Neben dem „blinden Fleck“ im Auge spricht man auch im übertragenen, psychologischen Sinn von blindem Fleck bezüglich der Teile des Selbst oder Ichs, die von einer Persönlichkeit nicht wahrgenommen werden.
Dieser psychologische „Blinde Fleck” ensteht durch bewußtes und unbewußtes „Abschotten” von der Viefalt durch Reizüberflutung, um sich zu „fokussieren„.
Diese Fokussierung mit Filter werden z.B. von Politik, Wirtschaft und Industrie genutzt und eingesetzt. Doch dadurch entstehen Filter bubble bzw. Filterblasen voller „Blinder Flecken“.
Die Filterblase (englisch filter bubble) oder Informationsblase ist ein Begriff der Medienwissenschaft, der vom Internetaktivisten Eli Pariser in seinem gleichnamigen Buch von 2011 verwendet wird. Laut Pariser entstehe die Filterblase, weil Webseiten versuchen, algorithmisch vorauszusagen, welche Informationen der Benutzer auffinden möchte – dies basierend auf den verfügbaren Informationen über den Benutzer (beispielsweise Standort des Benutzers, Suchhistorie und Klickverhalten). Daraus resultiere eine Isolation gegenüber Informationen, die nicht dem Standpunkt des Benutzers in Gänze entsprechen. Ergänzend sei hinzugefügt, dass nicht nur die Maschinen und Konzerne solche Blasen erzeugen, der Begriff also mittlerweile in erweiterter Bedeutung benutzt werden kann.
Das führt zu einer selbstgebastelten Filterblase, die zu der Algorithmen-Blase hinzukommt. Wir wählen in wenigen Augenblicken aus, ob uns ein Text, ein Video, ein Musikstück oder ein Diskussionsstrang interessiert. Wir rasen durch das Web mit einem ständigen „Ja/Nein-Button“, klicken uns durch anfängliche Anfänge, ohne das Ganze zu prüfen. So basteln wir uns unsere personifizierten Informationen und Meinungen zusammen und geben konträren Inhalten und Meinungen immer seltener eine Chance.
Als Blinder Fleck wird in der Augenheilkunde die Stelle des Gesichtsfelds bezeichnet, auf die sich jeweils die Austrittsstelle des Sehnervs im Außenraum projiziert. Da sich hier, am Discus nervi optici mit der Papille des Sehnervenkopfs, keine Lichtrezeptoren der Netzhaut befinden, stellt diese Stelle einen „blinden Fleck“ für die entsprechende Gesichtsfeldregion dar und weist lokal so physiologisch einen absoluten Gesichtsfeldausfall auf. Die Sehnervenpapille befindet sich anatomisch etwa 15° nasenwärts (nasal) der Fovea centralis, im Gesichtsfeld macht sich der blinde Fleck daher etwa 15° schläfenwärts (temporal) als charakteristisches Skotom bemerkbar – allerdings meist erst bei eingehender Untersuchung des monokularen Gesichtsfelds.
„Blind Side“ wird im „American Football“ wird die Seite der Offense (Quaterback) genannt, von der sich der Quaterback abwendet. Für Rechtshänder ist das die linke, für Linkshänder die rechte Seite. Um dem Quarterback den Rücken frei zu halten, schützt ihn häufig der beste Verteidiger seiner Mannschaft. Das fiel genau in den Aufgabenbereich des Offensive Tackle Michael Oher, an dessen Biografie der gleichnamige Film „The Blind Side“ angelehnt ist. Michael Oher schützt Newtons „Blind Side“.
Der „blinde Fleck“ wird im Johari-Fenster dargestellt:
Im oekohumanen holistischen Kontext betrachten wir u.a. auch fehlendes bzw. mangelhaftes Sach- und Fachwissen als Ursachen „blinder Flecken“.
Der „blinde Fleck“ zeigt sich in Verschlimm-Besserungen, weil eine vermeintliche Ursache, doch nur eine Wirkung war, einer tiefer liegenden Ursache.
Auch die Umdeutung oder die Reduzierung – Denotation kontra Konnotation – der Bedeutung von Worten erzeugen „blinde Flecken“.
„Wer der Sache nicht auf den Grund geht, umarmt lediglich die Schatten einer Wirkung“ – Artikel: die Macht der Wörter
Mit Hilfe des Gewissens, der Philosophie und Psychologie im Allgemeinen, dem aufmerksamen „Hinhören“, den in der Hermetik aufgeführten Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten, lassen sich die „blinden Flecken“ mit Übung, immer leichter identifizieren.
Mit dem Verlangen und der Bedeutsamkeit, der Sache auf den Grund zu gehen, bringt der E-Motion, Motivation und Vernunft mit Geist Licht ins Dunkel.
Es entsteht neues Bewusstsein und das „emotionale Immunsystem“, erstickt geschickte Propaganda-Versuche – Edward Bernays – im Keim.