und zeitlich begrenzt. Nach über acht Stunden nach der Salzzufuhr waren die Effekte kaum noch messbar. Zudem war die Salzzufuhr sehr hoch und lag deutlich über den täglichen Empfehlungen [Gei 2021].

Zusammen mit antioxidativ wirksamen Vitaminen stimuliert Selen die humorale und zelluläre Immunantwort. Es ist dabei an der Regulation verschiedener immunologischer Prozesse (Chemotaxis, Phagozytose sowie fungizide und bakterizide Reaktionen) beteiligt und stimuliert die Bildung von Immunzellen (Lymphozyten), Antikörpern (IgG) und Botenstoffen (Interferone, Tumor-Nekrose-Faktor). Gleichzeitig hemmt es die Bildung von T-Suppressorzellen, erhöht die Wirkung von natürlichen Killerzellen und zytotoxischen T-Lymphozyten. Die Immunsystem-stimulierenden Wirkungen hängen von der Höhe der Selenaufnahme ab.

Die Darmschleimhaut agiert als wichtige Barriere zwischen den Bakterien im Darm und dem Immunsystem. Krankmachende Keime (z. B. Yersinien, Shigellen, Listerien oder Salmonellen) werden beispielsweise über spezialisierte Zellen in der Darmwand aufgenommen. Probiotika verhindern das, indem sie diese Bindungsstellen besetzen und damit den Durchtritt durch die Darmschleimhaut verhindern. Gleichzeitig können die schädlichen Bakterien durch die Bildung eigener Bakteriozine bzw. Mikrozine (hemmen das Wachstum anderer Bakterienstämme) an ihrer Ausbreitung gehindert werden. Probiotika stimulieren auch die Bildung von Defensinen durch die eigene Immunabwehr. Zudem wird verhindert, dass weitere unerwünschte Substanzen (z. B. Toxine) aus dem Darm aufgenommen werden.

Retinol und Retinal schützen Haut und Schleimhäute und verstärken die Barriere gegen Bakterien, Viren und Parasiten. Vitamin-A-Verbindungen stimulieren zudem die Bildung von Antikörpern in den weißen Blutzellen (Leukozyten) aktivieren bestimmte Immunzellen (T-Lymphozyten). Zugelassene Gesundheitsaussage: Vitamin A trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.

Vitamin B2 ist als Co-Faktor an der Phagozytose (Aufnahme und Beseitigung von Mikroorganismen sowie von beschädigten Zellen) beteiligt.

Vitamin B6 unterstützt das Wachstum und die Entwicklung von verschiedenen Bestandteilen und Zellen des Immunsystems (Lymphozyten, Antikörper).

Vitamin C trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei. Es aktiviert unterstützende Eiweiße und Enzyme des Komplementsystems. Die Immunsystem-stützenden Prozesse greifen auch während und nach intensiver körperlicher Betätigung.

Werden Makrophagen durch ein infektiöses Agens (z. B. den Tuberkuloseerreger) aktiviert, steigert dieses Signal die Neubildung von Vitamin-D-Rezeptoren in der Zelle. Gleichzeitig stimuliert die Makrophagen-Aktivierung die Umwandlung von 25-D3 in dessen aktive Form 1,25-D3. Dieses wandert an den Zellkern und initiiert hier die Bildung von antimikrobiell wirkenden Substanzen (Cathelicidinen und Defensinen). Diese wiederum zerstören Infektionserreger. Im Gegensatz zu Makrophagen exprimieren T-Zellen nur nach Aktivierung Vitamin D-Rezeptoren. 1,25-D3 beeinflusst nach Bindung an diese Rezeptoren die Funktion der T-Lymphozyten auf unterschiedliche Weise:

  • verminderte Proliferation der T-Zellen, da die Bildung von Interleukin 2 gehemmt wird, welches normalerweise weitere T-Zellen zur Teilung stimuliert,
  • Hemmung der Gamma-Interferon-Bildung und
  • vermehrte Bildung der entzündungshemmenden Interleukine IL-4, IL-10 und IL-13.

Weiterhin hat 1,25-D3 regulierenden Einfluss auf B-Lymphozyten und deren Immunglobulin-Synthese.

Vitamin E steigert die Produktion von zellulären und humoralen Abwehrstoffen. Ein Vitamin E-Mangel erhöht damit die Infektanfälligkeit. Vitamin E gilt zudem als stärkstes fettlösliches Antioxidans und regeneriert Vitamin C.

Zink.

Zink beeinflusst das Immunsystem auf verschiedenen Ebenen. Einerseits sorgt der Mineralstoff für eine normale Funktion verschiedener Zellen des Immunsystems (z. B. von T- und B-Lymphozyten, T-Helfer-, T-Killer- und natürlichen Killerzellen, neutrophilen Granulozyten und Monozyten) [Wes 2017]. Andererseits beeinflusst Zink im Körper die Ausbildung von Lymphokinen, die das Wachstum, die Differenzierung und die Aktivität der Zellen des Immunsystems steuern. Zu guter Letzt werden die Zellmembranen der Schleimhäute stabilisiert und die Abwehr von Erregern verbessert, indem deren Eintritt verhindert wird. Liegt ein Zinkmangel vor, führt dies unter anderem zu einer erhöhten Infektionsrate und -dauer [Fuk 2011]. Erste Tests (in vitro) deuten zudem darauf hin, dass Zink das Enzym SARS-CoV-RNA-Polymerase hemmt und damit eine antivirale Funktion ausübt. Eine optimale Zufuhr wird daher in Bezug auf das COVID-19-Infektionsrisiko als erstrebenswert angesehen [Oya 2021].

Aus verschiedenen Untersuchungen geht hervor, das Carotinoide immunstimulierend wirken können [Wat 1999]. So führte bereits eine tägliche zusätzliche Aufnahme von 15 mg Beta-Carotin über einen Zeitraum von 4 Wochen zu einer ex vivo-gesteigerten Synthese des Tumor-Nekrose-Faktors alpha (TNF-alpha). Allerdings wurde bislang nur eine geringe Anzahl der natürlich vorkommenden Carotinoide auf diese Wirkung hin untersucht. Gleichwohl lässt sich aus diesen Erkenntnissen ableiten, dass eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Carotinoid-reichem Gemüse und Obst verschiedene Immunmechanismen aktivieren kann. Da Beobachtungsstudien bereits immunmodulierende und antioxidative Effekte aufzeigen konnten, nutzt die Forschung den Ansatz, um die Wirksamkeit der Carotinoide in isolierter Form auf weitere medizinische Gebiete zu übertragen.

Einige Studien untersuchten den Effekt einer Supplementierung auf den Gesundheitszustand von AIDS-Patienten. Hierbei konnten immunstimulierende Mechanismen der Carotinoide erstmals gezeigt werden [Pat 1999]. Oftmals leiden AIDS-Patienten an einem Nährstoffmangel, der sich auch in einer niedrigen Carotinoidkonzentration manifestieren kann. Ein derartiger Mangel kann den Gesundheitszustand und somit die Überlebenschance verschlechtern. Die Forscher selbst forderten jedoch weiterführende Untersuchungen, um die Mechanismen zu bestätigen.

In vitro- und einige In vivo-Versuche sowie Beobachtungen an lebenden Tieren belegten für Flavonoide eine Beeinflussung bestimmter Immunsystemkomponenten. Ihre vorwiegend immunsuppressive Wirkung ist spezifisch und strukturabhängig. Genauere Untersuchungen ergaben, dass Flavonoide die Aktivität von Proteinkinasen hemmen, die an der Aktivierung von T-Lymphozyten beteiligt sind. Gleichzeitig stimulieren sie Phosphatasen, die die T-Lymphozyten wieder in den Ruhezustand versetzen. Infolge der Hemmung der Proteinkinasen kommt es zu einer verminderten Zytokinsynthese (IL-2, IL-2-Rezeptor, IL-6, TNF-a). Auch eine Hemmung der Phospolipase A2, die zur Produktion von Prostaglandinen beiträgt, war zu beobachten [Mid 2000]. Weiterhin konnte eine Blockade der Histaminfreisetzung aus aktivierten Mastzellen und basophilen Granulozyten durch Quercetin, Myricetin und Kaempferol beobachtet werden. Nach wie vor ist jedoch unklar, welche zellulären Komponenten der Mastzellen mit den entsprechenden Flavonoiden interagieren und so die Histaminfreisetzung inhibieren [Mid 1998].

Hinweise auf die antimikrobielle und antibakterielle Wirkung der Phenolsäuren, wurden durch die Ellagsäure geliefert, die in vitro das Wachstum von Helicobacter pylori hemmt. Ansonsten lieferten Untersuchungen mit phenolsäurereichen Fruchtextrakten eine Wirkung gegen bestimmte Viren, wobei hier darauf hinzuweisen ist, dass die Fruchtextrakte neben Phenolsäuren (v.a. Gallus- und Chlorogensäure) auch andere Polyphenole enthalten. Es wird jedoch vermutet, dass für die antivirale Wirkung die entgegengesetzte Ladung von Phenolsäuren und der Virushülle eine Rolle spielen. In In-vitro-Studien wurde des Weiteren gezeigt, dass verschiedene Hydroxyzimtsäuren das Wachstum von gramnegativen Bakterien hemmen, während sie bei grampositiven keine Hemmung erreichen konnten. Es wird daher auch für diese antimikrobielle Wirkung davon ausgegangen, dass der Grad der Hydroxylierung für die Wirkung relevant ist.

Relevante Lebensmittel.

Kräuter und Gewürze:

Für zahlreiche Kräuter und Gewürze wurden immunstimulierende Eigenschaften beschrieben. Da diese Nahrungsmittel in der Regel in geringen Mengen konsumiert werden, spielen hier nicht einzelne Wirkungen eine große Rolle. Vielmehr eignen sich Kräuter und Co, ein vielfältiges Spektrum an kleinen Wirkungen in unseren Speisen zu liefern.

Anis

Einige Inhaltsstoffe der Anispflanze wirken immunstimulierend und antiviral [Lee 2011]. So hemmten die enthaltenen Polysaccharide in Untersuchungen die Bildung des kanzerogenen Stickstoffmonoxids und verminderten oxidative Zellschäden. Auch eine Aktivierung von Makrophagen konnte beobachtet werden [Con 2010]. In Kombination mit Thymian verstärkt sich zudem die antibakterielle Wirkung von Anis [Al- 2008].

Bärlauch

Bärlauch wirkt leber- und gallestärkend, leicht antimikrobiell und antifungal [Iva 2009]. Ebenso konnten antioxidative Eigenschaften, insbesondere für die Inhaltsstoffe in den Blättern, nachgewiesen werden [Sta  2008].

Currykraut

Das Extrakt des Currykrauts weist anti-inflammatorische, anti-allergische sowie anti-mikrobiologische Eigenschaften auf. In ersten Untersuchungen zeigte sich, dass das Kraut das Wachstum des Infektionserregers Staphylococcus aureus sowie seine virulenten Faktoren hemmen kann [Nos 2001]. Darüber hinaus kann das extrahierte Öl des Currykrauts die Multiresistenz der Bakterien Enterobacter aerogenes, Escherichia coli, Pseudomonas aeruginosa, and Acinetobacter baumannii reduzieren [Lor 2009].

Gewürznelke

Für Gewürznelken-Extrakt konnte eine hemmende Wirkung auf das Wachstum oraler Pathogene (Mund- und Rachenkeime) wie P. gingivalis und P. intermedia beobachtet werden [Cai 1996]. Zudem weist das Gewürz ein hohes antioxidatives Potenzial, vergleichbar dem Potenzial von Vitamin E, auf [Lee 2001].

Großer Galgant

Der Extrakt zeigt eine immunstimulierende Aktivität. Es stimuliert das Retikulohistiozytäre System, das die Gesamtheit aller Zellen des retikulären Bindegewebes (kommt nur in sekundären lymphatischen Organen vor) darstellt [Ben 2003].

Ingwer

Ingwer gilt als Immunsystem-stimulierend. Beschrieben wurde eine Wirksamkeit gegen Rhinoviren (Auslöser von Schnupfen). Der Effekt ist allerdings nicht stark ausgeprägt. Die Studienlage hierzu ist dünn. 2018 konnte in einer Untersuchung nachgewiesen werden, dass das scharf- schmeckende 6-Gingerol aus Ingwer sowie die darin enthaltene Zitronensäure die molekularen Abwehrkräfte im menschlichen Speichel stimulieren [Bad 2018].

Kurkuma

Für Kurkuma wurden entzündungshemmende und immunsuppressive Fähigkeiten beschrieben. So kann es die Aktivität von NF-kB hemmen und die T-Lymphozyten-Aktivität unterdrücken [Kli 2012].

Piment

Piment besitzt antioxidative Eigenschaften [Yos 2011] und östrogenähnliche Wirkungen, weshalb es bei der Behandlung von postmenopausalen Beschwerden zum Einsatz kommt [Doy 2009]. Die Inhaltsstoffe zeigen eine zytotoxische Wirkung gegenüber Tumorzellen, fangen freie Radikale einfangen und regen die Proliferation von Immunzellen (T-Lymphozyten) an [Mar 2007].

Thymian

Der Wirkstoff Carvacrol, der im Thymian enthalten ist, besitzt ein großes Wirkspektrum. So wirkt es antibakteriell, antikanzerogen, entzündungshemmend, krampflösend und schmerzstillend [Bas 2008]. Eine Tierstudie an Ratten zeigte, dass Thymian die Stickstoffmonoxid-Konzentration bei Brandwunden reduzieren und die Neubildung von Gewebe fördern kann [Dur 2003].

Sonstige Lebensmittel:

Brokkoli

Brokkoli enthält den sekundären Pflanzenstoff Sulforaphan. Diese Substanz kann das Immunsystem aktivieren und die Immunabwehr unterstützen. Nachgewiesen wurde auch eine antivirale Wirkung (gegen Grippeviren).

Fermentierte Lebensmittel

Fermentierte Produkte (Buttermilch, Kefir, Sauerkraut, Kimchi, Joghurt etc.) fördern das Wachstum wünschenswerter Bakterien im Darm und üben auf diese Weise Immunsystem-fördernde Effekte an bestimmten Organen wie z. B. Gehirn, Leber und Fettgewebe aus.

Olivenöl

Olivenöl enthält als natives Öl bioaktive Komponenten wie Hydroxytyrosol, Oleocanthal und Ölsäure, für die Immunsystem-stimulierende Wirkungen nachgewiesen wurden. So verbesserte sich die Aktivierung bestimmter Immunzellen (T-Zellen). Die Substanz Hydroxytyrosol fördert die Bildung von Botenstoffen durch Immunzellen, die Entzündungsprozesse hemmen können.

Pilze wie Champignons, Shiitake oder auch Pfifferlinge enthalten Beta-Glucane (siehe oben), für die immunmodulierende Wirkungen beschrieben wurden.