Freude ist der Gemütszustand oder die primäre Emotion zur Motivation, die als Reaktion auf eine angenehme Situation oder die Erinnerung an eine solche entsteht. Je nach Intensität äußert sie sich als Lächeln, Lachen, Freudenschrei oder in einem Handeln, bis hin zum TUN. Im weiteren Sinne kann auch der Auslöser einer Freude, eine frohe Stimmung oder ein frohes Dasein als Freude bezeichnet werden. Der Begriff Glück wird manchmal im Sinne von Freude verwendet. Freude ist für sich selbst gesehen weder gut noch schlecht. Eine wertende Komponente kommt ihr erst zu, wenn sie in negativem oder positivem Verhältnis zur geltenden Moral steht (Beispiele: Schadenfreude bzw. Siegesfreude).
In seiner reinsten und bedeutendsten Form ist Freude vielleicht das, was nach irgendeiner kreativen oder sozial nutzbringenden Tat herrscht, die nicht mit dem ausdrücklichen Ziel vollbracht worden ist, Freude zu erlangen oder Gutes zu tun.
Alles im Leben ist RELATIV!
So auch die Freude! Was bedeutet dies?
Aus OekoHuman-Sicht liegen Freude und Trauer (Leid) auf jeder Bezugsebene nebeneinander. Der einzige Unterschied:
Des einen Freud, ist das anderen Leid (One man’s meat is another man’s poison) – doch, was bedeutet dieses Sprichwort? Im www. finden wir lediglich, daß es sich um ein Deutsches Sprichwort handelt.
Für OekoHuman ein triftiger Grund selbst zu forschen bei:
1. Pico della Mirandola, hat im Kern seiner Ausführungen zur „Würde des Menschen“ – interpretiert von Jan Juhani Steinmann – wesentliche Parameter herausgearbeitet.
2. Paul Watzlawick.
4. Walt Whitman.
6. Nick Vujicic.
7. Carlos Castañeda.
Die Resultate unserer Forschung werden wir in den nächsten Wochen und Monaten in Artikeln und in der Bibliothek veröffentlichen.
Ode an die Freude bezeichnet:
- Den vierten Satz der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven, siehe 9. Sinfonie (Beethoven)#Ode an die Freude – Komponiert: 1824.
- Ein Gedicht von Friedrich Schiller, siehe An die Freude.
- Die instrumentale Grundlage der Europahymne.
- Einen Film, siehe Ode an die Freude (Film).
Allerdings wurde der Film nur in wenigen Kinos einiger Großstädte gezeigt, während er in Japan ein Kassenschlager war. Bis heute ist der Film in Deutschland nicht auf DVD erschienen. Der Film erzählt, basierend auf wahren Begebenheiten, die Geschichte von Soldaten der deutschen Kaiserlichen Marine, die 1914, zu Beginn des Ersten Weltkrieges, nach dem Kampf um die chinesische Kolonie Tsingtao, von der japanischen Armee gefangen genommen und in das 1917 geschaffene Kriegsgefangenenlager Bandō in der Präfektur Tokushima in Japan gebracht werden.
In diesem, im Vergleich zu anderen japanischen Lagern, liberalen Ausnahmelager verbringen die Soldaten die nächsten Jahre unter dem gerechten Lagerführer Toyohisa Matsue, der den Deutschen viele Freiheiten gewährt, wie den Druck einer eigenen Zeitung, das Musizieren und Sport. Als 1918 der Krieg für das Deutsche Reich verloren ist, schwindet bei den Kriegsgefangenen die Hoffnung auf eine Rückkehr in ihre Heimat (die für die meisten erst 1921 erfolgen wird).
Kurt Heinrich, der deutsche Konteradmiral sieht in Selbstmord den einzigen Ausweg. Doch Lagerleiter Matsue überzeugt den gebrochenen Mann davon, dass nur er seine Männer wieder in die Heimat bringen kann. Zur Verabschiedung spielen die ehemaligen deutschen Gefangenen, die sich mit den Japanern im Laufe der Jahre angefreundet hatten, ein Konzert, bei dem erstmals Beethovens 9. Sinfonie auf japanischem Boden aufgeführt wird.
Zusätzlich erzählt der Film die Geschichte des Mädchens Shio, Tochter einer Japanerin und des Deutschen Carl Baum, die hofft, im Kriegsgefangenenlager endlich ihren Vater zu finden.
Was die einzelnen Glückshormone können:
Serotonin.
Verringert Aggression und Angst, stimuliert das Gedächtnis und lässt uns tief schlafen.
Dopamin.
Treibt uns zu Aktivitäten an, die glücklich machen können, und sorgt für Belohnungseffekte.
Adrenalin.
Wird in aufregenden Situationen ausgeschüttet und macht uns leistungsfähiger.
Noradrenalin.
Hat einen antidepressiven Effekt, macht uns wach und führt zu Tatendrang. Es erhöht den Blutdruck, damit wir in Gefahrensituationen schnell agieren können.
Gegenteil Freude:
Trauer – Belastung – Missionierung – Widerwille – Depression – Ärger – Hass – Leid – Kummer – Horror – Schmerz – Enttäuschung – Frust – Traurigkeit – Wut – Qual – Unzufriedenheit – Betrübnis – Niedergeschlagenheit – Melancholie – Ernst – Pech – Unglück – Abneigung – Elend – Bedrücktheit – Gram – Schwermut – Seelenschmerz – Lustlosigkeit – Ernüchterung – Missmut – Verachtung – Unlust – Frustration – Trübsal – Rage –Zorn – Gleichgültigkeit – Groll – Pein – Weh – Stress – Langeweile – Leiden – Abscheu – Antipathie – Auseinandersetzung – Problem – Stunk – Leidwesen – Zurückhaltung – Schikane – Streit – Verdruss – Verstimmung – Ärgernis – Krankheit – Benommenheit – Unheil – Trübsinn – Aversion – Ekel – Not – Verhängnis.
Einiges davon führt zur Krankheit!
Die Bedeutung von Freude:
Freude hat große Bedeutung für unser Leben. Für ein besseres Verständnis von Freude werde ich verschiedene Sichtweisen erläutern. Die Bedeutung von Freude auf evolutionärem, biologischem, psychologischem und sozialem Gebiet soll verständlich machen wieviele Aspekte des Denkens und Handelns von ihr beeinflußt werden.
Evolutionäre Bedeutung von Freude:
Menschen sind soziale Wesen. Das Lächeln der Freude auf einem menschlichen Gesicht ist der wirkungsvollste Stimulus, den es gibt. Es bietet gleichzeitig persönliche und zwischenmenschliche Erfüllung. Dieses Lächeln bewirkt bei anderen Menschen ebenfalls ein lachendes Gesicht. Bei Säuglingen oder Kleinkindern ist dies gut zu erkennen. Lächelt man ein Kind an, so erwidert es mit einem Lachen. Will man diese Reaktion vermeiden ( lachend erwidern auf ein lachendes Gesicht ), so sind erlernte Hemmungsmechanismen notwendig, um diese “ vorprogramierte“ Reaktion zu vermeiden. Es gibt keinen Zweifel, daß das Lächeln eines Babys zu seiner Mutter, die Stärke der Mutter-Kind-Beziehung vergrößert und darüber hinaus die Mutter unglaublich glücklich macht.
Biologische Bedeutung von Freude:
Freude hat mehrere biologisch bedeutsame Wirkungen auf den Menschen und seine Funktion. Erstens erleichtert und verstärkt Freude soziale Ansprechbarkeit und erleichtert es in sozialen Gruppen zu leben. Zweitens ist Freude eine große Erleichterung bei negativen Stimuli oder negativen Emotionen. Drittens kann Freude Bindungen , Verpflichtungen oder Neigungen gegenüber Objekten erleichtern, besonders wenn sie bei negativen Emotionen geholfen haben. Freude hat also eine wichtige Funktion bei der Bekämpfung negativer, belastender Stimuli.
Psychische und soziale Bedeutung von Freude:
Viele Philosophen und Psychologen haben sich über die Zeit mit diesem Thema auseinandergesetzt und beschäftigt. Resultat waren zahlreiche Publikationen und Theorien die sich in der Interpretation ihrer psychischen und sozialen Bedeutung unterschieden. Sartre(1948): Erklärte Freude als einen magischen Versuch, das erwünschte Objekt vollständig zu besitzen.
Bull(1951): vertritt die Ansicht, daß Freude meist mit Triumph verbunden ist und sich beide Begriffe überschneiden. Bei der Emotion Freude ist meist die Empfindung Triumph gekoppelt,sodaß Macht, Vitalität und Selbstvertrauen auftreten.
Schachtel(1959): unterscheidet zwei Typen von Freude: Den ersten Typ nennt er magische Freude. Dies stellt ein Erlebnis dar, das sich auf Trieb- und Wunschbefriedigung stützt. Während dieses kurzlebigen Erlebnisses empfindet das Individuum, eine momentane Befriedigung die sich in einem Schlag verändert. „Alles scheint oder verspricht vollkommen zu werden“. Eine magische Verwandlung scheint das Weltbild geändert zu haben. Es scheint etwas Unwirkliches in diesem Momentanen Erleben zu sein, da ein einziges Ereignis die gesamte Einstellung verändert. Nach Schachtel sieht dieser Mensch die magische Freude nicht als Produkt der eigenen Anstrengung, sondern vielmehr als ein Geschenk des Glücks oder Schicksals. Man glaubt auserwählt zu sein und fühlt sich bevorzugt gegenüber anderen.
Die magische Freude bringt Menschen aber nicht notwendigerweise einander näher, denn meist ist diese Bevorzugung ein Auslöser von Neid. Dieser Neid, der dem Menschen entgegengebracht wird, kann Isolation verursachen. Diese Furcht vor Neid wird oft in abergläubischem Verhalten geäußert. ( auf Holzz klopfen, damit sich das Glück nicht in Unglück verwandelt )
Die zweite Art der Freude , die Schachtel unterscheidet ist die reale Freude. Reale Freude läßt sich mit einer Aktivität in Verbindung bringen, in der das Individuum im Kontakt mit der Umwelt steht. Sie kann auftreten, wenn ein Kind mit einem Spielzeug spielt. Reale Freude unterscheidet sich vom ersten Punkt darin, daß sie nicht auf magischer oder passiver Antizipation beruht , sondern auf gerade stattfindender Aktivität und der Realität des Augenblicks. Diese Freude tendiert dazu soziale Kontakte und Interaktionen zu erleichtern.
Tomkins(1962): postulierte, daß Freude für Interaktionen zwischen Menschen sorgt, auch wenn keine Triebe oder Triebbefriedigungen im Vordergrund stehen. Menschen können also miteinander Freude erleben ohne zu essen oder miteinander zu trinken. Dies wird veranschaulicht dargestellt in einer Studie von Kistiakovskaia ( 1965) : – Sie zeigt , daß in einem Kinderheim untergebrachte Säuglinge dem Arzt gegenüber, der sich Zeit nahm, den Säugling in face-to-face-Aktivitäten und anderer Formen von Spiel zu verwickeln, aufgeschlossen und anhänglich waren, aber nicht der Pflegeperson gegenüber, die lediglich die Pflichten erledigte, die notwendig waren zur Befriedigung aller Triebe oder biologischen Bedürfnisse des Säuglings.
Die Entwicklung von Freude beim Kind:
Freude ist kein direktes Ergebnis menschlicher Anstrengung, sie ist auch keine erlernbare Dimension . Es ist Eltern nicht möglich ihrem Kind Freude zu lehren oder zu erziehen glücklich zu sein. Sie können nur durch das Spiel oder anderen Beschäftigungen dem Kind ein momentanes Glücksgefühl geben, diese Freude ist jedoch sehr kurzlebig und abhängig von der Großzügigkeit anderer.Langfristig gesehen muß jeder Mensch Freude als Teil seines eigenen Lebensstils finden.
Biogenetische Faktoren:
So wie Intelligenz oder Beweglichkeit von Mensch zu Mensch verschieden ist, so ist auch die Fähigkeit zur Freude genetisch variabel. Einige Menschen werden mit einer hohen Schwelle für Freude geboren, die Folgen sind meist sichtbar. Sie sind glücklicher, ihr allgemeines Wohlbefinden ist sehr gut, sie haben ein hohes Selbstvertrauen….Diese positive Lebenseinstellung wird von den Mitmenschen wahrgenommen und der soziale Kontakt , der Umgang untereinander ,deutlich besser. Untersuchungen zum Emotionsausdruck von Säuglingen ( Marys und Wizardd , 1977 ) und Kleinkindern ( Izard, Izard und Makarenko,1977) liefern Unterstützung für die Hypothese der biologischen Determination von Freude. So konnte festgestellt werden, daß das Lachen unter sowjetischen Kleinkindern signifikant variierte, die seit ihrer Geburt in Heimen lebten, trotz eines gemeinsamen Lebens- und Pflegesystems, in dem die Kinder in gleicher Weise die Aufmerksamkeit und Zuneigung der gleichen Pflegepersonen teilten.
Die Entwicklung von Lächeln und Lachen :
Heute ist allgemein bekannt, daß die Reaktion des Lächelns angeboren und universell ist.
( Darwin , 1877; Goodenough, 1932; Thompson, 1941; Tomkins, 1962; Wolff, 1963; Eibl-Eibesfeldt,1972), Wolff 1963 hat das Lächeln von neugeborenen Babies eingehend untersucht. Er beobachtete sie für vier Stunden pro Tag, fünf Tage pro Woche und für zehn Stunden am sechsten Tag.Er berichtete von morphologisch dem Lächeln ähnlichen Gesichtsbewegungen nach zwei bis zwölf Stunden nach der Geburt. Dies trat im Laufe von unregelmäßigem Schlaf oder Schläfrigkeit auf. Er stellte fest, daß es ein erkennbares Lächeln von Säuglingen in den ersten Lebenswochen gibt, daß durch Geräusche und hohe menschliche Stimmen ausgelöst wird. Mit der fünften Woche ist die Stimme bei der Auslösung eines Lächelns nicht mehr allein wirksam, denn eine Anzahl visueller Stimuli, einschließlich Veränderungen im menschlichen Gesicht, löst Lächelreaktionen aus. Im zweiten und dritten Monat lächelt das Baby spontan, ohne irgendjemanden zu sehen oder zu hören. Anhand seiner Studie konnte Wolff feststellen, daß der wirksamste Einzelreiz zur Auslösungdes Lächelns das normale menschliche Gesicht ist.
An der Akademie der medizinischen Wissenschaften in Moskau berichtet Kistiakovskaia(1965),von Aktionsverhaltensmustern. Diese treten bei Säuglingen gegen Ende des ersten bzw. zu Beginn des zweiten Lebensmonats auf. Neben dem Lächeln umfaßt das Animationsverhaltensmuster rasche und allgemeine animierte Bewegungen mit wiederholtem Strecken und Beugen von Händen und Füßen, raschem Atmen, vokalen Reaktionen und Augenblinzeln. Einige von Kistiakovskaias Ergebnissen haben wichtige Konsequenzen für Eltern oder Pflegepersonen: a) ein Erwachsener kann nur dann zu einer Quelle positiver Emotionen für einen Säugling werden, wenn er ihm für eine ausreichend lange Zeit auditive und visuelle Empfindungen entgegen bringt, sodaß der Säugling genügend Möglichkeiten erhält, diese Verhaltensweisen zu üben. b) die Befriedigung der organischen Bedürfnisse eines Säuglings läßt sich am besten als eine Methode auffassen, die Ursachen negativer Emotionen zu beseitigen und dadurch die Bedingung für positive Emotionserlebnisse zu schaffen; c) positive Emotionen neigen dazu, die Dauer visueller Konzentration zu fördern und ihre Stabilität zu erhöhen.
Eine klassische Untersuchung mit Säuglingen ist jene von Spitz und Wolf (1946). Diese zeigt, daß zwischen dem zweiten und fünften Lebensmonat das soziale Lächeln mehr oder weniger unterschiedslos durch jedes menschliche Gesicht ausgelöst wird. Mit ca. vier bis fünf Monaten beginnt das Baby, die Mutter von anderen zu unterscheiden, und nach diesem Alter ist es ziemlich unwahrscheinlich, daß das Baby einen Fremden anlächelt. Das Kind erkennt genau die ihm vertrauten Gesichter. Nach intensiven Untersuchungen kamen sie zu dem Schluß, daß die Emotion eine bahnbrechende Rolle in der Entwicklung des Kindes spielt. Emotion und Emotionsausdruck sind motivierend. Lächeln ruft Lächeln hervor und fördert Zuneigung, zwischenmenschlicher Bindungen und den Austausch von Wärme und Zärtlichkeit.
Emde und Koenig (1969) untersuchten das Lächeln bei Neugeborenen in Verbindung mit organischen Zuständen, die durch Schreien,Aufgeregtheit, rege Aktivität und verschiedene Stufen von Schläfrigkeit und Schlaf gekennzeichnet sind. 30 Säuglinge wurden während der Tage nach der Entbindung beobachtet. Während der 45 verschiedenen Beobachtungszeiträume konnten 194 Lächelreaktionen beobachtet werden, von denen bis auf 4 alle im Stadium des Schlafes auftraten, nämlich im REM – Schlaf. Dieser REM-Schlaf (rapid eye movements ) ist durch rasche Augenbewegungen gekennzeichnet, wie der Name schon sagt.
In anderen Stadien trat fast kein Lächeln auf , sodaß sich die Autoren zu dem Schluß kamen , daß während der ersten Lebenstage Lachen sichtlich nur im REM-Schlaf und der REM-Schläfrigkeit auftritt. Interessant war, daß die Babys der sechzehn Mütter, die innerhalb von acht Stunden vor der Geburt Beruhigungsmittel erhalten hatten, signifikant weniger lächelten, als Babys von Müttern, die keine Medikamente erhielten. Die Autoren behaupten , daß das Lächeln des Neugeborenen nicht dieselbe Bedeutung habe wie das soziale Lächeln. Letzteres ist durch andere Personen ausgelöst, hingegen das Lächeln des Neugeborenen ist spontan und mit einem internen Zustand verknüpft.
Sie zitierten eine frühere Untersuchung ( Hernandes-Peon,1966), die gezeigt hatte, daß REM-Schlaf, mit einem freiwerden von Aktivität des limbischen Systems verbunden ist, die beim Erwachsenen die jüngsten Erinnerungen und den affektiven Zustand des Träumens auslösen kann. Sie folgerten daraus , daß das Lächeln der Babys mit Aktivitäten des limbischen Systems verbinden lassen, einer Gehirnregion, von der man allgemein annimmt, daß sie an Emotionen des Menschen beteiligt ist. kurz gesagt scheint das Lächeln eine angeborene Besserung zu sein, die eine starke Verbindung zur Mutter signalisiert und sicherstellt. Die Tatsache, dass Babys vom dritten bis fünften Lebensmonat unterschiedslos jedes Gesicht anlächeln, rührt vielleicht daher, daß ein Neugeborenes liebevolles Verhalten benötigen.
Washbrun(1929) führte erste empirische Untersuchungen des Lächelns mit Kleinkindern durch.Sie benutzte verschiedene Stimulussituationen, sowohl auditive als auch taktile Reizungen, um ein Lachen zu erzwingen. Spaßhafte Drohgebärden mit dem Kopf, rhythmisches Händeklatschen, sind ihre begrenzte Auswahl von Reizen. Sie fand keine entwicklungsmäßige Veränderung in der Menge des Lachens bei den verschiedenen Stimulierungen und keine Beziehung zwischen der Häufigkeit des Lachens und den Entwicklungsstadien.
Sroufe und Wunsch (1972) haben wesentlich ausführlichere Forschungen über die Ontogenese des Lachens durchgeführt. Sie stützten sich dabei auf Arbeiten von Washburn, Bergson(1949), Darwin(1872), Koestler (1964) und Hebb. Ihre Untersuchungen führten sie mit großen Stichproben von Säuglingen durch. In ihren ersten Untersuchungen testeten sie 70 gesunde weiße Babys , davon waren 29 Buben und 41 Mädchen, im Alter von 4 bis 12 Monaten. Sie benutzten 24 Testungen und gruppierten sie in 4 Kategorien:
1) auditiv-z.B. zum Säugling mit einer hohen, quiekenden Stimme.
2) taktil-z.B. Küssen auf den Bauch.
3) sozial-z.B. „Guck-Guck-Spiel“.
4) sozial-z.B. Kriechen der Mutter auf dem Fußboden.
In allen diesen oben genannten Fällen führte die Mutter diese Tests durch. Die Forscher stellten die Hypothesen auf, daß die Items mit den größten kognitiven Forderungen nämlich visuelle und soziale Stimuli, Lachen tendenziell später in der Entwicklung auslösen. Weniger anspruchsvollere Items, wie taktile und auditive Stimuli würden demnach ein früheres Lachen auslösen. Ob das Baby bei den verschiedenen Versuchen lachte oder nicht lacht , wurde von der Mutter beurteilt und von unabhängigen Beobachtern. Mit diesen zuvor genannten Testitems konnten die Forscher , im Gegensatz zu Washburn, einen beträchtlichen Anstieg in der Häufigkeit des Lachens mit dem Alter feststellen. Die Säuglinge im Alter von 10 bis 12 Monaten lachten signifikanter mehr als Reaktion auf die visuellen und sozialen Items. Bei den 4 bis 6 Monate alten Babys umfaßten neun der elf Items, die Lachen auslösten, auditiv oder taktil Stimulierung. Das wirkungsvollste soziale Item-Ich bekomm dich – enthielt sowohl auditive als auch taktile Stimulierungen. Sroufe und Wunsch versuchten die Lachreaktion auf den „Scheinangriff“ – ich bekomme dich durch die Ambivalenzhypothese von Ambrose zu erklären (1963).
In diesem Fall scheinen Babys zwischen dem Ausdruck Kummer und Furcht auf der einen Seite und Lachen auf der anderen zu schwanken. Die Ambivalenzhypothese traf nicht auf alle Beobachtungen von Sroufe und Wunsch zu. So bemerkten sie, daß bei ihrem Item (Mutter mit Maske) keine Zweifel vonseiten des Babys entstanden. Die Kleinkinder versuchten die Maske der Mutter zu greifen und lächelten bzw. lachten bei diesem Versuch. Durch ihre ausgedehnte Untersuchungen der Lach-Entwicklung boten sie eine Unterstützung für die Hypothese der differentiellen Emotionstheorie. Diese besagt, daß Emotionen motivierend ist und eine Rolle bei der Steuerung des Verhaltens spielt. Die Forscher konnten wiederholt feststellen, daß Babys, die weinen sich vom Stimulus abwenden, während beim Auftreten von Lachen das Baby die Orientierung auf den Auslöser hin beibehält. Das Kind versucht nach dem Gegenstand zu greifen und diese positive Situation zu reproduzieren.
Rothbarts Erregung – Sicherheit – Modell des Lachens scheint mit dem Standpunkt von Spencer und Tomkins allgemein in Übereinstimmung zu stehen. Einfach ausgedrückt erklärt dieses Modell, dass Lachen durch eine Erregung aus plötzlich unerwarteter Situation oder einem intensiven Stimulus hervorgeht. Wenn dieser erregende Stimulus als nicht gefährlich (trivial, belanglos) beurteilt wird, werden mit Wahrscheinlichkeit Lächeln und Lachen folgen. Rothbart wies darauf hin, daß frühe Lachspiele zwei Arten des Lachens fördern könne:
a) Die Entwicklung allgemeiner Erwartungen.
b) Die soziale Erfahrung des Lernens, nämlich daß die eigenen Handlungen die Aktivitäten der anderen Menschen beeinflussen. Sie wies darauf hin, daß die Verhaltenssequenz innerhalb der Mutter-Kind-Beziehung, die sich auf Kummer und Lachen bezieht , beim Kind ihren Anfang macht. Weint das Baby, löst es bei der Mutter den Versuch aus, das Kind zu trösten. Lächelt das Baby, so hat die Mutter wahrscheinlich den Ausgangsstimmulus für diese Erregung geliefert.
Humorverständnis:
Humor schließt immer den positiven Affekt der Freude ein, wenn allerdings Humor auf Kosten anderer Menschen geht, kann er verbunden sein mit Zorn und mit nachfolgendem Schuldgefühl. Humorverständnis ist sowohl eine Funktion von Affekten als auch von Kognitionen, und in der differentiellen Emotionstheorie wird es als eine spezielle Art von affektiv-kognitiver Interaktion betrachtet.
Lachspiele in der Kindheit legen den die Grundlage von Humorverständnis. Humor im Allgemeinen ist abhängig von der Entwicklung. Je mehr Menschen in ihrer frühen Kindheit lachen und Sinn für Spaß entwickeln können, desto lustiger und empfindlicher werden sie für Humor im Erwachsenenalter. Eine ausgezeichnete Untersuchungsreihe über Psychologie des Humors ist die von Levine und seinen Mitarbeitern.
Levine arbeitete hauptsächlich mit Erwachsenen, mit Gesunden und psychiatrischen Patienten. er beschrieb drei theoretische Modelle für die Untersuchung von Humor:
a) die perzeptiv-kognitive Theorie, die die erfolgreiche und überraschende Auslösung von Inkongruenz betont,
b) die Trieb- oder Spannungsreduktionstheorie und
c) die psychoanalytische Theorie, die eine Entlastung oder Befriedigung unbewußter sexueller oder aggressiver Strebungen in Verbindung mit kognitiver Aktivität betont, was Auflösung von Inkongruenz einschließen kann. Er zeigte wie psychopathologische Bedingungen und bestimmte affektive Zustände das Verhältnis von Humor behindern oder steigern können.
Interaktion von Freude mit anderen Affekten, Kognition und Handeln:
Freude kann wie jede Emotion, eine andere verstärken, dämpfen,verschleiern oder unterdrücken. Es gibt verschiedene Interaktionen von Freude mit anderen Emotionen.
Freude und Interesse:
Die Interaktion oder Kombination von Interesse und Freude unterstützt die Entwicklung von Spiel und sozialer Aktivität und ist wahrscheinlich der Grund für Liebe und Zärtlichkeit in einer Beziehung. Es heißt, Freude und Interesse bilden die Grundlage für eine romantische Beziehung.
Freude und Scham:
Wenn ein Mensch der Freude gerne äußert, in der Gegenwart eines anderen Menschen kein Interesse oder keine Freude zeigt, kann dieser Mensch zu einem Stimulus für Scham werden. Dr. Prototyp für diese negative Interaktion ist das nicht erwidern auf ein lachendes Gesicht.
Freude und Schuldgefühle:
Schuldgefühle entstehen immer dann, wenn wir Freude oder Spaß auf Kosten anderer Menschen erleben. wenn wir verbotene Dinge genießen oder unsere eigenen moralisch-ethischen Normen verletzen , fühlen wir uns schuldig. Dies kann im wirklichen reellen Leben als auch in der Phantasie auftreten.
Freude und Geringschätzung:
Treffen Freude und Geringschätzung aufeinander, so kann das Ergebnis Grausamkeit sein. Wenn diese Kombination von Emotionen in einer gewissen Regelmäßigkeit auftritt, dann kann es zur Entstehung eines sadistischen Charakters kommen. Der Prototyp der Freude – Geringschätzung – Reaktion tritt dann auf, wenn ein Gegner besiegt worden ist und einem der Triumph förmlich ins Gesicht geschrieben steht. Die Freude über den eigenen Sieg sieht man als Überzeugung. Dieser Mensch glaubt ein besserer Mensch zu sein und deshalb gewonnen zu haben.
Die Interaktion von Freude mit Wahrnehmung:
Freude hat eine unglaubliche Wirkung auf Menschen. Alle Informationen, Reaktionen und Wahrnehmungen, die wir im Zustand der Freude aufnehmen, erscheint angenehm und positiv. Wir nehmen das Leben, die Umwelt durch eine „rosarote Brille“ wahr. Rosen erscheint viel röter, Veilchen sind blauer, die Sonne scheint heller zu sein. Die Freude verändert unsere Wahrnehmungssysteme, sie läßt den Menschen toleranter, geduldiger und großzügiger erscheinen.
Freude und Lebensstile:
Freude und die Entwicklung “ emotionaler Bedürfnisse“:
Ein emotionales Ergebnis ist eine Art Abhängigkeit von einer Person, einem Objekt oder einer Situation bei der Verwirklichung einer positiven Emotion oder Vermeidung einer negativen Emotion. In der frühen Kindheit hat jeder ein emotionales Bedürfnis nach der Mutter (oder einem Mutterersatz). Säuglinge und Kleinkinder sind sehr abhängig von ihrer Mutter in Bezug auf Erregung und Freude . Es ist die Mutter, die verantwortlich dafür ist , das Kinder mit neuen Gegenständen und neuartigen Situationen zu konfrontieren, und die Mutter ist die bedeutendste und kontinuierlichste Quelle von Trost und Freude. Genauso sind Kinder abhängig von der Mutter in Bezug auf die Vermeidung von negativen Emotionen. Alleine die Anwesenheit der Mutter verhindert oft Kummer und Furcht. Je mehr die Mutter diese negativen Gefühle von ihrem Kind fernhält, desto größer ist das emotionale Bedürfnis des Kindes nach ihr.
Fehlangepaßte Interaktion von Freude, Kognition und Handeln:
Die mögliche fehlangepaßten Wirkungen bestimmter Freude-Kognition-Interaktionen lassen sich durch die Entstehung verschiedenster Formen der Sucht veranschaulichen.
Tomkins( 1962): Eine Sucht ist einem emotionalen Bedürfnis ähnlich, durch das ein Individuum positive Emotionen erlangt und Negative verhindert. Eine Sucht repräsentiert eine extreme und praktisch unabänderliche Bindung. Gewohnheitsmäßiges Rauchen von Marihuana ist ein anschauliches Beispiel für eine Sucht, insbesondere dann, wenn das Rauchen von Marihuana die Hauptquelle von Erregung oder Freude ist und wenn das Fehlen von Marihuana negative Emotionen auslöst. Nach Tomkins kommt es zur Sucht nach einem Objekt, wenn es zwei Arten von Emotionsreaktionen auslöst.
1) ruft das Objekt durch sein Vorhandensein in unserer Vorstellung intensive Furcht aus,
2) die Abwesenheit des Objekts erzeugt intensive negative Emotionen.
Wenn dieser Komplex von Emotion-Kognition-Reaktion unsere Beziehungen zu einem Objekt charakterisiert, läßt sich die Beziehung als eine psychologische Sucht beschreiben. Keineswegs sind alle Suchtarten gänzlich negativ. Wir können auch durch Lernen süchtig werden. Viele Menschen , gerade in unserer Zivilisation werden nach Leistung und Erfolg süchtig. Die Frage stellt sich nur, ob diese Sucht nach Erfolg immer nur positiv ist?
Empirische Untersuchungen zu Freude bei Erwachsenen:
Die Emotion Freude ist bisher Gegenstand von nur wenigen empirischen Untersuchungen geworden. Selbst unter diesen wenigen gibt es keine übereinstimmende Definition des Begriffs der Freude.
Izard (1972) führte Untersuchungen zu Freud-Situationen durch. Drei Typen von Situationen, bei denen geliebte Menschen eine Rolle spielten, führten zu Freude:
a) jemanden, den man liebt, glücklich machen ;
b) jemand, der einen liebt, gibt sich besondere Mühe, einen zu erfreuen, und
c) das bloße Teilen von Erlebnissen mit jemandem, den man liebt.
Eine empirische Analyse der Phänomenologie der Freude:
Zum Thema Freude entwickelte Meadows (1975) einen Freudefragebogen mit 61 Items, durch die alle von 6Aspekten der Phänomenologie der Freude repräsentiert wurden. Er postulierte, daß Freude sich adäquat beschreiben läßt, durch die Dimension Aktivität-Passivität, Individuation-Geselligkeit und Erregung-Gelassenheit. Aktivität sah er als eine Dimension der Freude, der dann empfunden wird, wenn man eine aktive Rolle spielt. Besonders in Ereignissen, die zur Freude führen, im Gegenteil zur Passivität. Individuation wurde als ein Gefühl der „Zentriertheit“ des Selbst definiert. Das heißt, daß das Selbst getrennt von der umgebenden Welt gesehen wird. Geselligkeit ist der Teil der Freude, der ein Gefühl der Einheit mit anderen Personen Gibt. Der Erregungsaspekt der Freude wurde gekennzeichnet als ein Gefühl von Vitalität. Gelassenheit signalisiert entspannte Friedlichkeit, ein Fehlen von Muskelspannung, und die Tendenz, die Welt einfach zu genießen.
Eine empirische Untersuchung von Glück und Persönlichkeit:
Glück ist nicht notwendigerweise synonym mit Freude, dennoch sind diese Begriffe sichtlich verwandt. Es ist naheliegend, daß ein glücklicher Mensch wahrscheinlich mehr Freude erlebt als ein Unglücklicher.
Konstantinopel(1970) führte eine relativ große Querschnittuntersuchung an vier Kolleg-Klassen durch,um die Beziehung zwischen dem Grad des Glücks, der Persönlichkeitsentwicklung und der Einstellung zur Erreichung von Zielen in College zu untersuchen. Sie konnte feststellen, daß Studenten ihre Collegezeit bei einem niedrigen Grad von Glück begonnen hatten. jedoch stieg bei Studenten im Durchschnitt der Grad des Glücks signifikant vom ersten bis zum letzten Studienjahr, während er bei Studentinnen sank. diese Abnahme war nicht signifikant. Bei allen Teilnehmern korrelierte der Grad des Glücks positiv mit grundlegendem Vertrauen, grundlegender Initiative und Identität und negativ mit grundlegendem Mißtrauen, Schuldgefühl und Isolation. Eine wichtige Frage, die sich Konstantinopel stellte, war, warum es eine Abnahme des Glücks bei den Frauen gab und bei den Männern ein Anstieg zu verzeichnen war.Sie bot eine mögliche Antwort an, denn sie wies auf die möglichen Lebensziele hin, die junge Frauen möglicherweise haben. Ehe und Mutterschaft scheinen immer wichtiger zu werden, besonders, wenn das letzte Studienjahr zu Ende geht wurde der druck auf die Studentinnen immer großer. Diese Ziele der Frauen scheint ein ebenso wichtiger Bestandteil ihrer Identität zu sein wie berufliche Kompetenz bei Männern. Konstantinopels Untersuchungen wurden in den späten 60er-Jahren durchgeführt. Es wäre wirklich sehr interessant, welche Ergebnisse so eine Untersuchung heut ergeben Würde.
Psychophysiologische Untersuchungen der Freud:
Einige psychophysische Untersuchengen richten ihr Interesse auf unterschiedliche Emotionen, einschließlich der Emotion Freude. Eines der Probleme bei der Durchführung solcher Untersuchungen ist daß der Auslöser der Emotion im Labor stattfindet. Zwei Methoden für die Herbeiführung von Emotionen, in diesem Fall von Freude:
a) Selbstauslösung durch die Vorstellung
b) und der Einsatz von Filmen, die speziell für die bestimmt gewünschte Emotion geeignet sind.In dieser Untersuchung war allerdings der einzige beweis für das Vorhandensein von Emotion die Selbstbeobachtung der Teilnehmer.
Rusalova, Izard und Simonov (1975) baten ihre Versuchspersonen sich eine freudige Situation vorzustellen. Sie maßen die Herzfrequenz, die Veränderungen im Muskelpotential in der expressiven Gesichtsmuskulatur (EMG) wie auch die Selbstbeobachtung. Die Veränderungen in der Gesichtsmuskulatur trat in jeden Muskel auf, von denen man vorhergesagt hatte, daß sie an Äußerungen von Freude beteiligt seien.
Schwartz, Fair, Greenberg, Freedman und Klerman (1974) verglichen die EMG-Profile von Versuchspersonen, die angewiesen worden waren, selbst glücklich, traurig und zornige Vorstellungen zu entwickeln, so daß sie die jeweilige Emotion erleben würden. Sie zeichneten die EMG-Aktivität auf. Sie wählten spezielle Muskeln aus und konnten an diesen zeigen,daß die Veränderung im Muskelpotential von einer Emotion zur anderen signifikant variierte. Kurz kann man sagen, daß Emotionen eine Auswirkung auf das EMG, d.h. auf die Muskeln haben.
Die Phänomenologie Freude:
Freude erhöht die Fähigkeit des Menschen, die Welt zu genießen und zu schätzen. Anders gesagt, sieht der Mensch , der Freude empfindet seine Mitmenschen und die Natur bzw. die Umwelt anders. Er entdeckt die Schönheit und die Besonderheit der Welt mit einer viel größeren Wahrscheinlichkeit. Diese Menschen sehen einen Gegenstand, sowie er ist, sie wollen ihn nicht verändern und auch nicht von sich weisen.
Freude gibt einem das Gefühl, daß eine besondere Bindung zwischen einem selbst und der Welt besteht.Freude ist mehr als eine positive Einstellung zu sich und der Welt.
Freude wird oft von Empfindung der Stärke und Vitalität begleitet, nicht selten fühlt sich dieser Mensch Überlegen und frei gleichermaßen. In diesem Zustand fühlt man sich oft federleicht, oder man hat das Gefühl fliegen zu können.
Freude wird oft mit Gefühlen der Harmonie und dem Einklang mit einem Gegenstand verbunden – Quelle.
Westliche Philosophie:
Für den griechischen Philosophen Epikur ist Freude (je nach Übersetzung auch „Lust“) ein zentrales Ziel des menschlichen Lebens. Siehe auch: Eudaimonie
Christentum:
In der Bibel ist vielfach von der Freude die Rede. Im Alten Testament an mehr als 200, im Neuen Testament an über 100 Stellen. Die Bibel stellt die Freude an Gott als eine Quelle der Kraft dar („Die Freude am Herrn ist eure Stärke.“, Neh 8,10b EU), die es ermöglicht, auch in unerfreulichen Situationen sein inneres Gleichgewicht zu erhalten. Sie zählt die Freude zur Frucht des Heiligen Geistes. Der Dienst am Nächsten kann auch dem Dienenden Freude bereiten. Da Gott seinem Wesen nach Liebe ist und die Freude mit der Liebe einher geht, fallen in Gott Liebe und Freude zusammen. Freude ist daher letztlich „göttlichen Ursprungs“. Nach seinem Selbstverständnis ist das Christentum „auch eine Religion der Freude“ und es gilt: „Christus ist die Freude“ (Papst Paul VI.), die Nachricht von ihm Evangelium, d. h. Botschaft der Freude; Liturgie soll Feier der Freude der Auferstehung sein. Es gilt für den Christen: „Freut euch zu jeder Zeit!“ (1 Thess 5,16 EU).
An die Freude ist eines der berühmtesten Gedichte Friedrich Schillers. Die Ode entstand im Sommer 1785 und wurde unter anderem von Ludwig van Beethoven im 4. Satz seiner 9. Sinfonie vertont.
Buddhismus:
Im Buddhismus, aber auch in zahlreichen anderen östlichen religiösen und meditativen Systemen wird angenommen, dass ein seelischer Zustand der Freude und Ausgeglichenheit durch Selbsterkenntnis und „achtsame“ und „rechte Lebensweise“ gefördert werden kann. Die Mitfreude (Mudita) an der Freude anderer nimmt daher eine zentrale Stellung in der buddhistischen Geistesschulung und Ethik ein.
Weitere Ansichten:
Für Friedrich Schiller ist Freude ein göttliches Prinzip, wie in seinem Gedicht An die Freude zu lesen („Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium“). Es ist das Prinzip, welches alles Leben antreibt („Freude, Freude treibt die Räder in der großen Weltenuhr“). Außerdem wird es als natureigenes Prinzip beschrieben („Freude trinken alle Wesen an den Brüsten der Natur“).
Erich Fromm unterscheidet zwischen „Vergnügen“ als kurzzeitigem Hochgefühl und „Freude“ als dem Gefühl, das man auf dem Weg hin zur menschlichen Selbstverwirklichung verspüre. Freude als Lebensprinzip steht für Fromm somit im Gegensatz zu Vergnügen als Lebensprinzip (siehe auch Hedonismus), wobei letzteres nach Fromm ein Kennzeichen der Konsumgesellschaft ist.
Mitfreude:
Mitfreude ist die freudige Teilnahme an der Freude eines anderen (so wie Mitleid die Teilnahme am Leid eines anderen ist, also ein Mitgefühl). Der Begriff tauchte erstmals unter kritischer Betrachtung des Mitleids bei Friedrich Nietzsche auf. Die Fähigkeit zu Mitfreude ist eine wesentliche Eigenschaft für friedliches soziales Zusammenleben, und eine Voraussetzung für Mehrfach-Beziehungen. Wo keine Mitfreude ist, sondern Missgunst und Konkurrenz, da entsteht Eifersucht. In der Subkultur der Polyamorie gibt es für die Mitfreude als Freude am Glück eines geliebten Menschen, der von einer anderen Person geliebt wird (also für „das Gegenteil von Eifersucht“), die Benennung Compersion.
Schadenfreude:
Sonstige spezielle Formen der Freude:
Hier bestehen zahlreiche Wortprägungen: Arbeitsfreude, Gaumenfreude, Freuden der Liebe, Spielfreude, Vorfreude u. a. m.
Zeichen der Freude:
Die innere Freude eines Mitmenschen ist nicht ausdrücklich erkennbar, geht jedoch zumeist mit einer Entspannung der Gesichtsmuskulatur einher. Wenn jemand seine Freude zeigt, hebt er die Mundwinkel. Guillaume-Benjamin Duchenne fand heraus, dass bei echter Freude nicht nur der Mund lächelt, sondern auch die Augenringmuskeln aktiviert werden. Letztere können nur schwerlich vom Willen kontrolliert werden, wodurch der Ausdruck rund um die Augen beim erzwungenen Lächeln fehlt. Die Mimik der Freude ist kulturübergreifend nahezu identisch (vgl. z. B. Paul Ekman).
Literatur:
- Paul Ekman: Gefühle lesen – Wie Sie Emotionen erkennen und richtig interpretieren. (Originaltitel: Emotions Revealed, übersetzt von Susanne Kuhlmann-Krieg und Matthias Reiss), 2. Auflage, Spektrum, Heidelberg 2010 (deutsche Erstausgabe 2004), ISBN 978-3-8274-2568-3.
- Joachim Ringelnatz: Freude soll ein Leben dauern ein Leben lang – Joachim Ringelnatz zum Glücklichsein, Serie der rote Faden Nr. 133, Coppenrath Verlag, Münster 2018, ISBN 978-3-649-63019-7.
- Hans Wallhof: Freude. In: Christian Schütz (Hrsg.): Praktisches Lexikon der Spiritualität. Herder 1992, Freiburg i.Br. u. a., ISBN 3-451-22614-6, Sp. 407–411.
Vom lat. gaudium (Freude) oder laetitia (dem Sich-Vergnügen an einer Sache). Eine lebhafte Emotion, häufig begleitet von einem Gefühl der Erfüllung, das der Einzelne erlebt, wenn seine Wünsche und Bedürfnisse erfüllt werden. Die Freude unterscheidet sich also vom Vergnügen durch ihre Dauer und Intensität, aber auch vom Glück, das eher ein Ideal darstellt. In der Religion ist sie eine Geistesgabe, die zur Seligkeit führen kann. Bei Platon kann die Freude mit dem Enthusiasmus verglichen werden, den jemand empfindet, der so inspiriert ist wie ein Dichter oder ein Liebender. In ihren Erscheinungsformen ist sie daher überschwänglich. Sie ist eine Art der Unvernunft, die Erasmus in der Renaissance anpreist (Lob der Torheit). Aber vor allem im 17. Jahrhundert wird die Freude von den rationalistischen Philosophen neu gedacht und bewertet: Descartes sieht in ihr eine der sechs ursprünglichen Leidenschaften und definiert sie als „eine angenehme Empfindung der Seele, deren Vergnügen darin besteht, dass sie sich eines Gutes erfreut, das ihr, die die Eindrücke des Gehirns als ihr Eigen darstellen“ (Les Passions de l’âme). Ihre Verursachung macht sie jedoch ambivalent: Die Freude des Betrunkenen erweckt Misstrauen. Bei Spinoza, der sie stärker intellektualisiert versteht, zeugt die Freude von einer Zunahme der Erkenntnisfähigkeit. Sie ist „der Übergang des Menschen von einer geringeren zu einer größeren Vollkommenheit“. Für Nietzsche drückt sie den Willen zur Macht in Form einer freudigen Annahme des Lebens aus. Zahlreiche zeitgenössische französische Philosophen (hauptsächlich Deleuze, Rosset, Misrahi, Comte-Sponville) schätzen die Freude, um die Tragik der Existenz zu mildern, obwohl sie zugleich die soziale Verpflichtung kritisieren, in einer Art „immerwährender Euphorie“ (Bruckner) leben zu müssen.