Trieb m. ‘(innere) antreibende Kraft, Schößling’, mhd. -trip (Genitiv -tribes) (in übertrip) ‘das Treiben des Viehs, Viehweide’, ablaufende Abstraktbildung zu dem unter ↗treiben (s. d.) behandelten Verb, älteres ↗Trift (s. d.) im Hd. verdrängend. In seinen Verwendungen dem Gebrauch des Verbs folgend, zu frühst (heute noch landschaftlich) ‘das Treiben von Vieh’ (erhalten in Auftrieb zur Alm, Abtrieb von der Alm), auch ‘Weideland, Weiderecht’ und ‘kleines Triebrad’, ‘Eifer, Energie’ (1. Hälfte 16. Jh.), ‘maschineller Antrieb’ (Anfang 17. Jh.), ‘innerer Drang, Antrieb, Lust’ (Ende 17. Jh.), ‘Wachstum einer Pflanze, Sproß, Schößling, geschlechtliches Verlangen, Instinkt, das Treiben von Wild (bei einer Jagd), Abschnitt einer größeren Treibjagd’ (18. Jh.). triebhaft Adj. ‘sinnlich, leidenschaftlich’ (um 1900), älter ‘frisch, lebhaft, kräftig, blühend’ (Anfang 18. Jh.). Triebfeder f. ‘treibende Feder im Uhrwerk’, übertragen ‘innere treibende Kraft, Antrieb’ (18. Jh.), anfangs vereinzelt auch Treibfeder. Triebkraft f. ‘vorantreibende Kraft, Wachstumskraft in einer Pflanze’ (18. Jh.), zuvor Treibkraft (Mitte 17. bis Anfang 19. Jh.). Triebwagen m. ‘Schienenfahrzeug mit eigenem Antrieb’ (Anfang 20. Jh.), zuvor (Ende 19. Jh.) ‘mit einem Motor getriebener Wagen’, vgl. Triebkraftwagen für ‘Automobil’.
Innere Triebfeder – Motivation – ist treibende Kraft und Bedeutsamkeit die E-Motion.
Motivation bezeichnet im Allgemeinen die Gesamtheit aller Motive (Beweggründe), die zur Handlungsbereitschaft führen, und das auf emotionaler und neuronaler Aktivität zurückzuführende Streben des Menschen nach Zielen oder wünschenswerten Zielobjekten. Die Aktivierung (zentralnervöser Systeme) ist Voraussetzung jeglicher Handlungen. Kommen zu dieser inneren Erregung angenehme oder unangenehme Empfindungen hinzu, handelt es sich um eine Emotion („Ich fühle mich wohl oder unwohl“). Wird eine Emotion mit einer Zielorientierung verknüpft, handelt es sich um ein Motiv. Während es sich bei einem Motiv um eine überdauernde, latente Disposition (Handlungsbereitschaft) handelt, bezeichnet der Begriff Motivation den Prozess der Aktivierung (auch: Aktualisierung) eines Motivs. Diese Aktivierung oder Umsetzung von Motiven nennt man in der neueren Motivationsforschung auch Volition.
Triebfeder einer Uhr – Leonardo da Vinci.
Typische Verbindungen zu Triebfeder
Aktienkurse, Aufschwung, Ehrgeiz, Eigennutz, Eitelkeit, Geldgier, Globalisierung, Handeln, Hausse, Innovation, Kursgewinn, Nationalismus, Neid, Neugier, Schaffen, Streben, TUN, entscheidend, geheim, hauptsächlich, mächtig, wesentlich, wichtig. Alle Anwendungen der Feder beruhen auf deren Vermögen, potentielle Energie zu speichern.
- Antriebsenergie: Die Energie einer vorgespannten (aufgezogenen) Feder dient zum Antrieb beweglicher Geräte wie mechanische Uhren. Der Antrieb hört auf, wenn die Feder wieder entspannt ist.
- Rückstellkraft: Federkraft als Gegenkraft zum Beispiel in Federwaagen, Drehspulmesswerken oder Drehmomentschlüsseln.
- kraftschlüssige Verbindung: Für die bei einem Reibschluss erforderliche Normalkraft wird oft die Rückstellkraft einer vorgespannten Feder verwendet, zum Beispiel in Reibungskupplungen oder Türfeststellern.
- Ausweichendes Teil bei Formänderung anderer Bauteile: Bauteile, deren Abmessungen sich im Betrieb ändern, werden oft federnd ausgebildet oder mit einer Feder kombiniert eingebaut, um Zwängungen, etwa bei thermischer Ausdehnung oder schädliches Spiel, zum Beispiel bei Verschleiß durch Abrieb zu vermeiden. Verschleiß in einer Reibungskupplung führt nur zu etwas geringerem Anpressen der Reibflächen aufeinander, nicht zur Kontaktunterbrechung. Bei Verwendung einer Dehnschraube wächst die Vorspannung bei Wärmedehnungen in verträglichem Maß. Beim plastischen Nachgeben (Setzen) des mit der Schraube befestigten Teils wird diese nicht locker.
- Lastverteilung: Großflächige Lastübertragung zwischen Körpern ist gleichmäßiger, je elastisch nachgiebiger die Körper oder einer der Körper sind. Beispiel ist die Federkernmatratze, bei der mehrere Federn beim Belasten vorgespannt werden.
- Teil eines schwingfähigen Feder-Masse-Systems: Kinetische Energie verformt die Feder, wonach diese Energie als potentielle Energie vorliegt. Die Masse schwingt aus, bis alle kinetische in potentielle Energie umgeformt ist. Danach wird die Energieumwandlung gegenläufig, und die Masse schwingt zurück in die entgegengesetzte Endlage.
- Ein Körper wird federnd gelagert, um die Wirkung von Stößen, das sind hohe, kurzzeitig auf ihn wirkende Kräfte, zu mildern. Damit die Schwingung schnell abklingt, wird sie gedämpft, wie zum Beispiel die Federung eines Fahrzeugs mit Stoßdämpfern.
- Das permanente Schwingen eines Körpers wird durch seine Kombination mit einer Feder erreicht, zum Beispiel das der mit einer Feder gekoppelten Unruhe einer mechanischen Uhr. Die Dämpfung durch Reibung in den Drehlagern der Unruhe wird kompensiert, indem dem schwingenden System bei jedem Ausschlag eine kleine Energiemenge aus der Antriebsfeder der Uhr zugeführt wird.