Ignorieren und Ignorieren bzw. Ignoranz und Ignoranz!
Allgemein:
Ignoranz wird heute im Deutschen oft als ein Vorwurf an eine Person verwendet, der Vorurteile, Desinteresse und Unwissenheit bis hin zur Dummheit und Arroganz unterstellt wird. Als Gegensatz zur Toleranz gilt die Ignoranz auch als die Unfähigkeit oder der Unwillen, Akzeptanz zu äußern. Unter den französischen Existentialisten galt die Ignoranz als die Weigerung, sich durch das SEIN betroffen zu fühlen, Wissen und Bildung wurde als Ausweg gesehen, dem stimmt OeHu bei.
In einer Informationsgesellschaft gewinnt der Begriff Ignoranz eine neue Bedeutung, indem er den Bereich des Nichtwissens umfassend kennzeichnet und dem Bereich des Wissens gegenüber-gestellt wird. Dadurch löst sich die bisherige Auffassung der Ignoranz von einzelnen Personen. Die aktuelle Entwicklung kann in Richtung eines kollektiven Begriffs gehen. In diesem Kontext unterscheidet Hans Rott, Philosoph an der Universität Regensburg, zwei Formen:
- Ignoranz als Disposition: Hierbei handelt es sich um eine generelle Veranlagung, mögliches Wissen nicht wissen zu wollen.
- Ignoranz als Episode: Diese Form ist zeitlich begrenzt und meint partikulare Vorkommnisse von Nichtwissen, dass etwas der Fall ist.
- Wissens-Management wirkt der Ignoranz und Arroganz durch Heraus-Forderung entgegen und versöhnt so, bis hin zur Toleranz.
Etymologie:
Das Wort Ignoranz ist im Deutschen seit dem 16. Jahrhundert als Lehnwort belegt und geht etymologisch auf das Substantiv lateinisch ignorantia („Unwissenheit“) zurück. Das Verb ignorieren wurde aus lateinisch ignorare („nicht wissen“, „nicht kennen wollen“) entlehnt, das im Ablaut zu lateinisch ignarus (von lateinisch in-gnarus, „unwissend“ und zu lateinisch gnarus, „einer Sache kundig“) steht. Des Weiteren zählen die Wörter zur Wortfamilie von lateinisch noscere („erkennen, kennenlernen“). „Ignoranz“ oder „ignorieren“ bedeutet also, dass eine Person einer Sache unkundig ist oder sich absichtlich nicht mit dieser befassen möchte. Der Duden versteht unter Ignoranz „Unwissenheit, Unkenntnis auf einem Gebiet, auf dem man von dem Betreffenden eine gewisse Sach-Fach-Kenntnis voraussetzt bzw. erwartet“. Unwissenheit oder Unkenntnis sind mithin per se keine Ignoranz, sondern erst, wenn Andere von jemand Wissen oder Kenntnis voraussetzen.
Bilder sagen mehr als tausend Worte:
Vierzig Zitate zur Ignoranz und die Arroganz
ist direkt und indirekt mit erwähnt:
Dummheit und Unwissenheit erschweren einen nachhaltigen, Wandel in unsere Gesellschaft. Wenn Menschen die Wahrheit ignorieren oder sie schlichtweg nicht kennen (wollen), ist das ein Problem für positive Veränderung in unserer Gesellschaft, weil man lieber alles beim Alten belässt – und damit auch die Probleme. Doch diese gefährliche Ignoranz kann sowohl eine Bedrohung für Natur, Tiere und nicht zuletzt uns Menschen selbst darstellen.
Vorteile, Uninformiertheit und Desinformationen sind schwere Steine, die Menschen, die wirklich etwas in der Welt bewegen wollen, erst einmal zur Seite rollen müssen. Jeder möchte an müllfreien Stränden liegen, saubere Luft atmen und die Regenwälder schützen – und jeder ist gegen Tierquälerei! Doch die meisten Menschen tragen durch ihr alltägliches Verhalten dazu bei, dass Probleme wie der Klimawandel, Plastikmüll in den Weltmeeren, Luftverschmutzung oder Tierleid überhaupt existieren und sich sogar weiter verschärfen. Werte und Handeln passen schlichtweg nicht zusammen – was oft gekonnt ignoriert wird.
Nutzen Sie die folgenden Zitate, um sich im „Kampf“ um Selbst-Bewußt-Sein,
sich der Heraus-Forderung zu stellen, Vorurteile und Ignoranz in sich zu transzendieren.
- „Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.“ (Aldous Huxley).
- „Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“ (Mahatma Gandhi).
- „Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen Zweiten.“ (Konfuzius).
- „Die Wahrheit ist unteilbar. Nur die Köpfe, in die sie nicht hineingeht, können gespalten werden.“ (Peter Bamm).
- „An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.“ (Erich Kästner).
- „Unwissenheit, die Wurzel und der Stamm allen Übels.“ (Platon).
- „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ (Albert Einstein).
- „Niemand ist weiter von der Wahrheit entfernt als derjenige, der alle Antworten weiß.“ (Zhuangzi).
- „Das einzige Mittel, den Irrtum zu vermeiden, ist die Unwissenheit.“ (Jean-Jacques Rousseau).
- „Wahre Unwissenheit ist nicht das Fehlen von Wissen, sondern die Tatsache, dass sie sich weigern, sie zu erwerben.“ (Karl Popper).
- „Ein leidenschaftlicher Raucher, der immer von der Gefahr des Rauchens für die Gesundheit liest, hört in den meisten Fällen auf – zu lesen.“ (Winston Churchill).
- „Unwissenheit ist der Grund der Angst.“ (Seneca).
- „Die schlimmste Art der Arroganz ist die Arroganz aus der Ignoranz.“ (Jim Rohn).
- „Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vordergründig ein Schaf sein.“ (Albert Einstein).
- „Unkraut nennt man die Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt worden sind.“ (Ralph Waldo Emerson).
- „Dummheit ist auch eine natürliche Begabung.“ (Wilhelm Busch).
- „Es ist nichts schrecklicher als eine tätige Unwissenheit.“ (Johann Wolfgang von Goethe).
- „Wer nichts weiß, muss alles glauben.“ (Marie von Ebner-Eschenbach).
- „Wo Ignoranz unser Meister ist, gibt es keine Möglichkeit echten Friedens.“ (Dalai Lama).
- „Wenn die Missgunst aufhören muss, fremdes Verdienst zu leugnen, fängt sie an, es zu ignorieren.“ (Marie von Ebner-Eschenbach).
- „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ (Albert Einstein).
- „Erst kommt das Fressen, dann die Moral.“ (Bertolt Brecht).
- „Es gibt zwei gefährliche Abwege: die Vernunft schlechthin abzulegen und außer der Vernunft nichts anzuerkennen.“ (Blaise Pascal).
- „Dem Blöden fährt bei jedem sinnvollen Wort der Schrecken in die Glieder.“ (Heraklit).
- „Dumm wird man nicht, dumm bleibt man.“ (Esther Vilar).
- „Arroganz wächst am besten auf dem Misthaufen der Ignoranz.“ (Walter Ludin).
- „Der Unwissende hat Mut, der Wissende hat Angst.“ (Alberto Moravia).
- „Jugend altert, Unreife vergeht von allein, Unwissenheit kann man durch Bildung Herr werden und der Trunkenheit durch Ausnüchterung. Doch gegen die Dummheit ist kein Kraut gewachsen.“ (Aristophanés).
- „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“ (Albert Einstein).
- „Es hört doch jeder nur, was er versteht.“ (Johann Wolfgang von Goethe).
- „Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit.“ (Anatole France).
- „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ (Sokrates).
- „Unwissenheit ist wie eine zarte exotische Frucht; berühre es und die Blüte ist verschwunden.“ (Oscar Wilde).
- „Das Einzige, was gefährlicher als Ignoranz ist, ist Arroganz.“ (Albert Einstein).
- „Auch die Bretter, die mancher vor dem Kopf trägt, können die Welt bedeuten.“ (Werner Finck).
- „Von allen Reibungswiderständen ist die Unwissenheit derjenige, der die menschliche Bewegung am meisten behindert.“ (Nikola Tesla).
- „Alles, was man zum Leben benötigt, ist Ignoranz und Selbstvertrauen.“ (Mark Twain).
- „Unwissenheit ist der Fluch Gottes; Wissen ist der Flügel, mit dem wir zum Himmel fliegen.“ (William Shakespeare).
- „Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern.“ (Konfuzius).
- „Die meiste Unwissenheit ist unbesiegbare Unwissenheit. Wir wissen es nicht, weil wir es nicht wissen wollen.“ (Aldous Huxley).
Durch das Ignorieren verschwindet das Problem nicht – im Gegenteil: es wird größer. Wollte man eigentlich unangenehmen Stress vermeiden, wird dieser in der Zukunft in massiverer Form wieder auf einen zurückkommen.
- Informieren: Bevor du dir eine zu feste Meinung bildest oder starr auf deiner wackeligen Meinung beharrst, informiere dich erst einmal genauer über das jeweilige Thema. Neue Erkenntnisse könnten eine Änderung deiner Meinung bewirken, ohne den Kopf in den Sand stecken zu müssen.
- Mutig sein: Fehlender Mut ist einer der Gründe dafür, dass wir uns vor Problemen verstecken. Lerne selbstsicherer zu werden und bei Herausforderungen nicht den Worst-Case sondern den Best-Case anzupeilen.
- Vorteile sehen: Sich selbst oder die eigene Einstellung ändern zu müssen, betrachten wir überwiegend als einen anstrengenden Nachteil. Doch mögliche Veränderungen bringen extrem viele Vorteile mit sich, auf die du dich fokussieren sollten.
- Einsichtig sein: Unser Stolz ist ein weiterer Grund für die Vogel-Strauß-Taktik. Lerne deshalb einsichtig zu sein und deinen Stolz zu überwinden, wenn es angebracht ist.
- Offen sein: Stehe Veränderungen oder neuen Erkenntnissen offen gegenüber, anstatt dich zu verschließen oder dich an nicht mehr logischen Standpunkten festzuklammern.
Die Devise ist: stecke nicht den Kopf in den Sand, um die Augen zu verschließen, sondern gehe die Herausforderung mit erhobenem Kopf und offenen Augen an.