Lob braucht immer eine RESPEKTVOLLE Begründung!

Bei kaum einem anderen Thema scheiden sich die Geister so sehr über das richtige Maß, den richtigen Zeitpunkt, den richtigen Anlass wie beim Loben und Komplimente machen. Die einen schütten dabei das Kind mit dem Bade aus und können ihre Euphorie kaum in Schach halten. Andere pressen irgendetwas zwischen ihren Zähnen hervor, das so klingt wie „gut gemacht“, bei genauerer Analyse aber nichts anderes ist als verkleidete Kritik. Und wieder andere stehen dem Ganzen Brimborium um die Kunst des Lobens mehr als skeptisch gegenüber.

Das war schon immer so. Napoleon zum Beispiel sah im Lob den „Dolch, nach dem der Mächtige stets Ausschau halten“ solle. Hinter dem Kompliment verberge sich womöglich ein widerlicher Opportunist/Schleimer. Fehler! Wer das glaubt, sitzt einem gefährlichen Denkfehler auf:

Schleimen transportiert in erster Linie Botschaften, die der andere hören will. Es will Sympathien wecken oder verstärken.
Loben hingegen vermittelt eigene Werte und Ziele und verstärkt so nur indirekt ein gewünschtes Verhalten.
Unterschied zwischen Lob und Anerkennung
Auch sind Lob und Anerkennung nicht immer dasselbe. Auch wenn beide Begriffe häufig synonym verwendet werden. Es gibt einen entscheidenden Unterschied:

Lob.

Lob ist eine Form spontaner Wertschätzung in einem intimen Rahmen. Es ist im Idealfall unter vier Augen und konkret, damit der Gelobte weiß, warum er oder sie es erhält. Richtig Loben können der Chef ebenso wie die Kollegen oder Kunden. Vergleichbar ist diese Form der Wertschätzung mit einem gelegentlichen Schulterklopfen.
Anerkennung
Anerkennung hingegen braucht die Öffentlichkeit und Bühne. Sie ist mehr Haltung als spontaner Ausdruck: Jemand erkennt die regelmäßige Qualität oder Leistung einer Person an – und respektiert und schätzt diese Person dafür. Öffentlich. Anerkennung muss nicht konkret oder auf den Einzelfall bezogen sein, im Gegenteil: Sie beurteilt das Gesamtbild. Ein schönes Bonmot dazu lautet: „Dienern dankt man, Helden gratuliert man.“ Betroffene spüren instinktiv, ob sie wirklich anerkannt werden oder nicht.
Regelmäßiges Lob im Job ist ein wichtiges Instrument der Mitarbeitermotivation. Damit die Kollegen aber motiviert bleiben, müssen sie die Anerkennung dahinter spüren.

Gesundheit
So konnten Wissenschaftler des Instituts für Medizinische Soziologie der Universität Düsseldorf belegen, dass fehlende Wertschätzung Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische Leiden fördern kann. Richtiges Lob, so die Forscher, senke die Krankheitsrisiken dagegen deutlich – alles lesen.