Grundsätzlich sind Inflation und Deflation in allen Bereichen des Lebens, immer miteinander verbunden und korrelieren.
In der Presse werden Korrelationen oft in einer Weise berichtet, die eine direkte Kausalität suggeriert, obwohl eine Gemengelage direkter und indirekter Zusammenhänge besteht.
Gesamtverschuldung am 01.05. 2021 – 12 Uhr: € 10.825.695.471.619 = nahe 11 Billionen. Steuereinnahmen 2019 summieren sich auf 799 Milliarden Euro.
Doch für die Bundesregierung gibt es eine Ausnahme:
Die Rückkehr der Zinsen bedeutet das Ende der sorglosen Verschuldung.
Der Bund streicht seit Jahren durch die Ausgabe neuer Staatsanleihen Milliarden Euro ein. Den Minuszinsen sei dank. Doch mit der Rückkehr der Inflation wird Schuldenmachen wieder teurer. Der nächste Finanzminister muss für geliehenes Geld wieder mehr zahlen. Für Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hätte es beim Schuldenmachen kaum besser laufen können. Seit seinem Amtsantritt im Frühjahr 2018 sanken von Jahr zu Jahr die Zinsausgaben, obwohl er stetig mehr Kredite aufnahm. Die Ausgaben schmolzen dahin. 2020 musste Scholz nur 6,4 Milliarden Euro für den Schuldendienst aufbringen. 2018 waren es noch 16,4 Milliarden Euro.
Bei wem greift in diesem Beispiel die Deflation?
I. Der Wunsch nach Konsum ist groß (ähnlich den Goldenen Zwanziger) – und an Geld scheint es vielen nicht zu fehlen.
Die deutsche Wirtschaft bricht zwar zum Jahresstart ein, doch die Stimmung der Verbraucher steigt auf ein Jahreshoch. Die Konsumenten hoffen auf bessere Zeiten.Deutschlands Verbraucher würden gerne Geld ausgeben, wenn sie es denn dürften. Das HDE-Konsumbarometer für Mai kletterte den vierten Monat in Folge und notiert mit 97,34 Zählern nun auf dem höchsten Stand seit November 2020. Das Barometer sagt die Entwicklung des privaten Konsums in den kommenden drei Monaten voraus, es basiert auf einer repräsentativen Verbraucherbefragung und wird vom Handelsblatt Research Institute (HRI) monatlich für den Handelsverband HDE berechnet.
Insbesondere die Anschaffungsneigung der Verbraucher zog kräftig an. Sie erreichte erstmals wieder das Vorkrisenniveau. Schätzungen zufolge haben die Verbraucher mehr als 200 Milliarden Euro während der Pandemie unfreiwillig gespart, weil insbesondere große Teile der Freizeitmöglichkeiten untersagt blieben; Nachholbedarf und Wunsch nach Konsum sind also groß, und an Geld scheint es vielen auch nicht zu fehlen. Die Mehrzahl der Konsumenten ist durchaus zuversichtlich bezüglich der Entwicklung der eigenen Einkommen. Der entsprechende Teilindex des HDE-Barometers notiert ebenfalls wieder auf Vorkrisenniveau; alle Sorgen wegen Kurzarbeit und Pleitewelle scheinen bei der Mehrzahl der Verbraucher verschwunden zu sein.Offenbar haben sich viele der Befragten vom Optimismus in der Industrie anstecken lassen. Angesichts des anziehenden Welthandels haben viele deutsche Konzerne die Pandemie abgehakt, wie verschiedene Stimmungsindikatoren signalisieren – weiterlesen im Artikel „Schulden ohne Ende…“ und „Die Krisen-Brennpunkte ...“, die einen „Zündfunken“ in sich tragen.
Die Entwicklung der Finanzmärkte bis zum Börsencrash von 1929 zeigt erstaunliche Parallelen mit unserer heutigen Entwicklung. So stieg beispielsweise das amerikanische Volksvermögen zwischen 1912 und 1920 von 188 auf 375 Mrd. Dollar – weiterlesen im Artikel: „System-Körper-Sprache Geld- und Wirtschaftslage“ und „Die Krisen-Brennpunkte ...“, die einen „Zündfunken“ in sich tragen.
II. Damals wie heute gelten die folgenden Wahrheiten:
„Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft“
Wilhelm von Humbold, 1767-1835
Dieses Zitat ist wohl eines der wichtigeren und verbindet uns, ohne es zu wissen, mit sehr alter Weisheit.
Daher wurde es wohl ebenso unbewusst vielfach wiederholt und präzisiert, wie hier von Hans-Friedrich Bergmann (1934-Heute) der sagte:
„Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen. Wer die Gegenwart nicht versteht, kann die Zukunft nicht gestalten.“
Scheinbar hat jedoch nur der amerikanischen Philosoph und Schriftsteller George Santayana (1863-1952) die Konsequenz erkannt, die aus der Mißachtung dieses Spruches resultiert. Denn er war es der sagte:
„Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist gezwungen, sie zu wiederholen“ – George Santayana (1863-1952).
Gehen wir noch weiter zurück. Goethe (1749-1832) hatte schon erkannt, wie wichtig es ist die Vergangenheit zu kennen, um Handlungen und Entscheidungen, welche in der Gegenwart geschehen, verstehen zu können:
„Wer die Vergangenheit eines Menschen nicht kennt, versteht sein Handeln nur schwer.“
Diese Situation ist mit dem Krankheitsverlauf eines Menschen zu vergleichen, ganz nach dem hermetischen Gesetz: Wie im Großen so im Kleinen, wie im Kleinen so im Großen. Handelt ein Mensch gegen sich selbst und die Schöpfung, wird er krank. Die Krankheit ermöglicht es ihm dies zu erkennen und etwas zu ändern. Dadurch wird er wieder gesund und stärker als zuvor. Erkennt er das nicht, wird er immer mehr krank und immer schwerere Erkrankungen mahnen ihn zur Einsicht. Stellt diese sich nicht ein, stirbt der Mensch an diesen Krankheiten. Stellt sich nun die Frage: Welchen Weg wählt die Menschheit nach Corona?
III. Beispiel: Lebensmittel sind teurer geworden.
Die Preise für Milchprodukte haben sich erhöht. Das zeigen Zahlen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI), laut Business Insider. Der Preis für Milch stieg im genannten Zeitraum um 5,2 Prozent, der für Quark um 9,7 Prozent und für Butter und Buttererzeugnisse kosten im Schnitt 11,7 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, rechnet das Portal.
Die Preise für viele Obst und Gemüsesorten haben sich teilweise merklich erhöht, bei Gemüse im Schnitt um 26,3 Prozent und bei Obst um 14,2 Prozent, und belasten den Geldbeutel von Menschen, die sich frisch und ausgewogen ernähren wollen:
Quelle: AMI:
Lebensmittel
Preissteigerung
Äpfel
+25%
Birnen
+30%
Zucchini
+92%
Brokkoli
+69%
Blumenkohl
+63%
Kohlrabi
+62%
Paprika
+56%
Kopfsalat
+33%
Möhren
+4%
IV. Kommt nach Corona der große Konsumrausch?
In der Coronapandemie haben die Menschen in den großen Volkswirtschaften viel Geld zurückgelegt – so viel wie noch nie. Was geschieht nach Corona mit dem Geldberg? Ökonomen und Politiker setzen auf einen Kaufboom.Noch sind die Geschäfte geschlossen. Aber was wird passieren, wenn sie wieder öffnen?
Die Bewegungsfreiheit eingeschränkt, Geschäfte geschlossen, dazu die Unsicherheit, ob wir diese Krise jemals bewältigen: Im zurückliegenden Corona-Jahr hatten die Verbraucher weltweit viel Grund zu horten und zu hamstern – das betraf auch Geld. Insgesamt knapp 3 Billionen US-Dollar haben die Haushalte in den USA, China, Japan, Großbritannien sowie den größten Ländern des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien – in dieser Zeit angespart, wie aus Berechnungen der US-Finanzagentur Bloomberg hervorgeht. Nicht, weil sie es gewollt hätten, sondern weil sie zum Sparen gezwungen waren – weiterlesen: „System-Körper-Sprache Geld- und Wirtschaftslage„.
Letzten Endes ginge es nicht darum, zugunsten des Klimaschutzes weniger, sondern anders zu konsumieren. Der Konsum „kann verschoben werden von umweltschädlichen zu weniger umweltschädlichen oder umweltfreundlichen Bereichen“. Wer bei einer Trainerin eine Stunde Pilates im Park macht, konsumiert schließlich auch und bezahlt für die Dienstleistung.
„Ich glaube, die große Herausforderung ist, dass wir versuchen müssen, insbesondere in den Städten Alltagspraktiken zu fördern, die weniger umweltschädlich sind, aber trotzdem gut für die Wirtschaft und für den Konsum sind.“ – FrankTrentmann, geb. 1965 in Hamburg, lebt seit 30 Jahren in England und lehrt als Professor Geschichte am Birkbeck College der Universität London. Zuletzt erschien „Herrschaft der Dinge. Die Geschichte des Konsums vom 15. Jahrhundert bis heute“ (DVA).
VI. Die Krisen-Brennpunkte in der Welt – eine Zusammenfassung.
Die Intention dieser Zusammenfassung ist es, zu sensiblisieren, um eine persönliche Lagebeurteilung zu ermöglichen. Bei dieser persönlichen Lagebeurteilung stehen persönliche Kredite im Fokus.
Kredite sind immer für den privaten Bereich ein „Klotz am Bein„.
1. Konfliktbarometer 2020–Kriege, Krisen, Corona – von J. Sagmeister und M.Waldow –
Erstmals seit sechs Jahren gibt es wieder mehr Kriege. Das zeigt das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung auf. Auch Deutschland wird in dem Bericht genannt.
Für Millionen Menschen weltweit ist nicht Corona die größte Gefahr – sondern Krieg. Deren Zahl ist 2020 weltweit von 15 auf 21 gestiegen, wie das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIK) in seinem neuesten Bericht feststellt. So viele Kriege gab es zuletzt vor sechs Jahren.Für das Konfliktbarometer untersuchen und analysieren über 200 ehrenamtliche Forscherinnen und Forscher gewaltsame und gewaltlose Konflikte auf der ganzen Welt. So können sie Veränderungen seit 1992 verfolgen. Naher Osten als Region mit meisten Kriegen abgelöst.
2. Konfliktporträts
In diesem Kapitel werden zahlreiche akute innerstaatliche Konflikte vorgestellt. Die Konfliktporträts geben einen Überblick über die aktuelle Situation, über Ursachen und Hintergründe, über Bearbeitungs- und Lösungsansätze sowie über den Ursprung und die Geschichte der Konflikte – Lutz Schrader –Innerstaatliche Konflikte – aktuelle Situation und Trends. Zwar ist 2017 und 2018 die Zahl gewaltsamer Krisen und Kriege im Vergleich zum Vorjahr insgesamt konstant geblieben. Doch eine Umkehr des seit zehn Jahren ansteigenden Trends ist nicht in Sicht. Besonders beunruhigend ist die zunehmende Unversöhnlichkeit und Brutalität der Konflikte – mehr lesen.
3. Corona-Mutationen
In Indien und Brasilien sind gefährliche Coronamutanten entstanden. Sie sind sehr ansteckend – und könnten sich weltweit verbreiten. Indien meldet einen traurigen Weltrekord: rund 315.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag – mehr lesen.
Beim dichotischen Hören erhält die Versuchsperson zwei verschiedene Texte per Kopfhörer auf dem linken und rechten Ohr dargeboten, sie soll aber ihre Aufmerksamkeit nur auf eine fokussieren. Dabei werden die Inhalte des Textes im nicht zu beachtenden Kanal (z. B. rechtes Ohr) in aller Regel nicht wahrgenommen, lediglich ein Wechsel von männlichem zu weiblichem Sprecher oder ein Wechsel von Text zu Tönen wurde bemerkt.
Analog zum dichotischen Hören werden den Versuchspersonen beim Split-Span-Paradigma Ziffernpaare simultan präsentiert. Dabei zeigte sich, dass die Wiedergabe der Ziffern bevorzugt nach Ohr und nicht nach Paaren erfolgte. Die psychologische Refraktärperiode beschreibt, dass eine Person eine längere Reaktionszeit auf den letzteren von zwei Zielreizen, die direkt hintereinander dargeboten werden, benötigt.
Aus diesen Ergebnissen schlussfolgerte Broadbent, dass aufgabenirrelevante Informationen vor ihrer Verarbeitung abgeblockt werden und, dass physikalische Merkmale der Informationen (z. B. linkes oder rechtes Ohr, Frequenz etc.) Hinweisreize sind, um unterschiedliche Informationen auseinanderzuhalten bzw. die Selektion verschiedener Informationen auf Basis dieser physikalischen Merkmalen geschieht. Den letzteren Befund interpretierte Broadbent dahingehend, dass zuerst die Verarbeitung eines Reizes abgeschlossen sein muss, bevor die des zweiten Reizes beginnt.
Das beschriebene Modell hat theoretisch folgenden funktionellen Aufbau: Alle Wahrnehmungen gelangen zunächst in einen sensorischen Speicher, der die Sinneseindrücke für Sekundenbruchteile festhält. Dann wird auf Basis physikalischer Charakteristika wie z. B. der Stimmlage, und nicht etwa dem Inhalt, darüber entschieden, welche Informationen weiterverarbeitet werden. Alle anderen Informationen werden herausfiltriert. Erst danach werden die Daten in wahrnehmbare Information verwandelt, also z. B. Wörtererkennung geleistet. Die erkannten Informationen gelangen anschließend in das Kurzzeitgedächtnis. Sie stellt somit eine Theorie der frühen Auswahl dar. Da sie viele experimentelle Befunde, wie z. B. den Cocktail-Party-Effekt, nicht erklären kann, gilt sie heute als veraltet – mehr lesen.
Filter-Begabung und Training.
Absolutes Gehör oder Tonhöhengedächtnis bezeichnet man die Fähigkeit eines Menschen, die Höhe eines beliebigen gehörtenTons ohne Hilfsmittel exakt zu bestimmen, d. h. seine Tonklasse innerhalb eines Tonsystems (wie C, Cis, D, Dis usw.) zu benennen, ohne dabei einen bestimmten Bezugston zu hören. Weitgehend ungeklärt ist, welche neuronalen Zusammenhänge dies erreichen und welche Funktionen im Gehirn dazu benötigt werden. Galt es bis vor wenigen Jahren als erwiesen, dass diese Fähigkeit angeboren und nicht erlernbar sei, ist diese Lehrmeinung mittlerweile überholt. Das absolute Gehör kann innerhalb eines kritischen Zeitfensters von einigen Kindern im Alter von bis zu 6 Jahren durch musikalische Erfahrung bewusst oder unbewusst erlernt werden. Im Erwachsenenalter lässt sich die Fähigkeit nicht erlernen. Erlernbar für Erwachsene ist nur das sogenannte „relative Gehör“, das die Fähigkeit bezeichnet, einen Ton anhand eines gegebenen Bezugspunktes zu bestimmen.
Filter-Sich-Stellen und Lernen.
Der Risikoforscher Gerd Gigerenzer ist überzeugt: „Wir Menschen müssen lernen, mit Unsicherheit zu leben“ – „Ich würde mir künftig eine andere Berichterstattung wünschen“ – das Interview.
ZEIT ONLINE: Herr Gigerenzer, was raten Sie Menschen, die sich unsicher sind, ob Sie sich mit AstraZeneca impfen lassen sollen?
Gerd Gigerenzer: Am wichtigsten ist, sich klarzumachen, dass es nichts gibt, was kein Risiko hat. Die Ängste vor den Nebenwirkungen hängen oft damit zusammen, dass Menschen davon ausgehen, dass ein Impfstoff ein Null-Risiko haben sollte. Das ist illusorisch. Man muss Risiken gegen Risiken abwägen, konkret das Risiko von Nebenwirkungen gegen jenes, schwer an Covid-19 zu erkranken. Diese Abwägung fällt je nach Alter und Geschlecht anders aus. Die seltenen Blutgerinnsel treten, nach dem, was man bisher weiß – vor allem bei jüngeren Frauen häufiger auf, als man es statistisch erwarten würde. Aber das heißt nicht, dass sie häufig auftreten: Sie sind extrem selten. Bei der Abwägung spielt aber natürlich auch eine Rolle, wie hoch das Risiko ist, schwer an Covid-19 zu erkranken.
ZEIT ONLINE: Forschende der Universität Cambridge haben versucht, dieses Risiko dem Risiko für Nebenwirkungen durch die Impfung von AstraZeneca gegenüberzustellen. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass einzig unter Menschen, die dem Virus nur in geringem Maß ausgesetzt sind, und bei einer 7-Tage-Inzidenz von 140 pro 100.000 Einwohnern in der Gruppe der 20-29-Jährigen das Risiko durch die Impfung knapp überwiegt. Bei allen anderen Altersgruppen überwiegt stets deutlich das Risiko, wegen Covid-19 auf einer Intensivstation behandelt werden zu müssen. Das gilt erst recht bei höherer Inzidenz und Exposition gegenüber dem Virus. Warum haben viele trotzdem so viel Sorge vor Nebenwirkungen?
Gigerenzer: Vielen Menschen mangelt es leider an Risikokompetenz, weil unsere Bildungspolitik das nicht vorsieht. Wir lehren unseren Kindern in der Schule bisher nicht, wie man statistisch denkt und Risiken abwägt. Außerdem reden wir zu viel über die schweren Nebenwirkungen. So entsteht der Eindruck, dass sie viel häufiger auftreten, als es eigentlich der Fall ist. Dabei werden einige, die die Impfung jetzt aus Sorge verschieben, zu den Unglücklichen gehören, schwer an Covid-19 zu erkranken. Nur scheint dieses Risiko für viele eben vergleichsweise abstrakt, wenn ständig über die Nebenwirkungen eines Impfstoffs gesprochen wird. Mit der Folge, dass sich die Menschen an alle möglichen anderen Überlegungen hängen.
ZEIT ONLINE: Was meinen Sie?
Gigerenzer: Das reicht von der Überzeugung, AstraZeneca sei nicht sicher, bis hin zu nationalen Einstellungen. Menschen in Großbritannien vertrauen am ehesten dem Impfstoff von AstraZeneca, also ihrem eigenen Impfstoff. Die Deutschen vertrauen BioNTech am meisten, sie sehen ihn als ihren Impfstoff an. Und in einigen ostdeutschen Bundesländern sehen wir, wie dort das Vertrauen in Sputnik V schon ziemlich groß zu sein scheint, obwohl es zu diesem Impfstoff bisher noch nicht genügend Daten gibt. Da spielt auch die historische Nähe zu Russland eine Rolle.
ZEIT ONLINE: Sie sprechen von emotionalen Bewertungen. Ist der Mensch überhaupt in der Lage, Risiken von 1:100.000 einschätzen zu können?
Gigerenzer: Es stimmt, dass den meisten Menschen das intuitiv schwer fällt. Aber es gibt Wege, Risiken zu veranschaulichen, zum Beispiel durch Darstellungen, die Risiken gegenüberstellen, oder auch durch Grafiken. Wir vom Harding-Zentrum für Risikokompetenz erarbeiten solche Faktenboxen gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut und stellen sie auf unserer Webseite zur Verfügung. Wichtig sind auch Vergleiche mit Risiken, die die Menschen kennen, beispielsweise mit den Nebenwirkungen durch Medikamente. Die besten Vergleiche sind solche, die nah am Thema sind, aber auch Vergleiche aus dem Alltagsleben helfen, zum Beispiel das Risiko beim Autofahren. Solche Risiken gehen viele von uns täglich ein, ohne darüber nachzudenken. Das eingangs erwähnte Risiko von drei Todesfällen pro einer Million Impfungen mit AstraZeneca entspricht etwa dem Risiko, innerhalb eines Jahres durch einen abgelenkten Autofahrer ums Leben zu kommen.
ZEIT ONLINE: Auch wenn das Risiko von Nebenwirkungen nach einer AstraZeneca-Impfung sehr gering ist: Man könnte ja entgegnen, dass es mRNA-Impfstoffe gibt, bei denen das Risiko noch viel geringer ist. Was spricht dagegen, darauf zu warten und sich im Zweifel noch ein, zwei Monate vorsichtig zu verhalten, sodass man sich nicht ansteckt, und dann einen anderen Impfstoff zu nehmen?
Gigerenzer: Zwei Gründe: Solidarität und das Risiko, später geimpft zu werden und dadurch an Covid-19 zu erkranken. Ich spreche jetzt vor allem von Menschen ab 60, für die das Risiko von Nebenwirkungen nach einer AstraZeneca-Impfung extrem gering ist. Auch wenn sie meinen, dass AstraZeneca nur der zweitbeste Impfstoff sei, sollten sie sich damit impfen lassen, um jemand Jüngerem den mRNA-Impfstoff nicht wegzunehmen. Denn noch ist die Priorisierung ja nicht überall aufgehoben. Es gibt derzeit noch nicht genügend Impfstoff, damit sich alle sofort mit einem mRNA-Impfstoff impfen lassen können. Es heißt also nicht: AstraZeneca oder BioNTech, sondern wenn man sich jetzt gegen AstraZeneca entscheidet, bedeutet es, dass man eine gewisse Zeit später geimpft wird. In dieser Zeit gibt es ein Risiko, an Covid-19 zu erkranken.
ZEIT ONLINE: Welche Rolle spielt es, dass Medien breit über mögliche Nebenwirkungen berichten?
Gigerenzer: Manche Medien sind an der Situation nicht ganz unschuldig. Ich würde mir künftig eine andere Berichterstattung wünschen. Statt zu schreiben: „Große Aufregung um AstraZeneca wegen neuer Fälle von Thrombosen“ sollten Medien versuchen, das Risiko einzuordnen und dem Risiko durch Corona gegenüberzustellen. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass es eine absolute Sicherheit geben kann. Es ist wichtig, dass wir Menschen selbst anfangen nachzudenken und mit Unsicherheit leben lernen.
VIII. Fazit:
Aufmerksamkeit, durch den richtigen, guten und genauen Filter, ist wie Wasser, dass durch den Filter zum Trinkwasser wird. Die OekoHuman-Filter heißen: OekoHuman-Kontakt-SEH-Hilfen, mit Farb-Filtern.
Prävention mit Beratung und Unterweisung, wenn das Know-How fehlt.
Was der Kaffee in unserem Körper so treibt! Was glauben Sie, wo findet die Inflation und wo Deflation statt? Das Video dazu bzw. zumindest das Transkript auf unserer Webseite.
Ihnen einen schönen Sonntag, gute Gedanken, mit Mut und Weisheit zur genauen, richtigen und guten Lücke für ihre Familie und auch für sich Selbst. Und eine vernünftige Balance von Gewissen, Wahrheit, Inflation und Deflation.
Ihr
Jörg Adam Leo Schallehn Geschäftsführer und Vorstand