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Der Anglizismus Just-in-time-Produktion (kurz just in time, JIT; deutsch „gerade zur rechten Zeit“) oder auch bedarfssynchrone Produktion bezeichnet in der Produktionswirtschaft ein logistikorientiertes, dezentrales Organisations- und Steuerungskonzept, bei dem nur das Material in der Stückzahl und zu dem Zeitpunkt geliefert und produziert wird, wie es auch tatsächlich zur Erfüllung der Kundenaufträge benötigt wird.

Das JIT-Konzept wurde von dem Japaner Taiichi Ohno im Rahmen des Toyota-Produktionssystem (TPS) bei dem japanischen Automobilhersteller Toyota Motor Company, Ltd. entwickelt. Bei Toyota ist JIT nicht nur ein Belieferungsverfahren, sondern ein umfassendes Prinzip, das neben dem Jidoka-Prinzip der zweite Eckpfeiler des Toyota Productions System (TPS) ist. Zu dem JIT-Prinzip gehört auch das Ausgleichen und Nivellieren der Produktionsprogramme, das Pull-Prinzip, die Fließfertigung und die Taktzeit.

Anders als in den USA war der japanische Markt einfach nicht groß genug, um durch Skalenerträge (englisch Economies of Scale) wirtschaftlicher zu werden. Kiichiro Toyoda folgerte, dass in Japan nur durch die Eliminierung von Verschwendung (japanisch Muda) eine wirtschaftliche und konkurrenzfähige Automobilproduktion erreicht werden könne. Er wollte die reine Massenproduktion von Henry Ford, mehr zu produzieren, als der Markt bzw. Kunde benötigte, und die damit verbundene Vorratshaltung und Lagerung überwinden, da beides nach seiner Meinung Verschwendungen darstellte. Laut Taiichi Ohno wurde diese innovate Richtung für Toyota nach 1945 überlebenswichtig, als Toyoda Kiichiro verlangte, dass sein Unternehmen binnen drei Jahren an Amerika Anschluss fände. Offensichtlich erfüllte Toyota diesen Anspruch nicht, aber der entstandene Impetus würde die nächsten 50 Jahre nicht erlahmen. JIT wurde im Jahr 1973 (der Zeit des Öl-Schocks in Japan) erstmals durch den anhaltenden Erfolg Toyotas auffällig.

Im Anwendungsbereich wird JIT unterschieden in:

  1. JIT-Produktion – umfasst den mit JIT gesteuerten Produktionsablauf,
  2. JIT-Lieferung,
  3. JIT-Distribution – Sicherstellen der Versorgung einer Vielzahl von Verbrauchern, die ihren Bedarf online bekannt geben.
  4. JIS – vorwiegend in der Auto-Industrie.

Einsatzvoraussetzungen.
Merkmal Beschreibung
Produktionsprogramm KAIZEN: Kontinuierlicher Bedarf (Sehr geringe Schwankungsbreite/ Exoten werden über Vorplanung gemäß JIT oder JIS eingesteuert).
Layout/Flächen Sollte ausreichend Bereitstellflächen aufweisen/ Zu beachten: JIT oder JIS haben die geringsten Flächenverbräuche im Vergleich zur Lagerhaltung am Band.
Prozess Kurze Rüstzeiten, hohe Verfügbarkeit der Betriebsmittel.
Kapazität Flexible Kapazitätsreserven.
Qualität KAIZEN: Prozessbegleitende Qualitätssicherung/ Wichtigste Voraussetzung ist eine 100 %-Qualität, da fehlerhafte Teile mit sehr viel Aufwand wieder entfernt werden müssen und andernfalls die Einhaltung der Perlenkette nicht gewährleistet ist.
Dispositionsverfahren Je nach Teilespektrum a) JIT bzw. JIS: Plangesteuert, zentral b) Kanban: Verbrauchsgesteuert, dezentral. Das Video zu JIS!
Lieferant nur Einbindung ausgewählter Zulieferer (Lieferausfall).