Doch zuvor gilt:  “If you want to be respected by others, the great thing is to respect yourself.
Only by that, only by self-respect will you brings others to respect you.”
„Wenn du von anderen respektiert werden willst, ist es wichtig, dich selbst zu respektieren.
Nur dadurch, nur durch Selbstachtung wirst du andere dazu bringen, dich zu respektieren.“

Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Selbst-Respekt: ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit!

Der Psychologe Niels Van Quaquebeke von der Kühne Logistics University in Hamburg forscht seit Jahren über das Thema Respekt (am Arbeitsplatz). Er formuliert die unterschiedlichen Arten der Anerkennung folgendermaßen:

Vertikaler Respekt: Bezeichnet das Gefühl der Achtung gegenüber Gott, Eltern, Musikern, Autoren, Leistungssportlern, Prominenten sowie Experten und Würdenträgern. Es ist durch Hierarchieunterschiede gekennzeichnet.

Horizontaler Respekt: Horizontaler Respekt findet auf Augenhöhe statt, meist zwischen Freunden, Bekannten, Kollegen, Nachbarn, Fremden. Er kann unterschiedlich intensiv sein.
Die unterschiedlichen Ausprägungen und Stärken von Respekt spiegeln sich in zahlreichen Synonymen:

  • Schwach: Höflichkeit, Akzeptanz, Toleranz, Würdigung.
  • Normal: Achtung, Anerkennung, Wertschätzung.
  • Stark: Bewunderung, Hochachtung, Ehrfurcht, Unterwerfung, Angst

Tatsächlich wird großer Respekt nicht selten von Angstgefühlen begleitet. Wer etwa „Respekt vor einer Aufgabe“ hat, bekundet damit zugleich die Sorge vor dem Scheitern. Ähnlich ist es bei dem „Respekt vor Hunden“: Nicht wenige äußern damit eigentlich die Angst davor, angefallen oder gebissen zu werden. Und der „Respekt vor Eltern oder Vorgesetzten“ beinhaltet größtenteils die Angst, bei einem Fehlverhalten bestraft zu werden.

Respekt (von lateinisch respectio ‚Rückschau, Einschätzung, Betrachtung‘, im Sinne von „Beurteilung“, über französisch respect ‚Hochachtung‘) bezeichnet eine Form der WertschätzungAufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber einem anderen Lebewesen (Respektsperson) oder einer Institution. Eine Steigerung des Respektes ist die Ehrfurcht, etwa vor einer Gottheit.

Respekt kann ein Gefühl der Hochachtung für die speziellen Eigenschaften einer respektierten Person sein (z. B. „Ich habe großen Respekt für ihr Urteilsvermögen„). Man kann eine Person aufgrund seiner Leistungen, seines Charakters, seines Alters, seiner Erfahrung respektieren. Das Gefühl von Respekt steht auch mit einer bestimmten Ethik von Respekt in Verbindung. Respekt kann man jemandem erweisen, oder von jemandem erwiesen bekommen. Abhängig von den individuellen kulturellen Rahmenbedingungen ist Respekt etwas, was man sich im Laufe der Zeit aufbauen, oder verdienen kann. Ein fürsorglicher und liebevoller Umgang miteinander ist oftmals notwendig, um das Gefühl von Respekt zu bewahren oder zu steigern – mehr Information.

Synonyme:
Wortformen: respektvoll, respektabel, respektieren, Respektabilität

AchtungAnerkennung, Hochachtung, Höflichkeit, Ehrerbietung, Pietät, Wertschätzung; (bildungssprachlich) Reverenz; (bayrisch, österreichisch) Anwert; (veraltend) Ästimation, Schätzung; (bildungssprachlich veraltend) Distinktion

Vorsicht: Ehrfurcht, Scheu; (umgangssprachlich emotional verstärkend) Heidenrespekt; (österreichisch umgangssprachlich) Spundus: Quelle: Duden.de (Apr. 2017)

ÄhnlichToleranz

Steigerung: Ehrfurcht

Starke Steigerung: Angst

Englisch: respect, regard (achten, schätzen).


Wortherkunft:

Der Begriff Respekt ist eine Ableitung aus „respektieren“ = „achten, anerkennen, gelten lassen“ und stammt aus dem Lateinischen „respectus“ = „zurückschauen, Rücksicht, Berücksichtigung“ und auch „respecto“ = „zurücksehen, berücksichtigen“.


Definition:
  • Die Achtung von Individuen aus Gründen von Wertschätzung
  • Achtung und Akzeptanz einer höheren Instanz (Hochachtung)
  • Achtsame Zurückhaltung vor Situationen

Beschreibung:

Die Bedeutung ist stark vergleichbar mit Wertschätzung oder ehrerbietender Aufmerksamkeit gegenüber einer anderen Person einer Gruppe (Firma, Institution etc.) oder Instanz (rechtlich oder hierarchisch höher gestellte Entscheidungsebene).

Der Begriff wird meist auf zwischenmenschliche Beziehungen angewendet, aber auch auf spezielle Herausforderungen oder Tiere.

In der Kommunikation und in Beziehungen bedeutet Respekt, dass man Personen mit einer förmlichen Achtung, Rücksichtnahme und/oder demütigen Haltung begegnet.

Respekt wird durch verschiedene Motivatoren (wie z. B. Unterwürfigkeit, Bewunderung, Angst, Hochachtung etc.) initiiert und kann sich auf unterschiedliche Personentypen ausrichten (z. B. untergeordnete, gleichgeordnete, übergeordnete oder imaginäre sowie spezifische Personen).

Steigerung von Respekt ist Ehrfurcht.

Sehr starke Steigerung von Respekt ist Angst.

Mehr Infos zum Begriff und Thema in folgenden Publikationen:


Zitate:

„Respekt zu bezeugen ist heutzutage fast ebenso schwer, wie Respekt zu verdienen.“

Joseph Joubert (1754 bis 1824), französischer Moralist

„Von Zeit zu Zeit seh‘ ich den Alten gern und hüte mich, mit ihm zu brechen.“

Johann Wolfgang von Goethe (1749 bis 1832); deutscher Dichter der Klassik, Naturwissenschaftler und Staatsmann.

„Ein wahrhaft großer Mann wird weder einen Wurm zertreten noch vor dem Kaiser kriechen.“

Benjamin Franklin, (17.01.1706 bis 17.04.1790); nordamerikanischer Drucker, Verleger, Schriftsteller, Naturwissenschaftler, Erfinder und Staatsmann.

„Es ist mehr wert, jederzeit die Achtung der Menschen zu haben, als gelegentlich ihre Bewunderung.“

Jean-Jacques Rousseau (28.06.1712 bis 02.07.1778) französischsprachiger Genfer Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung.

„Freundschaft fließt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt.“

Daniel Defoe (vermutlich Anfang 1660 als Daniel Foe bis 24.04. oder 05.05.1731); englischer Schriftsteller in der Frühzeit der Aufklärung.

„Habe stets Respekt vor dir selbst, Respekt vor anderen und übernimm Verantwortung für deine Taten.“ – Dalai Lama

Wie lebt und kommuniziert man respektvoll?
  • Welche Respektlosigkeiten im Arbeitsalltag häufig vorkommen.
  • Wie Sie Ihre Kommunikation respektvoller gestalten.
  • Was Respekt mit Mitarbeitermotivation zu tun hat.
  • Was Respekt mit Unternehmenserfolg zu tun hat.
  • Zu hinterfragen, wie respektvoll Sie sich als Team ihren Kunden gegenüber verhalten.
Respekt und ein „guter Wille“ gehören zusammen.

Niemand ist perfekt, weshalb es manchmal zu Missverständnissen kommt. Bevor wir jemanden für respektlos halten, sollten wir versuchen objektiv zu prüfen, ob unsere Sichtweise richtig ist. Es besteht auch die Möglichkeit, dass bei der anderen Person ein Missverständnis vorliegt. Wenn alle Personen, die an einem Konflikt beteiligt sind, einen „guten Willen“ haben, dann kann man einen Fehler verzeihen und einen Kompromiss zur Beilegung des Konfliktes finden.

„Verstand, Witz, Urteilskraft, und wie die Talente des Geistes sonst heißen mögen, oder Mut, Entschlossenheit, Beharrlichkeit im Vorsatze, als Eigenschaften des Temperaments, sind ohne Zweifel in mancher Absicht gut und wünschenswert; aber sie können auch bösartig und schädlich werden, wenn der Wille, der von diesen Naturgaben Gebrauch machen soll und dessen eigentümliche Beschaffenheit darum Charakter heißt, nicht gut ist.
… ich soll niemals anders verfahren, als so, daß ich auch wollen könne, meine Maxime solle ein allgemeines Gesetz werden.“ (Immanuel Kant (1785). Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Verlag J. F. Hartknoch, S. 1, 17).

Andere Menschen können auch nach dem Willen beurteilt werden, der hinter ihren Handlungen steckt.

Diverse Studien belegen, dass Anerkennung und Wertschätzung im Job elementar für die Motivation und Zufriedenheit von Mitarbeitern sind. Wer sich von seinem Chef und seinen Kollegen respektiert fühlt, ist bereit, Entscheidungen mitzutragen, Informationen weiterzugeben, den Dialog zu suchen und sein Bestes zu geben.

Fühlen sich Mitarbeiter von Ihren Chefs respektlos behandelt – beispielsweise weil diese Leistungen ignorieren und über den Kopf hinweg Entscheidungen treffen -, wirkt das enorm demotivierend bis destruktiv. Bald schon schiebt die Belegschaft nur noch Dienst nach Vorschrift oder kündigt den Job. Einer Gallup-Studie zufolge lässt sich der wirtschaftliche Schaden auf rund 100 Milliarden Euro beziffern. Eine respektvolle Unternehmenskultur liegt also im ureigensten Interesse und sollte sich im Führungsstil spiegeln. Respekt beruht auf Gegenseitigkeit: Wer von anderen „mehr Respekt“ verlangt oder generell respektiert werden will, muss diesen zunächst anderen entgegenbringen.

Respekt ist eine innere Haltung, nicht nur ein Lippenbekenntnis. Menschen spüren durchaus, ob unser Lob oder die gezeigte Wertschätzung echt und authentisch sind oder nur aufgesetzt. Wer nur respektvoll auftritt, um selbst mehr Respekt zu erhalten, wird schnell auf Ablehnung stoßen und durchschaut werden. Aufrichtiger Respekt seinen Mitmenschen gegenüber ist nur möglich, wenn man aus einer Grundüberzeugung heraus handelt, den anderen als „wertvoll“ anzunehmen – ohne (opportune) Hintergedanken. Sogar, wenn sich daraus eigene Nachteile ergeben – mehr dazu.