Herbst-Intermezzo – 13. Nov. 2022.

Drei Begriffe, die im Kollektiv gedacht,
den Einzelnen motivieren könnte über sich hinauszuwachsen.


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Liebe Leserinnen und lieber Leser,

das „rote Faden-Thema” für die Herbst-Intermezzos ist Evolution – Involution – ReEvolutionZukunft.

Es ist eine Zeit, in der die ganze Welt im Umbruch und Wandel ist und Zuver­sicht, die Kraft unserer inneren Haltung ist, um in der Lage zu sein, die eigene Zukunft zu gestalten.

In diesem Kontext widme ich mich heute:
Was Menschen zu kollektiven Handeln motiviert?

Kollektives Handeln und die Ausführungen, von mir ein wenig abgewandelt, von Gabor Steingart:

Wenn unser Staat ein Mensch wäre, müsste er dringend mal bei Sigmund Freud auf die Couch.
Der Begründer der Psychoanalyse würde – politisch unkorrekt wie er war – Vater Staat vermutlich einen gehörigen Triebstau diagnostizieren. Denn immerzu drängt es ihn, dem Volk Gutes zu tun und sich bei den Massen einzuschmeicheln.
Er will die Armen beschenken und von den Reichen nehmen, weshalb er eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes genauso attraktiv findet wie eine Übergewinnsteuer und – falls das alles nicht reicht – jede Art von Kredit-Wahnsinn.

Das ewige Brauchen, so hat es Peter Sloterdijk formuliert, ist zur zweiten Natur der Staates geworden.
Zugleich aber, und das macht den Fall für Sigmund Freud so interessant, hat der Staat ein übergroßes Herz für die Superreichen – hier und auf der ganzen Welt.

Tagsüber wird in den Parlamenten zwar „Links“ gesprochen, nachts aber hilft man jenen Kartellen und Monopolen aufs Pferd, die ihre Gewinne auch dadurch erwirtschaften, daß sie die Preise für die Bürger durch die Marktregeln der „Knappheit” künstlich hochhalten.

Man könnte meinen, der Staat ist im Zeitalter der Überforderung schizophren geworden. Doch, im Grunde genommen, wählt oder billigt das Volk, im Augenblick die Regierung, die es im Moment hat. Doch wie schnell, in einer angespannten Lage, das„ Faß” zum „Überlaufen” gebracht werden kann – wie vor Wochen im Iran – zeigt der Auslöser der landesweiten Massendemonstrationen: der Tod der 22-jährigen iranischen Kurdin Jîna Mahsa Amini, die nur ….!


Wer mehr über dieses verrückte Spiel zwischen Armut – in seiner Zweideutigkeit – Pessimismus, Optimismus, Hedonismus, Genialität, Heuchelei, Fußball-Weltmeisterschaft, Klima-Schutz und Verschwörung-Erzählungen auf der einen Seite und dem Drang nach Individualität, Neid, Gier, Eifersucht, Neugier, Kreativität und kollektiven Handeln auf der anderen Seite, kann sich hier durch meine Gedanken Impulse holen, um dann mit seinen eigenen Gedanken in die Themen einzutauchen!

Was Menschen zu kollektiven Handeln motiviert?

Kollektives Handeln bezieht sich auf Maßnahmen, die von einer Gruppe von Menschen bis hin zu einem Volk gemeinsam ergriffen werden, deren Ziel es ist, ihren Zustand zu verbessern und ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Es ist ein Begriff, der Formulierungen und Theorien in vielen Bereichen der Sozialwissenschaften hat, darunter Massen-Psychologie, Psychologie , Soziologie , Anthropologie, Politikwissenschaft, Behaviour Finanz, Spiel-Theorie und Wirtschaftswissenschaften.


1. Kollektives Handeln bei einer Katastrophe:

Beispiel: Die Endurance-Expedition war eine Antarktisexpedition in den Jahren von 1914 bis 1917. Sie war die letzte große Expedition des Goldenen Zeitalters der Antarktis-Forschung. Gemein hatten diese Expeditionen die Beschränktheit der für sie verfügbaren Ressourcen, bevor der Fortschritt auf den Gebieten von Transport und Kommunikation die Art der Expeditionen grundlegend veränderte. Die von Ernest Shackleton geleitete Unternehmung hatte das Ziel, als erste den antarktischen Kontinent zu durchqueren. Die Expedition scheiterte, bevor sie ihr Ziel, die Vahsel-Bucht, erreichte. Nachdem sie im Eis zerdrückt wurde und sank. Der Gruppe unter Ernest Shackleton gelang es unter äußerst widrigen Umständen zu überleben.

Das Bemerkenswerte:

Sir Ernest Henry Shackleton hatte, obgleich seine Führungs-Qualitäten in einer Katastrophen-Situation herausragend waren, bei „NORMALEN” Führungsaufgaben in einer gewissen Komfortzone keinen Erfolg! Abseits seiner Forschungsreisen war Sir Ernest Henry Shackletons Leben rastlos und unerfüllt.

Auf der Suche nach Wegen, möglichst rasch zu Ruhm und Reichtum zu gelangen, scheiterte er mit zahlreichen Unternehmungen. Am Ende seines Lebens war Shackleton hoch verschuldet. Obwohl er im Nachruf durch die Presse als Held gefeiert wurde, geriet sein Name im Gegensatz zu dem seines Rivalen Scott bald darauf für lange Zeit in Vergessenheit. Erst zur Jahrtausendwende wurde Shackleton als vorbildliche Führungspersönlichkeit wiederentdeckt, die es in extremen Situationen vermochte, ihre Untergebenen zu außergewöhnlichen Leistungen zu motivieren.

Das Buch: „Im Grunde gut” in dem Rutger Bregman ausführt, daß der Mensch im Grunde gut ist, orientiert sich an Katastrophen.

Meine Fragen in diesem Kontext: Was eint den Menschen wirklich?
Und was geschieht, mit dieser tief vorhandenen Eigenschaft, wenn der Mensch sich in einer Komfortzone wähnt oder ist?!

Und sind das „Aufblühen” von Verschwörungstheorien ein erster Weckruf für diese tief liegende Eigenschaft?

Für mich ist es das Mächtigste im Menschen, der auch im Tier existiert: der Überlebenstrieb.

Das bedeutet für mich, in einer solchen Situation, denkt der Mensch im Grunde auch nur an sich, doch er weiß, daß er es ALLEIN nicht schaffen kann. Spätestens, wenn es nur noch einen Rettungsplatz gibt, gilt wieder das „Gesetz des Stärken” und alle anderen schauen zu – mir ist bekannt, das es rühmliche Ausnahmen gibt – doch diese stehen dann meistens in der Bibel.

Fazit: Der Überlebenstrieb motiviert zum kollektiven Handeln!


2. Der Ton macht die Musik – auch in seiner Vieldeutigkeit.

Was haben Quanten und deren Mechanik, Licht, Ton, Stoff, Wort, Fraktal, Musik, Kunst, Chemie, Biologie und Physik mit dem Menschen gemeinsam? Das Buch von Neil Shubin: „Das Universum in dir” – eine etwas andere Naturgeschichte, gibt dazu eine Antwort.

Der Mensch vereinigt in sich ALLES – so stimme ich dem Titel des Buches zu – hinzukommt, daß der Mensch den „Freien Willen” hat, doch lediglich in Bezug, auf das, was er durch Gefühle zum Ausdruck bringen will! Auch in dieser Hinsicht spielt das Kollektiv eine herausragende Rolle. Darüber hinaus kann der Mensch gewissermaßen über sich hinauswachsen.

Er kann z.B. die Quanten-Mechanik für sich nutzen ohne diese in der Tiefe zu verstehen!

Der Mensch individalisiert gewissermaßen Nahrung, Geometrie, Wort, Zahlen, Musik und Kunst in sich. Daraus ergeben sich alle bekannten Wissenschaften und alle Erfindungen. Sein gesamtes Innen-Leben inklusive aller biologischen, chemischen, physikalischen und psychologischen Prozeße werden von ihm erst beachtet, wenn er krank ist oder von der NORM – dem Kollektiv – abweicht. Die Bandbreite erstreckt sich dann von der Führungskraft, Führerschaft, dem Politiker, Wissenschaftler und Nobelpreisträger bis hin zum Geächteten und Psychopathen. Manchmal kommt es vor, daß sich der Blick des Kollktiv durch sich verändernde Umstände verschiebt bzw. wechselt.

Denn das Kollektiv entscheidet Wer – Warum – Wie berühmt ist.

Darüber hinaus ist wichtig zu beachten, daß sich ALLES gegenseitig nährt und ernährt. Sei es fest, flüssig, gasförmig, warm, kalt, heiß oder elektrisierend. Demnach gibt es eine kollektive in sich schlüssige und gegenseitige Ernährung.

So ist z.B. der Ton und das Wort in der Kombination – Musik – Nahrung, genauso wie als Einzeln!
In diesem Kontext bekommt das Wort KOLLEKTIV eine zusätzliche Bedeutung, die die Natur und das Klima, als solche mit einschließt.

Fazit: Diese Tatsache weitergedacht und zu Ende gedacht: dann machen alle Demonstrationen für Natur und Klima wenig Sinn, solange der Mensch nicht begreift, daß er sich SELBST die Überlebensgrundlage raubt! Das bedeutet, solange der Überlebenstrieb nicht angesprochen wird, werden solche Initiativen keinen Erfolg haben.

Um die Erde mache ich mir in diesem Kontext weniger sorgen – Anthropozän: Leben wir in einem neuen Erdzeitalter?! Hier finden Sie auch Rezensionen zu den Büchern von Neil Shubin und dem Buch von Frank Schätzing.



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3. Kain und Abel.

Eine traurige jedoch lehrreiche sowie verbindende Geschichte, gleich zu Anfang der Menschheit. Die Erzählung von Kain und Abel (im Arabischen Qabil und Habil) und dem damit verbundenen Brudermord ist eine universale Botschaft, die sich sowohl im Koran (Sure 5, Verse 27-31) als auch in der Bibel (Gen 4,1–16) – in ähnlicher Gestalt – wiederfindet.

Die Geschichte der zwei ersten Söhne Adams verbindet Juden, Christen und Muslime zugleich. Die Opfergabe beider, der Hass und die Eifersucht des einen, die aufrichtige Hingabe und Güte des anderen Bruders, und zu guter Letzt der erste Tötungsdelikt der Menschheitsgeschichte, finden wir in ähnlicher und sich ergänzender Form in den heiligen Schriften der abrahamitischen Tradition wieder.

Kain und Abel – zwei Namen, die viel Symbolkraft in sich tragen. Zum einen symbolisieren sie das Wesen des Menschen, welches das Potenzial zum Guten wie auch zum Bösen in sich trägt, zum anderen moralisch-ethisches Handeln, das getragen wird von Gesetz und dem Schutz des Lebens.

Im koranischen Kontext erfahren wir weder ihre Namen noch ihre Berufungen. Diese erfahren wir aus der Bibel, welche die muslimische Gelehrte seit jeher als sekundäre komplementierende Quelle der koranischen Erzählungen betrachten und für ihre Auslegung heranziehen. Aus der Bibel erfahren wir, dass Kain Bauer und Abel Schäfer war.

In der islamischen Auslegungs-Tradition finden wir hierzu folgende Ausführungen:
Abel ist von gutem Charakter. Sein Vater Adam, der seinen feinfühligen, aufrichtigen und gutmütigen Geist erkennt, vertraut ihm so dann auch die Verantwortung der Tiere an. Er weiß, dass Abel mit ihnen gerecht und feinfühlig umgehen wird. Kain hingegen vertraut sein Vater den Ackerbau an, denn Adam fürchtet, dass Kain aufgrund seiner Ungeduld ansonsten irgendeinem Tier Schaden oder Unrecht zufügen könne. Mit dieser weisen Entscheidung Adams mag somit bereits auf die „verlorene Seele“ Kains hingedeutet haben, die durch die koranischen Kategorisierung min al-khasirun Ausdruck findet.

Und hier und vorher von Adam und später von Eva entstand dies:

Mit dem Finder auf andere zeigen: Adam auf Eva und Eva auf die Schlange.
Kain mit den Worten: „Soll ich meines Bruders Hüter sein”?

Der kollektive „Rote Faden”, wenn sich der Mensch in der Komfortzone wähnt, bevor aus dieser plötzlich herausfällt und sich in einer Krise sich wiederfindet. Bei einer Katastrophe, in der der Überlebenstrieb aktiviert wird, verhält es sich etwas anders. Abraham Maslow hat diesen Umstand in seiner Bedürfnis-Pyramide im Prinzip in den unteren Stufen zum Ausdruck gebracht.

Deutlicher: „Der Mensch ist des Menschen Wolf!“, schreibt der englische Philosoph Hobbes im 17. Jahrhundert in Anlehnung an ein uraltes lateinisches Sprichwort. Der französische Philosoph und Autor Jean-Paul Sartre geht drei Jahrhunderte später noch einen Schritt weiter: „Die Hölle, das sind die anderen.“ Über den Zusammenhang der tierischen Natur des Menschen – nach Friedrich Schiller und Charles Darwin – von Karl Eiblwenn es ihr Interesse geweckt hat, blättern Sie, wenn Sie Link gefolgt sind, auch vor und auch zurück!

Fazit: Kollektiv werden die „Inneren Kriege” ins Außen verlagert werden, solange wird es im Außen keinen Frieden geben können, der sich darauf konzentriert, konstruktiv NEUES in die Welt zu bringen.



Weltenzeit – Banner – ein möglicher Weg aus dieser Falle!

4. Eine verbindende Idee, ein Weg, der  zum konstruktiv kollektiven Handeln motivieren könnte.

Kunst und die Auseinandersetzung mit dem Thema „Korridore“ stand  am 10. November im Mittelpunkt.
Die Ausstellung wurde feierlich im Foyer der Fachhochschule Meschede eröffnetet. Für den Besucher und Betrachter sollen tiefgreifende Erfahrungen die Folge sein.

Wörtlich: Betrachterinnen und Betrachter der insgesamt acht Inszenierungen sollen „Meta-Trips durch Korridore“ – von der Weltenzeit bis zu den 7 Mythen – als transzendente Erfahrung mitnehmen und sie beim Durchschreiten jedweder anderer Korridore reflektierend abrufen können.

  • Weltenzeit – Banner – Die Darstellung einer „Weltenzeit“ vom Urknall bis ins Jahr 2200 ist auf einem 18 Meter langen Banner im Foyer der Fachhochschule zu sehen. Hier beginnt und endet der Gang zum Betrachten, Besinnen und Bestaunen der folgenden sieben Korridore.
  • Konspirativer Korridor– Hier werden Instrumente und Techniken des geheimen Lauschens und Informierens gezeigt, die politischen und militärischen Zwecken dienten. Der BND – Bundesnachrichtendienst ist hier der Partner. Am 17. November wird Frank Schlagwein vom BND einen Vortrag mit dem Titel „Konspirativer Korridor“ an der Fachhochschule dazu halten
  • Lichtkorridor– Die Darstellung verschiedener Lichtverhältnisse alter schwarz-weiß Filme richten den Blick auf die Kernaussage des Films. Prof. Dr.-Ing. Stephan Breide von der Fachhochschule, Abesalom Dabakhishivili und Dirk Vogel haben diese Inszenierung zusammengestellt.
  • Klangkorridor der Kommunikation– Die Klanginstallation „Dialog in Resonanz“ von Jens Fischer wird in Verbindung mit der Fotoausstellung des Sauerländer Fotografen Walter Schulte gezeigt. Fotos und Klänge ergänzen und beziehen sich aufeinander. Live-Konzert mit Jens Fischer am 15. Dezember.
  • Flüchtlingskorridor– Der Flüchtlingskorridor wird jenseits der „Hochkultur“ zu einem Haltepunkt zum Innehalten und Nachdenken über unser privilegiertes Leben. Die Künstlerin Anda Dinu und der Künstler Daniel Fitzke zeigen zusammen mit Ulli A. Rützel und Schülerinnen und Schülern der Kunstschule Lennestadt aus Lennestadt ihre Arbeiten. Vortrag am 12. Januar mit Anda Dinu.
  • Traumpfadkorridor– Der „Traumpfadkorridor“ sucht Zugänge zu lokalen Traumpfaden durch künstlerischen Ausdruck, Symbolik, Geografie, Botanik, Architektur und Mythologie. Ulrike Hanses aus Fleckenberg und Daniel Fitzke aus Lennestadt zeigen, wie aus den Strukturen der Borkenkäfer mit Hilfe einer App eindrucksvolle Kunstwerke entstehen. Vortrag Traumpfadkorridor mit Ulrike Hanses und Daniel Fitzke am 1. Dezember.
  • Korridor des Phantastischen– Die perspektivische Darstellung von Korridoren mit ihren nie enden wollenden Blickachsen werden oft als bedrückend eng und begrenzend wahrgenommen. Doch auch der Gegensatz hierzu ist zu bedenken – die öffnende Weite und das Freisein. Bilder von Helmut Schweis werden gezeigt. Einen Vortrag zum Korridor des Phantastischen halten am 19. Januar Helmut Schweis und Ulli A. Rützel.
  • Korridor der 7 Mythen– Die Darstellung bietet eine interdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem Thema Wirkungen und Einflüsse antiker Mythen auf unsere von digitalen Techniken und Medien geprägten Gesellschaft und animiert zum wissenschaftlichen Diskurs. Ulli A. Rützel hat diese Inszenierung vorbereitet.

Fazit: Eine gute Idee, die Bildung auf diese Weise in die Praxis zu führen.


5. Die derzeit wissenschaftliche Sicht.

Kollektives Handeln bezieht sich auf Maßnahmen, die von einer Gruppe von Menschen gemeinsam ergriffen werden, deren Ziel es ist, ihren Zustand zu verbessern und ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Es ist ein Begriff, der Formulierungen und Theorien in vielen Bereichen der Sozialwissenschaften hat, darunter Psychologie , Soziologie , Anthropologie , Politikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaften .

Germanwatch zitiert hier Auszüge aus einem im „Inquisitive Mind-Magazin“ erschienenen Text, in dem die Psychologinnen Dr. Helen Landmann und Prof. Anette Rohmann einen Einblick in die Forschung zur Erklärung kollektiven Handelns geben.

„[…] Wann handeln Menschen kollektiv? […] Der Begriff kollektives Handeln bezeichnet Handlungen, die koordiniert ausgeführt werden, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. […] In einer Meta-Analyse wurden die Ergebnisse von 182 Studien zusammengefasst, die zu kollektivem Handeln in unterschiedlichen Bereichen durchgeführt wurden (Van Zomeren, Postmes & Spears, 2008). In diesen Studien waren insbesondere Ungerechtigkeitswahrnehmungen, die Wahrnehmung kollektiver Wirksamkeit sowie Identifikationsprozesse für die Entscheidung, sich an kollektivem Handeln zu beteiligen, von Bedeutung. […]

Ungerechtigkeit.

Im Umweltkontext kann zwischen globaler, ökologischer und intergenerationaler Ungerechtigkeit unterschieden werden (Reese & Jacob, 2015): Globale Ungerechtigkeit bezeichnet dabei ungerechtes Verhalten gegenüber Menschen anderer Nationen, ökologische Ungerechtigkeit bezieht sich auf ungerechtes Verhalten von Menschen gegenüber der Natur und intergenerationale Ungerechtigkeit beschreibt ungerechtes Verhalten gegenüber zukünftigen Generationen. Je mehr eine Person diese Ungerechtigkeiten wahrnimmt, desto stärker ist ihre Absicht, sich an Aktionen für den Umweltschutz wie Petitionen und Demonstrationen zu beteiligen. […]

Kollektive Wirksamkeit.

Wie sehr sich Menschen gemeinschaftlich für eine Sache engagieren, hängt außerdem davon ab, wie sehr sie davon ausgehen, dass ihre Bemühungen etwas in der Welt ändern können. […] Je größer eine Person die kollektive Wirksamkeit ihrer Gruppe einschätzt, desto wahrscheinlicher beteiligt sie sich an kollektiven Handlungen (Van Zomeren et al., 2008). Dies gilt auch für kollektives Handeln im Umweltschutz. Je mehr eine Person überzeugt ist, dass durch kollektive Handlungen eine Verringerung des Klimawandels bewirkt werden kann, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese Person […] beabsichtigt, sich häufiger an Demonstrationen für den Schutz der Umwelt zu beteiligen (Van Zomeren, Spears & Leach, 2010).

Identifikation.

Für kollektive Handlungen spielt die Identifikation mit der Protestbewegung eine zentrale Rolle. Je mehr sich eine Person mit einer bestimmten Umweltbewegung identifiziert, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich diese Person für die Bewegung engagiert (Bamberg et al., 2015; Landmann & Rohmann, 2020). […]

Emotionen.

Zudem sind vorweggenommene Emotionen für kollektive Handlungen relevant. Antizipierte oder vorweggenommene Emotionen sind Erwartungen darüber, in Zukunft eine bestimmte Emotion zu empfinden (Loewenstein & Lerner, 2003). Diese Erwartung einer eigenen emotionalen Reaktion auf eine Entscheidung kann Handlungsabsichten beeinflussen. […] Sich gezielt Gedanken dazu zu machen, wie sich die Entscheidung für oder gegen das Engagement anfühlt, könnte demnach auch die Entscheidung für kollektives Handeln im Umweltschutz beeinflussen.
Nicht nur die erstmalige Entscheidung für das Engagement, sondern auch die Entscheidung dabei zu bleiben, wird durch diese Prozesse beeinflusst. […] Ebenso führt vermutlich Stolz über die Beteiligung an Umweltaktivismus dazu, dass Menschen sich dauerhaft engagieren.“

Fazit: Die Wissenschaft projiziert entschieden zu viel.


Zitat eines Lesers:

Verschwörungserzähler (neu formuliert):
Je weniger man weiß und je weniger man konsequent denkt, desto mehr wird die Lücke mit Vermutungen gefüllt. So sind Verschwörungserzählungen letztlich das Bedürfnis, auch etwas zu wissen. Und denen, die dieses „Wissen“ nicht haben, mangelt es dann am Verstand und an den „wahren Informationen“. (Da ist er, der Spiegel.) Somit wird aus dem Verschwörungserzähler oder der Verschwörungserzählerin ein Mitglied jener Elite, die die Eliten, die die Welt beherrschen (wollen), durchschaut. (Schon wieder ein Blick in den Spiegel.) Die anderen sind letztlich nur dummes Nutzvieh, das der Ernährung der Eliten dient (womit wir dann wenigstens schon einmal bei den Halbwahrheiten angekommen wären”.

Mein Fazit:

Kollektive Netzwerke gibt es zahlreiche. Von Freunden und Fans über die Familie, Vereinen und Demonstranten bis hin zu Religionen und Regierungen.
Wie weit, wird der Mensch – das Kollektiv – auf diese Weise kommen?

Oder ist Optimismus das Gebot der Stunde, da Gegensätzlichkeiten im Prinzip ein Impuls sind oder eine Anregung für Erfindungen, die das Leben bequemer, lebenswerter machen und auf diese Weise sich neue Möglichkeiten zur Autonomie eröffnen?

War die Krypto-Währung lediglich ein Test, um herauszufinden, das GELD mehr ist als nur (ein) SCHEIN als Algorithmus getarnt?

Mein wichtigster Hinweis heute:

Es gibt grundsätzlich drei Zonen:
1. Die Komfortzone in der Millionen Wege in Krisen führen und tausende Wege in die Katastrophe.
In den „Vorkrisen„ sind es vor allem Streiks und Demonstrationen, die auf Mißstände aufmerksam machen.

2. Der Gegenpol für die Komfortzone ist die Katastrophe. Aus dieser gibt es grundsätzlich zwei Wege, der in den Tod und der zurück ins Leben.

3. Die Zone der kontrollierten „Schöpferischen Zerstörung“, die NEUES hervorbringt.

Schlußfolgerung:

Alle Demonstrationen für Natur und Klima machen wenig Sinn, solange der Mensch nicht begreift, daß er sich SELBST die Überlebensgrundlage raubt!

Um die Erde mache ich mir in diesem Kontext weniger sorgen!


Wenn Sie sich „geblendet” von Personen, Wirtschaft, Presse und Politik,
dann könnte es sinnvoll sein, einen Blick in sich hinein, zu wagen!

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