Als die Raupe dachte, das war es, wurde der Schmetterling geboren!
Der Tod ist das Ende von Gewohnheiten oder des Lebens für alle Lebewesen, hat aber für den Menschen eine besonders problematische Bedeutung, weil er sich seiner eigenen Sterblichkeit bewusst ist.
Für die Materialisten (wie Epikur) ist er die endgültige Auflösung des Seins (dessen Materialität kann jedoch ein anderes Leben hervorbringen, indem sie sich neu zusammensetzt, was als Palingenese bezeichnet wird).
Für die Idealisten stellt der Tod einen Übergang ins Jenseits dar, entweder durch Seelenwanderung (so bei Pythagoras und Platon) oder durch Wiederauferstehung von Körper und Seele (bei den jüdischen, christlichen oder muslimischen Denkern). Bei diesen wird er häufig verstanden als eine Befreiung.
So freute sich schon Sokrates auf seinen Tod, damit seine Seele, vom Körper befreit, die Wahrheit erkennen könnte.
Der Gedanke Platons, „Philosophieren heißt sterben lernen“, wird von Montaigne aufgegriffen und weitergedacht, bis er sich schließlich wünscht, es wäre ihm vergönnt, so zu sterben wie die ungebildete Landbevölkerung: indem er erst über den Tod nachdenkt, wenn dieser ihm widerfährt.
Und auch Spinoza meint, die Weisheit erfordere „nicht ein Nachsinnen über den Tod, sondern über das Leben“.
Im Gegensatz dazu gehen die Existentialisten davon aus, dass gerade das klare Bewusstsein der Sterblichkeit den Menschen erhebt und seinen Erwartungen an das Leben einen Sinn verleiht. Denn dieses Bewusstsein bewahrt den Menschen vor der Zerstreuung (Pascal) und macht seinen Zustand des „Seins-zum-Tode“ (Heidegger) zu einer fruchtbaren Angst, und nicht zu einer krankhaften wie bei Freud, der wiederum das Vorhandensein von „Todestrieben“ in der menschlichen Psyche untersucht.
Der Tod als Stufe zur Transsubstantiation.
Wahrer Luxus – der Wert der Zeit