Toleranz, auch Duldsamkeit, bezeichnet als philosophischer und sozialethischer Begriff ein Gewähren lassen und Gelten lassen anderer oder fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten. Umgangssprachlich meint man damit häufig auch die Anerkennung einer Gleichberechtigung, die aber über den eigentlichen Begriff („Duldung“) hinausgeht. Das zugrundeliegende Verb tolerieren wurde im 16. Jahrhundert aus dem lateinischen tolerare („erdulden“, „ertragen“) entlehnt. Das Adjektiv tolerant in der Bedeutung „duldsam, nachsichtig, großzügig, weitherzig“ ist seit dem 18. Jahrhundert, der Zeit der Aufklärung, belegt.
Begriffsspektrum.
Der Begriff der Toleranz findet sich ohne konsistente Bedeutung in der Rechtslehre, der politischen Theorie, der Soziologie und der Ethik, jeweils im Zusammenhang mit dem Umgang und der Regelung von Konflikten in sozialen Systemen. Viele Erlasse, die in der Geschichte (religiösen) Minderheiten Duldung zusicherten, werden auch als Toleranzedikte bezeichnet. Entsprechend der Geschichte der Toleranzidee ist der Begriff häufig mit der religiösen Toleranzforderung verknüpft. So betrachtet der Philosoph Max Müller Toleranz als den gegenseitigen Respekt der Einzelnen gegenüber den Ansichten über die „Letzten Dinge“ und sieht eine Verankerung im christlichen Liebesgebot.
Im politischen und gesellschaftlichen Bereich gilt Toleranz auch als die Antwort einer geschlossenen Gesellschaft und ihres verbindlichen Wertesystems gegenüber Minderheiten mit abweichenden Überzeugungen, die sich in das herrschende System nicht ohne Weiteres integrieren lassen. Insofern schützt die Toleranz ein bestehendes System, da fremde Auffassungen zwar zur Kenntnis genommen, aber nicht zwangsläufig übernommen werden. Die Toleranz schützt aber auch die Träger einer Minderheitsmeinung vor Repression und gilt insofern als eine Grundbedingung für Humanität. In diesen Zusammenhängen ist Toleranz auch die Vorbedingung einer friedlichen, theoretischen, Auseinandersetzung um konkurrierende Wahrheitsansprüche. In diesem Sinne definiert Andreas Urs Sommer Toleranz ganz allgemein als „soziales Relativierungs-Vermögen“, das aber nicht nur positive Aspekte beinhaltet. Der von Herbert Marcuse geprägte Begriff repressive Toleranz kritisiert insbesondere, dass in einer Gesellschaft mit unklarem Wertepluralismus, in der Toleranz als Norm gilt, rationale und berechtigte Kritik wirkungslos bleiben kann.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Toleranz auf ethische Indifferenz, also auf eine Verringerung des Bewusstseins für Gut und Böse hinweisen kann. Nach Kees Schuyt könne man Toleranz auch als unvollkommene Tugend bezeichnen, weil man etwas zulässt, was man eigentlich als schlecht erachtet. Einige Autoren unterscheiden auch zwischen passiver und aktiver Toleranz. In der Philosophie ist das Problem der Toleranz mit der Frage nach Wahrheit und Freiheit verbunden: Gibt es „die Wahrheit“ im Besitz von Einzelnen oder Gruppen und wie verhält es sich mit Freiheit gegenüber dem als „Wahrheit“ Angesehenen? – Siehe weiter unten weitere Differenzierungen.
OeHu-These:
Das Universum und die Stecknadelspitze = sehr geringe Toleranz. Mit jedem Schritt bis zur Erde vergrößert sich die Toleranz. Auf dem Mond ist die Toleranz größer als auf der Erde.
Dazu eine kurze Ausführung:
„Zu den diversen Evolutionsbeiträgen, die ich gelesen habe, möchte ich ergänzend Folgendes hinzufügen:
Man unterteilt mittlerweile die Evolution in drei Stufen: Die materielle, die biologische und die geistige Evolution, und hat dadurch die Darwinsche Theorie erweitert.
Am Anfang war der, durch Berechnungen und Experimente ermittelte Ursprung, den die Wissenschaftler als Singularität bzw. als Omegapunkt bezeichnen, um ihn u.a. auch rechnerisch erfassen zu können. In einer gewaltigen Explosion entlud der Ursprung kleinste Teilchen, wie Quarks, Elektronen, Neutrinos und Photonen.
Man ist rechnerisch bis auf 10 hoch -43 Sekunden an den Ursprung herangekommen. Der zu diesem Zeitpunkt existierende hohle Raum hatte die Größe einer Stecknadelspitze und eine Temperatur von 10 hoch 32 Grad Celsius.
Um das Ganze nun abzukürzen sei gesagt, dass die erwähnten Teilchen sich in späteren Reaktionen zu Atomen und Molekülen formierten und schließlich die Materie des Universums darstellen. Es bildeten sich galaktische Körper, wie Sonnen und Planeten, ganze Planetensysteme, die sich wiederum zu Galaxien zusammenschlossen und somit das Universum schufen. Man vermutet allein in unserem Milchstraßensystem ca. 10 hoch 12 Sonnen; dazu kommen noch viele Planeten und Bruchstücke. Die Zahl aller Galaxien wird auf etwa 50 Milliarden geschätzt.
Unsere Erde ist darin ein winziges Körnchen am Rande einer Galaxie!
Indessen gibt es religiöse Verfechter der biblischen Weltschöpfung, die da meinen, Gott habe auf dieses Körnchen Erde einen Sohn hingesetzt. Und der Papst maßt sich auch noch an, Stellvertreter dieses Sohnes zu sein.
Man muss sich das mal vergegenwärtigen: Der Papst als Stellvertreter des Sohnes vom Universum-Schöpfer, also vertritt Papst den Sohn des Ursprungs?! Der Ursprung hat einen Sohn? Das ist eine zutiefst menschliche Denkweise, weil der Mensch stets eine Hierarchie benötigt, und infolgedessen einen Sohn Gottes haben will, der wiederum einen Stellvertreter benennt, wie das auf unserer Erde in Firmen und Institutionen üblich ist.
Ich habe diese und ähnliche Themen in einem Buch ausführlicher zusammengefasst und veröffentlicht, möchte jedoch hier, den Satzungen gemäß, keine Reklame für dieses Buch machen. Es steht auch in den Kleinanzeigen; ich möchte lediglich einen Denkanstoß geben und bin auf die Reaktionen gespannt“!
Es grüßt Euch
Herbstlicht und OekoHuman.
Verschiedene Toleranzen – Stecknadel bis grob – mit denen sich Mensch und Natur auseinandersetzen:
- Toleranz: Psychologisch im Sinne von Duldsamkeit.
- Toleranz: im Ingenieurwesen im Sinne zulässige Grenze oder Grenzen der Veränderungs-Möglichkeit.
- Toleranz: in der Biologie im Sinne von Euryökie und Stenökie.
- Toleranz: Medizin im Sinne von Gesundheit und Entstehung von Krankheit.
- Toleranz: in der Chemie im Sinne der Differenz zwischen einem zulässigen Höchstwert und einem Mindestwert für ein quantifiziertes Prüfkriterium, und eine festgelegte Prüfmethode.
- Toleranz: Religion im Sinne von jedem das Seine und immer auf Augenhöhe.
Jesus aber sprach zu ihnen: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! Markus 12,17.
1. Psychologisch:
das Gegenteil von Toleranz ist Ignoranz bzw. Intoleranz
Allgemeine Bedeutung: Gelten lassen und Gewähren lassen anderer oder fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten. Umgangssprachlich ist damit heute häufig auch die Anerkennung einer Gleichberechtigung gemeint, die jedoch über den eigentlichen Begriff („Duldung“) hinausgeht. Das zu zugrundeliegende Verb tolerieren wurde im 16. Jahrhundert aus dem lateinischen tolerare („erdulden“, „ertragen“) entlehnt. Das Adjektiv tolerant in der Bedeutung „duldsam, nachsichtig, großzügig, weitherzig“ ist seit dem 18. Jahrhundert, der Zeit der Aufklärung, belegt, ebenso die Gegenbildung intolerant, als „unduldsam, keine andere Meinung oder Weltanschauung gelten lassend als die eigene“.
Der Gegenbegriff zu Toleranz ist die Intoleranz, in der Bedeutung „Unduldsamkeit“ im 18. Jahrhundert aus dem französischen intolérance entlehnt.
Als Steigerung der Toleranz gilt die Akzeptanz, die gutheißende, zustimmende Haltung gegenüber einer anderen Person oder ihrem Verhalten.
Ingenieur-Toleranzen.
2. Im Ingenieurwesen:
- eine physische Dimension ;
- ein gemessener Wert oder physikalische Eigenschaft eines Materials, hergestellt Objekt, ein System oder Dienstleistung;
- andere gemessene Werte (wie Temperatur, Feuchtigkeit, etc.);
- in technischen und Sicherheit , einen physikalischen Abstand oder Zwischenraum (Toleranz), wie in einem Lastwagen (LKW), Zug oder Schiff unter einer Brücke sowie einen Zug in einem Tunnel (siehe Umgrenzungslinie und Lademaß );
- im Maschinenbau den Raum zwischen einem Bolzen und einer Mutter oder einem Loch, etc. .
Abmessungen, Eigenschaften oder Bedingungen einige Variationen, ohne signifikant zu beeinträchtigen, Funktionsweise von Systemen aufweisen können, Maschinen, Strukturen, etc. Eine Variation über die Toleranz (beispielsweise eine Temperatur, die zu heiß oder zu kalt ist) soll nicht kompatible ist, abgelehnt, oder überschreiten der Toleranz.
Ein Hauptanliegen ist , um zu bestimmen , wie weit die Toleranzen ohne Auswirkungen auf andere Faktoren oder das Ergebnis eines Prozesses sein können. Dies kann durch die Verwendung von wissenschaftlichen Prinzipien, Ingenieurwissen und Berufserfahrung sein. Experimentelle Untersuchung ist sehr nützlich , um die Auswirkungen von Toleranzen zu untersuchen: Versuchsplanung , formale technische Gutachten usw.
Ein guter Satz von Fertigungstoleranzen in einer Spezifikation , von selbst, bedeutet nicht , dass die Einhaltung dieser Toleranzen erreicht werden. Tatsächliche Produktion eines Produkts (oder der Betrieb von jedem System) beinhaltet einige inhärente Variation von Eingang und Ausgang. Messfehler und statistische Unsicherheit sind auch in allen Messungen. Mit einer Normalverteilung kann der Schwanz der Messwerte erstreckt sich weit über die Plus und minus drei Standardabweichungen von dem Prozessdurchschnitt. Nennenswerte Teile von einem (oder beiden) -Enden können jenseits der vorgegebenen Toleranz erstrecken.
Die Prozessfähigkeit der Systeme, Materialien und Produkte müssen mit den angegebenen technischen Toleranzen kompatibel sein. Prozesssteuerungen müssen vorhanden sein und ein wirksames Qualitätsmanagementsystem , wie Total-Quality-Management , muss die tatsächliche Produktion innerhalb der gewünschten Toleranzen halten. Ein Prozessfähigkeitsindex wird verwendet , um die Beziehung zwischen Toleranzen und tatsächlich gemessener Produktion anzuzeigen. Die Wahl der Toleranzen wird auch durch den beabsichtigten statistischen betroffen Stichprobenplan und seine Eigenschaften wie die Acceptable Qualitätsstufe. Dies bezieht sich auf die Frage, ob die Toleranzen extrem steif (hohes Vertrauen in 100 % Übereinstimmung) sein müssen , oder ob einige kleiner Prozentsatz der out-of-Toleranz ist manchmal akzeptabel sein kann.