Die Wertschöpfungskette, nach der UR-Teilung von LICHT:
LIEBE ist Elektrizität, die in allen Lebewesen, gleichgültig wie hoch oder niedrig die Schwingung ist,
durch Wasser gefühlt werden kann.

Wasser leitet diese Elektrizität und ermöglicht so chemische Reaktionen, die notwendig sind um einen Körper zu beleben und am Leben zu erhalten. Die Formel lautet: Physik x Chemie = Biologie/des Lebens Logik.

LICHT  – LIEBE – GEWISSEN

Licht wandelt zur Elektrizität (LIEBE) – LIEBE ist die Mutter der Sorge. Die Sorge ist die Mutter der natürlichen E-Motionen (Liebe, Kummer, Ärger, Neid, Neugier, Angst und Furcht). Die zweite Teilung des LICHT heißt Gewissen und aus dem Gewissen wird die Motivation geboren. Aus  der Motivation entsteht Humor, Optimismus und Pessimismus.

Grundlage von E-Motionen sind Humor, Optimismus oder Pessimismus.

Die Sieben natürlichen Emotionen sind Liebe, Kummer, Ärger, Neid, Neugier, Angst und Furcht, die immer das innere Kind (Transaktion-Analyse) ansprechen – auch nach Neal Donald Walsch – fünf natürliche Emotionen.
Unterdrückte Emotionen – Pessimismus – führen in der Folge zur Gier und zu Minderwertigkeit-Gefühlen.

Liebe ist eine natürliche Emotion. Wird ihr bei einem Kind normal und natürlich, ohne Beschränkung oder Bedingung, ohne Verbot oder Verlegenheit, stattgegeben, zum Ausdruck zu gelangen, sie in Empfang zu nehmen, so bedarf es nichts Weiteres mehr. Denn die Freude der Liebe, derart zum Ausdruck gebracht und in Empfang genommen, ist für sich selbst genügend und hinlänglich. Freilich wird Liebe unnatürlich, sobald sie unter Bedingungen gestellt, beschränkt, durch Gesetze und Regulierungen, Rituale und Restriktionen verformt, kontrolliert, manipuliert und vorenthalten wird.
Kinder, die dazu gebracht werden, zu fühlen, dass ihre natürliche Liebe nicht in Ordnung sei – das meint, es sei falsch, sie auszudrücken, und es sei tatsächlich so, dass sie sie überhaupt nicht erleben sollten -, werden es als Erwachsene im Umgang mit Liebe schwer haben. Liebe, die fortwährend unterdrückt wird, wandelt sich zur GIER – Besitzgier, einer sehr destruktiven Emotion. Aufgrund von GIER – Besitzgier haben Menschen getötet. Kriege wurden begonnen, Nationen haben sich überfallen. Demgemäß bewirken natürliche Emotionen, sobald sie unterdrückt werden, unnatürliche Reaktionen und Erwiderungen. Und die meisten natürlichen Emotionen sind bei den meisten Menschen unterdrückt.

Kummer ist eine natürliche Emotion. Er ist derjenige Teil von dir, der es dir stattgibt, Auf Wiedersehen zu sagen, während du nicht Auf Wiedersehen sagen möchtest; der Teil in dir, der es vermag, die Traurigkeit inwendig in dir bei dem Erleben jedweden Verlustes zum Ausdruck zu bringen – sie herauszudrücken, herauszutreiben. Es kann sich um den Verlust eines geliebten Angehörigen oder der Kontaktlinsen handeln. Wird es gestattet, den Kummer zum Ausdruck zu bringen, so wirst du ihn los. Kinder, denen es eingeräumt ist, traurig zu sein, dann, wenn sie traurig sind, traurig zu sein, empfinden sich als Erwachsene anlässlich einer Betrübtheit als recht gesund, und sie bewegen sich gewöhnlich ziemlich zügig durch ihre Traurigkeit hindurch.

Kinder, denen gesagt wird: „He, he, weine nicht“, werden es als Erwachsene schwer haben zu weinen. Nachdem ihnen das ganze Leben über erzählt wurde, ebendies nicht zu tun. Also unterdrücken sie ihren Kummer.  Kummer, der fortwährend unterdrückt wird, wandelt sich zur chronischen Depression, einer sehr unnatürlichen Emotion. Aufgrund chronischer Depression entsteht Gier. Dann haben Menschen getötet. Kriege wurden begonnen, Nationen haben sich überfallen.

Ärger ist eine natürliche Emotion. Er ist derjenige Teil von dir, der es dir erlaubt, „Nein, Danke“ zu sagen. Das muss nicht missbrauchend sein und muss einem Anderen keinen Schaden zufügen. Wird es Kindern gestattet, ihren Ärger zum Ausdruck zu bringen, bringen sie eine recht gesunde Haltung ihm gegenüber in die Erwachsenenjahre hinein, und sie bewegen sich gewöhnlich recht zügig durch ihren Ärger hindurch.

Kinder, die dazu gebracht werden, das Gefühl zu bekommen, dass ihr Ärger nicht in Ordnung sei – sprich, es sei falsch, ihn auszudrücken, und es sei tatsächlich so, dass sie ihn überhaupt nicht erleben sollten -, werden es als Erwachsene im Umgang mit Ärger schwer haben. Ärger, der fortwährend unterdrückt wird, wandelt zu Gier, Wut, Zorn, Verachtung und Hass, zu einer destruktiven Emotion. Aufgrund von Wut, Zorn, Verachtung und Haß, haben Menschen getötet. Kriege wurden begonnen, Nationen haben sich überfallen.

Neid ist eine natürliche Emotion. Er ist diejenige Emotion, die ein fünfjähriges Kind mit dem Wunsch versieht, es könne bereits so, wie es die Schwester kann, die Türklinke erreichen – oder es könne schon mit diesem Fahrrad fahren. Neid ist die natürliche Emotion, die dich mit dem Wunsch begabt, es noch einmal zu tun; es umso mehr zu versuchen; weiterhin eifrig darin zu sein, bis du Erfolg hast. Es ist sehr gesund, sehr natürlich, neidisch zu sein. Wird es Kindern stattgegeben, ihren Neid zum Ausdruck zu bringen, so bringen sie eine recht gesunde Haltung ihm gegenüber in die Erwachsenenjahre hinein, und sie bewegen sich gewöhnlich recht zügig durch ihren Neid hindurch.

Kinder, die dazu gebracht werden, das Empfinden zu haben, dass ihr Neid nicht in Ordnung sei – sprich, es sei falsch, ihn auszudrücken, und es sei tatsächlich so, dass sie ihn überhaupt nicht erleben sollten -, werden es als Erwachsene im Umgang mit Neid schwer haben. Neid, der fortwährend unterdrückt wird, wandelt sich zu Eifersucht, Minderwertigkeit und Verachtung, sehr unnatürlichen Emotion. Aufgrund von Eifersucht, Minderwertigkeit und Verachtung haben Menschen getötet. Kriege wurden begonnen, Nationen haben sich überfallen.

Neugier ist eine anstrengende, strebsame und schöpferische E-Motion, die eine Vision hervorruft und sich zu Kreativität und Innovation wandelt und so einen ewigen Schöpfungsprozeß auslöst, der zur Erhaltung des Universums notwendig ist.
Wenn das Neu aus Faulheit und Bequemlichkeit entfällt, bleibt GIER – siehe zuvor.

Angst ist eine natürliche Emotion. Alle Kinder werden nur mit zwei Ängsten geboren: die Angst zu fallen, und die Angst vor lauten Geräuschen. Alle anderen Ängste sind erlernte Erwiderungen, die an das Kind durch die Umgebung herangeführt, durch seine Eltern gelehrt wurden. Der Zweck der natürlichen Angst ist es, ein wenig an Vorsicht einzubauen. Vorsicht ist ein Werkzeug, das hilft, den Körper am Leben zu halten. Sie ist ein Ausfluss von Liebe. Der Liebe des Selbst.

Kinder, die dazu gebracht werden, das Gefühl zu haben, dass ihre Angst nicht in Ordnung sei – das meint, es sei falsch, sie auszudrücken, und es sei tatsächlich so, dass sie sie überhaupt nicht erleben sollten -, werden es als Erwachsene im Umgang mit Angst schwer haben. Angst, die fortwährend unterdrückt wird, wandelt sich zu Gier und Panik, einer sehr unnatürlichen Emotion. Aufgrund von Gier und Panik haben Menschen getötet. Kriege wurden begonnen, Nationen haben sich überfallen.

Furcht ist eine natürliche E-Motion, jedoch unbestimmter als Angst. Furcht löst Fragen aus, die beantwortet werden wollen.
Kinder, die dazu gebracht werden, das Gefühl zu haben, dass ihre Furcht nicht in Ordnung sei – das meint, es sei falsch, sie auszudrücken, und es sei tatsächlich so, dass sie sie überhaupt nicht erleben sollten -, werden es als Erwachsene im Umgang mit Furcht schwer haben. Furcht, die fortwährend unterdrückt wird, wandelt sich zu Gier, Ekel und Panik, sehr unnatürliche Emotion. Aufgrund von Gier, Ekel und Panik haben Menschen getötet. Kriege wurden begonnen, Nationen haben sich überfallen.

Damit die Person sich selbst retten kann, ist Eigen-Liebe und Selbst-Liebe ein profunder Weg. Es ist der Weg, die Kunst ein gesunder Narzisst zu werden. Es ist ein schaler Grat, bei dem die Balance ein notwendiger Bestandteil ist. Wer diese Balance, aus Bequemlichkeit, auf Dauer verläßt, führt sich in einen krankem Narzissmus mit Eitelkeit, Besitzgier und Frust.
Gelebte natürliche E-Motionen führen zur inneren Stärke und Authentizität, die als Leitstern dem Gewissen folgt. Optimismus  und Mut, unterstützen die natürlichen Emotionen sich treu zu bleiben und sich den Herausforderungen zu stellen, um ein Abdriften zu vermeiden. Die Werkzeuge dazu heißen Enneagramm, Partkdolg Pflicht (Duty), Ikigai und KAIZEN.

Gewissen führt zur Motivationen – Grundlagen sind Glaube, Hoffnung, Humor, Freude, Optimismus oder Pessimismus.
Solange alles in Balance ist, ist eine durch das Leben rollen möglich.

Sein Gewissen verleugnet führt zur unterdrückten Motivation, so wird Pessimismus gestärkt. Dies führt in der Folge zur Gier und zu Minderwertigkeit-Gefühlen.
Glaube – Hoffnung – Liebe – Lust ohne innere Fülle-Resonanz führt es zu Frust.
Freude – Stolz – Leidenschaft ohne innere Fülle-Resonanz führt es zu Frust.
Sinn – Bedeutsamkeit – Optimismus – Mut, hilft der Motivation durch Kraft-Stärke ohne innere Fülle-Resonanz führt es regelmäßig zu Frust.
Motivation ohne innere Resonanz führt in allen Bereichen zum Stau von Liebe.
Die Liebe ist der Treibstoff für Motivation, die den Geist und das Denken befruchtet.
Fehlen führt in der Folge zur Selbst-Verachtung und Minderwertigkeits-Gefühlen. Dieser Fülle-Selbst-Liebe-Verlust, führt zu allen destruktiven E-Motionen.
Ethik ist das Herausquellen aus dem Inneren von Würde – Selbst-Respekt.
Wir spiegeln Menschen und weisen auf diese Art und Weise darauf hin, dass durch ein Würde-, Respekt-Zentriertes Miteinander, innerliche und äußerliche Größe, Kraft, Stärke und Anpassungs-Fähigkeit zunimmt. Durch Selbst-Studium bleibt es ihm überlassen, wie jeder die täglichen Heraus-Forderungen auf dem Weg zum Ziel effektiv und effizient zu meistert.
Grundlagen sind: ALL in ONE; Erziehung, Lernen, Unterweisen, Bildung, Machen, Leistungs-Austausch, Können, Kunst, Kommunikation, Kooperation, Versöhnung. Auf diese Art und Weise, werden sich Grenzen/Blockaden verschieben – überschritten – transzendiert – eine Wesensveränderung ermöglicht.
Stolz vereint Können/Kunst mit Redlichkeit.

Reue – Versöhnung ist die Voraussetzung für Optimismus – Humor.
Wenn die Person trotz aller Widrigkeiten innerlich weise lächelt, entsteht Güte und Heiterkeit als Grund-Einstellung.

Logis können erlernt werden.

Glück ist kein Ziel, sondern das Resultat von Gefühlt – Gedacht – Geprüft – Gesagt – Getan – Geprüft – TUN – Gelungen.

Freude ist das Resultat, wenn sich Humor, Optimismus, Heiterkeit, Logis, Glück im Punkt treffen.

Robert Plutchiks Rad der Emotionen. E-Motion oder Gemütsbewegung bezeichnet eine psychophysische Bewegtheit, die durch die bewusste oder unbewusste Wahrnehmung eines Ereignisses oder einer Situation ausgelöst wird. Die Emotion oder der Affekt sind als Gefühlsregung vom Fühlen oder dem Gefühl zu unterscheiden.
Der Begriff des Gefühls ist der allgemeinere Begriff, der die unterschiedlichsten psychischen Erfahrungen mit einbezieht, wie z. B. EifersuchtStolzUnsicherheitBegeisterung und Melancholie. Im Unterschied dazu hat sich im Sprachgebrauch die Bezeichnung eines „großen Gefühls“ als Emotion durchgesetzt und benennt damit eine deutlich wahrnehmbare physische Veränderung von Muskulatur, Herzschlag, Atmung usw., die mit Messungen neurophysiologischer Parameter nachweisbar sind. Unter Wissenschaftlern ist noch strittig, ob es Muster physiologischer Veränderungen gibt, die eine eindeutige Diagnose einer Emotion ermöglichen. Mittlerweile wird von mehreren Forschern von „Basisemotionen“ gesprochen, um zu bezeichnen, dass es sehr wohl grundlegende ganz körperliche Programme (hirnphysiologisch, hormonell, muskulär) gibt.

Eine E-Motion,
  • ist verhaltenssteuernd,
  • variiert in der Ausprägung mit der Bedeutsamkeit der Situation,
  • besteht in einer spezifischen körperlichen Aktivierung, die der Situations-Anpassung (elastisch) dient,
  • ist verortbar vor allem im limbischen System,
  • wird spürbar vor allem als Muskelaktivität,
  • ist messbar in der Ausschüttung unterschiedlicher Neurotransmitter (SerotoninAdrenalinOxytocin usw.),
  • kann bewusst wahrgenommen werden und, im Unterschied zum Affekt, beeinflusst werden.

Emotionalität und das Adjektiv emotional sind Sammelbegriffe für individuelle Eigenarten des Gefühlslebens, der Affektsteuerung und des Umgangs mit einer Gemütsbewegung.

Der Künstler als Seismograph der Natur, der zeitlebens eine „Erklärung für das Leben und seine Bedeutung“ finden wollte: Edvard Munchs erste Fassung des Motivs von 1893, nachträglich auf den Titel „Der Schrei“ verkürzt.

Etymologie

Das Fremdwort Emotion benennt ein Gefühl, eine Gemütsbewegung und seelische Erregung. Das deutsche Wort ist dem gleichbedeutenden französischen émotion entlehnt, das zu émouvoir (dt. bewegen, erregen) gehört. Dieses Wort entstammt dem lateinischen emovere (dt. herausbewegen, emporwühlen), das auch im Wort Lokomotive enthalten ist. Für den sprachlichen Ausdruck von Emotionen prägte der Schweizer Philosoph Anton Marty den Begriff Emotive (lat. e-motus für dt. herausbewegt, erschüttert). Hierzu zählen beispielsweise ein Ausruf, ein Wunsch oder ein Befehlssatz.

Geschichte des Gefühlsbegriffs

Bereits im Altertum bezeichneten die Philosophen Aristippos von Kyrene (435–366 v. Chr.) und Epikur (341–270 v. Chr.) „Lust“ oder (je nach Übersetzung Epikurs) auch „Freude“, „Vergnügen“ (hêdonê) als wesentliches Charakteristikum des Fühlens. Als „unklare Erkenntnisse“ und vernunftlose und naturwidrige Gemütsbewegungen wurden die Gefühle von den Stoikern (etwa 350–258) bestimmt; das Lustprinzip der Epikureer wird in Frage gestellt. Die ältere Philosophie und Psychologie behandelte das Thema Emotionen und Gefühle vorzugsweise unter dem Begriff der „Affekte“ (lat. affectus: Zustand des Gemüts, griech.: pathos; vgl. Affekt) bzw. auch der „Leidenschaften“ und hier vor allem unter dem Gesichtspunkt der Ethik und Lebensbewältigung. „Die Bestimmung des Begriffs der Affekte hat vielfach geschwankt. Bald sind die Affekte enger nur als Gemütsbewegungen gefasst worden, bald sind sie weiter auch als Willensvorgänge gedacht, bald sind sie als vorübergehende Zustände, bald auch als dauernde Zustände definiert und dann mit den Leidenschaften vermischt worden.“ (Friedrich Kirchner, 1848–1900). Für die Kyrenaiker (4. Jahrhundert v. Chr.) waren zwei Affekte wesentlich: Unlust und Lust (ponos und hêdonê). Auch Aristoteles (384–322) verstand unter Affekten seelisches Erleben, dessen wesentliche Kennzeichen Lust und Unlust sind.

Descartes (1596–1650) unterschied sechs Grundaffekte: Liebe, Hass, Verlangen, Freude, Traurigkeit, Bewunderung. Für Spinoza (1632–1677) waren es dagegen drei Grundaffekte: Freude, Traurigkeit und Verlangen. Auch Immanuel Kant (1724–1804) sah das Fühlen als seelisches Grundvermögen der Lust und Unlust: „Denn alle Seelenvermögen oder Fähigkeiten können auf die drei zurückgeführt werden, welche sich nicht ferner aus einem gemeinschaftlichen Grunde ableiten lassen: das Erkenntnisvermögen, das Gefühl der Lust und Unlust und das Begehrungsvermögen“.

Friedrich Nietzsche (1844–1900) trennte nicht zwischen emotionalem und kognitivem Aspekt: „Hinter den Gefühlen stehen Urteile und Wertschätzungen, welche in der Form von Gefühlen (Neigungen, Abneigungen) uns vererbt sind.“

Ein viel beachteter Versuch der Gegenwart war die mehrgliedrige Begründung der wesentlichen Faktoren des Gefühls von Wilhelm Wundt (1832–1920) durch sein System zur Beschreibung der Emotionen in drei Dimensionen Lust / Unlust, Erregung / Beruhigung, Spannung / Lösung. Ein anderer, einflussreicher Erklärungsversuch stammt von dem amerikanischen Psychologen und Philosophen William James (1842–1910). James glaubte, ohne körperliche Reaktionen entstünden Gefühle bzw. Emotionen gar nicht erst (ideomotorische Hypothese). Emotionen sind für ihn nichts anderes als das Empfinden körperlicher Veränderungen. Nach James weinen wir nicht, weil wir traurig sind, sondern wir sind traurig, weil wir weinen; wir laufen nicht vor dem Bären weg, weil wir uns fürchten, sondern wir fürchten uns, weil wir weglaufen.

Sechzehn Gesichter, die den leidenschaftsfarbenen Stich von J. Pass, 1821, nach Charles Le Brun, ausdrücken

Psychologen wie Hermann Ebbinghaus (1850–1909) und Oswald Külpe (1862–1915) vertraten das eindimensionale Modell aus Lust und Unlust. Der Psychologe Philipp Lersch (1898–1972) argumentierte dagegen: „Dass dieser Gesichtspunkt zur Banalität wird, wenn wir ihn etwa auf das Phänomen der künstlerischen Ergriffenheit anwenden, liegt auf der Hand. Die künstlerische Ergriffenheit wäre dann ebenso ein Gefühl der Lust wie das Vergnügen am Kartenspiel oder der Genuss eines guten Glases Wein. Andererseits würden Regungen wie Ärger und Reue in den einen Topf der Unlustgefühle geworfen. Beim religiösen Gefühl aber – ebenso bei Gefühlen wie Achtung und Verehrung – wird die Bestimmung nach Lust und Unlust überhaupt unmöglich.“

Franz Brentano (1838–1917) nahm an, die Zuordnung von Gefühl und Objekt sei nicht kontingent, sondern könne richtig sein („als richtig erkannte Liebe“). Ähnlich sahen Max Scheler (1874–1928) und Nicolai Hartmann (1852–1950) Gefühle im sogenannten „Wertfühlen“ als zutreffende Charakterisierungen von Werterfahrungen an (vgl. „Materiale Wertethik“, „Werte als ideales Ansichsein“).

Auch für Sigmund Freud (1856–1939) sind Gefühle im Wesentlichen gleichzusetzen mit Lust und Unlust („Lust-Unlust-Prinzip“), mit der Variante, dass jede Lustempfindung im Kern sexuell ist. Freud war der Meinung: „Es ist einfach das Programm des Lustprinzips, das den Lebenszweck setzt – an seiner Zweckdienlichkeit kann kein Zweifel sein, und doch ist sein Programm im Hader mit der ganzen Welt.“

Carl Gustav Jung (1875–1961) betonte ebenfalls die Rolle von Lust und Unlust, bezweifelte jedoch, dass jemals eine Definition „in der Lage sein wird, das Spezifische des Gefühls in einer nur einigermaßen genügenden Weise wiederzugeben“. Der amerikanische Hirnforscher António Damásio (geboren 1944) definiert Gefühle und Emotionen vorwiegend kognitiv und als Körperzustände: „Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Gefühl sich zusammensetzt aus einem geistigen Bewertungsprozess, der einfach oder komplex sein kann, und dispositionellen Reaktionen auf diesen Prozess“ (…). – „Nach meiner Ansicht liegt das Wesen des Gefühls in zahlreichen Veränderungen von Körperzuständen, die in unzähligen Organen durch Nervenendigungen hervorgerufen werden.“

In der Gegenwart ist die Situation hinsichtlich des Gefühls- und Emotionsbegriffs eher unübersichtlich: Zahlreiche Ansätze versuchen, Charakter und Gesetzmäßigkeiten des Fühlens zu bestimmen, allerdings ohne eine Übereinkunft zu erzielen: z. B. Marañón (1924), Walter Cannon (1927), Woodworth (1938), Schlosberg (1954), Schachter und Singer (1962), Valins (1966), Burns und Beier (1973), Graham (1975), Marshall u. Philip Zimbardo (1979), Rosenthal (1979), Schmidt-Atzert (1981), Lange (1998). Der amerikanische Philosoph Robert C. Solomon stellte angesichts der Verschiedenartigkeit der Deutungen fest: „Was ist ein Gefühl? Man sollte vermuten, dass die Wissenschaft darauf längst eine Antwort gefunden hat, aber dem ist nicht so, wie die umfangreiche psychologische Fachliteratur zum Thema zeigt.“

Antonio Damasio unterscheidet deutlich zwischen „Emotion“ und „Gefühl“. Er hat die beiden Schlüsselbegriffe vor dem Hintergrund der modernen Neurobiologie wie folgt definiert: „Emotionen sind komplexe, größtenteils automatisch ablaufende, von der Evolution gestaltete Programme für Handlungen. Ergänzt werden diese Handlungen durch ein kognitives Programm, zu dem bestimmte Gedanken und Kognitionsformen gehören; die Welt der Emotionen besteht aber vorwiegend aus Vorgängen, die in unserem Körper ablaufen, von Gesichtsausdruck und Körperhaltung bis zu Veränderungen in inneren Organen und innerem Milieu. Gefühle von Emotionen dagegen sind zusammengesetzte Wahrnehmung dessen, was in unserem Körper und unserem Geist abläuft, wenn wir Emotionen haben. Was den Körper betrifft, so sind Gefühle nicht die Abläufe selbst, sondern Bilder von Abläufen; die Welt der Gefühle ist eine Welt der Wahrnehmungen, die in den Gehirnkarten ausgedrückt werden.“[10]

Neue Ansätze, die Forschungsergebnisse aus den Neurowissenschaften wie auch der künstlichen Intelligenz berücksichtigen, sehen Emotionen als „Modulatoren“ und versuchen diese genauer zu beschreiben.

Gesundheit

Der Einfluss von Emotionen auf das Gehirn bringt zudem Auswirkungen auf das Immunsystem hervor. Eine Disziplin, die diese Wechselwirkung zwischen Geist und Körper erforscht, ist die Psychoneuroimmunologie. Negativ gestimmte Menschen sind anfälliger für Erkältungen und Operationswunden bei negativ gestimmten Menschen heilen langsamer. Die psychologische Erklärung für diese Wirkung von negativen Emotionen auf das Immunsystem lautet, dass viel Energie benötigt wird, um Krankheiten abzuwehren und negative Emotionen zu Energiemangel und Erschöpfung führen. Somit sind negativ gestimmte Menschen anfälliger für Krankheiten. Studien belegen, dass negative Gefühle wie Wut oder Pessimismus auf Dauer das Risiko für Erkrankungen der Herzgefäße erhöhen. Diese Gefühle zu unterdrücken, steigert das Risiko allerdings noch mehr. Auch bei affektiven Störungen wie zum Beispiel Depressionen haben Emotionen einen großen Einfluss. Die Beeinträchtigung von Emotionen ist hier eine von vielen Ursachen der Störung. Zudem bestätigten Untersuchungen, dass die Gefahr an einem Herzinfarkt zu sterben, bei depressiven Menschen mehr als doppelt so groß ist wie bei Menschen ohne Depressionen. Forscher vermuten, dass negative Gefühle zu einer anhaltenden Entzündung führen und daraus Krankheitsbilder wie Herzerkrankungen, sowie Depressionen resultieren.

Emotionsbewirtschaftung durch Medien und Politik

Stichworte dazu sind Massenpsychologie, Propaganda und System-Körper-Sprache.

In der Politik, Wirtschaft, Geld, Finanzen und in den Medien geht es eher darum, negative Emotionen und Ängste zu aufzugreifen und durch sogenannte Positive Emotionen zu unterdrücken. Positive Emotionen werden mit Bequemlichkeit verbunden, um diese zu verstärken, braucht es die „Emotionsbewirtschaftung“. Der Begriff der Emotionsbewirtschaftung ist nicht – wie oft vermutet – eine Neuprägung des Jahres 2018 von Eva Glawischnig, sondern wurde bereits früher in Bezug auf die Medienwirtschaft, vor allem für die Strategien der Boulevardzeitungen zur Auflagensteigerung, sowie für emotionsbasierte Strategien einer populistischen Politik gebraucht.

Eine noch gezieltere Emotionsbewirtschaftung wird im Zusammenhang mit dem Aufstieg der populistischen Parteien gefordert. So sieht der Schweizer Politik- und Medienwissenschaftler Lukas Goldner die Notwendigkeit einer stärkeren Emotionsbewirtschaftung der Diskussionen in den Social Media durch die etablierte Presse, was das Vertrauen in die Zuverlässigkeit ihrer Informationspolitik stärken könne. Emotionen hätten zwar einen schlechten Ruf, und Wut sei tatsächlich die in den sozialen Medien am häufigsten geäußerte Emotion. Zwar sei die Diskussion in der Schweiz „von den normativen Forderungen von Jürgen Habermas und seinen Ansprüchen an Argumente und den Austausch von Argumenten geprägt. Mit der Vorstellung eines herrschaftsfreien Diskurses sperrte Habermas mit der Herrschaft auch gleich Emotionen aus.“ Durch Emotionsbewirtschaftung in den sozialen Medien, die die Menschen direkter und emotionaler ansprechen als die klassischen Medien, könne nun jedoch angesichts eines zunehmend emotionalisierten Publikums die Aufmerksamkeit gelenkt und zielgerichtet mobilisiert werden, etwa in Richtung von mehr Partizipation. Eine solche Medienpädagogik fördere aufgeklärte Entscheidungen: Die Emotionsbewirtschaftung auf Social Media diene „als Katalysator und fördert den Konsum etablierter Medienmarken zur vertieften Informationsbeschaffung“.

Seit etwa 2015 steht das Management von Ängsten im Mittelpunkt der Emotionsbewirtschaftung der Medien und der Politik. Das Schlagwort „Ängste der Menschen ernst nehmen“ ist mindestens seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima und der Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 in der politischen Semantik Deutschlands, aber auch in der Schweiz – dort etwa bezogen auf Ängste angesichts der Globalisierung oder den Bau von Minaretten –[33] und Österreich – so mit Blick auf die Entleerung des ländlichen Raums – zum Standard-Topos der Politik geworden.

Zwar wurden bereits früher politische Forderungen in Gefühlskategorien artikuliert wie in den Anti-Atom-, Nachrüstungs- und Ökologiedebatten der 1960er bis 1990er-Jahre. Damals versuchte die Politik teils mit Erfolg, durch Strategien der „Normalisierung“ der Risiken (z. B. durch Vermeidung der Darstellung der Folgen höherer ionisierender Strahlendosen und Betonung der Zivilschutzanstrengungen) Ängste oder zumindest Panik zu vermeiden. Niklas Luhmann wies darauf hin, dass die Kommunikation von Ängsten („Angstkommunikation“) ansteckend wirkt, insofern sie nicht nur (individuell) Angst auslöst, sondern auch im Kommunikationssystem zu einer Systembildung führen kann, die nicht mehr unterdrückt werden kann und sich ausbreitet. Dementsprechend wurden die Risiken vieler Menschen von der Politik lange Zeit dethematisiert und ihre Ängste delegitimiert.

Während die Kritiker ihre Ängste als Realangst verteidigten, griff die Politik oft auf psychiatrische Kategorien zurück und sprach von der „Angstneurose“ der Kritiker, um die Kommunikation über die Risiken und Sachprobleme zu umgehen. Das machte z. B. Peter Hintze auf dem CDU-Parteitag 1993, während in der Rede von Dirk Fischer auf diesem Parteitag schon der Topos von den ernstzunehmenden Ängsten auftaucht – damals bezogen auf die steigende Angst der Rentner vor Wohnungseinbrüchen.

Heute haben sich die Normalisierungsstrategien von Risiken und damit verbundene Delegitimierungsstrategien von Emotionen als weitgehend wirkungslos herausgestellt. Die Politik könne beispielsweise die „lästigen Fragen nach den Kosten der Atommüll-Endlagerung, nach der Pfuscherei der Betreiberfirmen, nach den unter den Teppich gekehrten Störfällen“ nicht wirklich beantworten; sie wolle „nicht darüber reden, wie die Risikokosten verstaatlicht und die Gewinne privatisiert werden. Angesichts der Ausmasse der japanischen Katastrophe von Fukushima sind auch «kalte» Fragen zur Verfilzung von Atomindustrie und Politik in Japan völlig geschmacklos“. Stattdessen rede die Politik über „Ängste, was einfühlsam klingt“, aber eine „paternalistische Emotionsbewirtschaftung“ darstelle. Damit die Strategie wirke, brauche es „Bürger, die sich daran gewöhnt haben, ihre politischen Forderungen in Gefühlskategorien zu artikulieren“ wie etwa die Schweizer „Minarettphobiker“. Gerade die Linke sei allerdings mit dem Schüren von Emotionen in eine Falle getappt, „an der sie selbst mitgebastelt hatte: die Verwandlung von Politik in Sozialarbeit und von Bürgern in Klienten, die man «dort abholen muss, wo sie stehen». Gefühlsmässig.“

Die Formen der Emotionsbewirtschaftung durch Presse und Politik folgten selbst der Logik des Populismus, was die frühere Bundesobfrau der österreichischen Grünen Eva Glawischnig im Hinblick auf deren Politik selbstkritisch einräumt.[39]

Tom Strohschneider weist darauf hin, dass auch das frühzeitige Reden über eine kommende Krise (wie etwa seit Herbst 2018) eine Form der Emotionsbewirtschaftung darstellt, auf der „jeder seine Suppe darauf kochen“ kann: von Anlageberatern über die Forderung der Wirtschaft nach Steuersenkungen bis hin zu „Verteilungs-Bremsern“ und der Linken, die die Verelendung kommen sieht. Dier Überschuss an Vorwarnung „könnte einen Herdentrieb des Pessimismus in Gang setzen, der dann erst recht die Krise beschleunigt“, wobei die Linke davon in keiner Weise profitieren dürfte.[40]

Ein Beispiel für das Anknüpfen der Politik an diffus-positive Emotionen ist die Wiederentdeckung des Begriffs der „Heimat“, der in die Namen von deutschen Bundes- und Landesministerien und als politisches Schlagwort in die Diskussion Einzug gehalten hat. Hier werde der Romantik-Spezialistin Susanne Scharnowski[41] zufolge ein eigentlich positiv besetzter Begriff „als neoidealistische Gefühlsblase bewirtschaftet“, wobei unklar bleibt, welche Probleme mit der Umbenennung des Ministeriums wirklich angepackt werden sollen.[42] Zu dieser Variante von Emotionsbewirtschaftung ist auch die zunehmend mit Wohlfühladjektiven gespickte politische Semantik zu rechnen, wie sie beim „Gute-KiTa-Gesetz“ (offiziell: „Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung“), „Starke-Familien-Gesetz“ (offiziell: „Gesetz zur zielgenauen Stärkung von Familien und ihren Kindern durch die Neugestaltung des Kinderzuschlags und die Verbesserung der Leistungen für Bildung und Teilhabe (Starke-Familien-Gesetz – StaFamG)“) oder „Patientendaten-Schutz-Gesetz“ zur Anwendung gelangt, siehe auch Neusprech mehr dazu im Wikipedia.

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