Risiko ist ein Lehnwort (aus italienisch rischio), das in viele Sprachen übernommen wurde (englisch risk, französisch risque, niederländisch risico, portugiesisch risco, spanisch riesgo). Es stammt wohl aus dem altitalienischen Wort „risco“ ab, das in der früheren italienischen Seeschifffahrt so viel wie „Klippe“ bedeutete, also eine von Untiefen ausgehende Gefahr für den Schiffsverkehr.
Andere Quellen lassen Risiko auf arabischen Ursprung zurückführen (arabisch رزق, DMG rizq, „Lebensunterhalt, der von Gott und Schicksal abhängig“), wobei nicht nur negative Erwartungen einer Verlustgefahr, sondern auch positive Aspekte eines glücklichen Zufalls oder ein zufälliges Geschenk dazugehören.
Risiko „Blinde Flecken“ – Gefühle und Know-How.
Risiko weist je nach Fachgebiet einen unterschiedlichen Begriffsinhalt auf, allgemein wird hierunter die Möglichkeit des Eintritts künftiger Ereignisse, die nachteilige Auswirkungen wie Verlustgefahren in sich bergen, verstanden. Komplementärbegriff ist die Sicherheit.
Während Großwörterbücher des Deutschen (Duden, Wahrig) das Wort über das vulgärlateinische, nicht belegte *risicare*resecare („Gefahr laufen, wagen“) auf das altgriechische ῥίζα (rhiza „Wurzel, Klippe“) zurückführen, nennt das Etymologische Wörterbuch der deutschen Sprache (2000) als etymologischen Hintergrund nur das postulierte vulgärlateinische *resecum („Felsklippe“), das als Verbalsubstantiv zu resecare („abschneiden“) den „vom Festland abgeschnittenen Felsturm, der zur Gefahr für Handelsschiffe wird“ bezeichnet.
Risiko wird im Allgemeinen als Kombination aus Eintrittswahrscheinlichkeit eines unerwünschten Ereignisses und Schadensschwere bei einem etwaigen Eintritt des Ereignisses angesehen. Eine übliche Vereinfachung ist es, das Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensschwere als Risiko zu bezeichnen. Dies ist dann angemessen, wenn dieses Produkt wohldefiniert ist und wenn das Ereignis so oft eintritt oder eintreten kann, dass der Übergang zu dem durch dieses Produkt beschriebenen Erwartungswert sinnvoll ist. Das Risiko wird in diesem Fall in der Einheit der Zielgröße bewertet. Aufgrund des begrenzten Wissens über Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß ist es von einer Reihe von Begriffen abzugrenzen.
Risiko-Arten:
- Ereignisrisiko bezeichnet das Risiko, das mit dem möglichen und häufig überraschenden Auftreten eines ungünstigen Ereignisses für eine Person, eine Personengruppe oder eine Institution verbunden ist. Die ungünstige Auswirkung kann in gesundheitlichen Schäden, in Vermögensschäden oder in der Verfehlung wirtschaftlicher Ziele bestehen.
- Gesundheitsrisiken sind Bedrohungen der Gesundheit infolge der Exposition gegenüber Umweltgiften wie etwa Asbest oder radioaktiver Strahlung, von Epidemien, Pandemien, Infektionskrankheiten oder negativen Einflüssen des Lebensstils, etwa Tabakrauchen oder Missbrauch von Substanzen.
- Grenzrisiko ist das größte Risiko, das ein Risikoträger einzugehen bereit ist.
- Das Kaufrisiko ist ein vom Verbraucher wahrgenommener Informationsmangel bei einer Kaufentscheidung.
- Ein Länderrisiko kann sich daraus ergeben, dass ein Gläubiger oder Unternehmer etwa aus dem Export/Import, Investitionen oder aus Finanzprodukten seine Forderungen gegenüber ausländischen Vertragspartnern bzw. den Kapitaleinsatz und erwartete Gewinne nicht durchsetzen oder realisieren kann.
- Lebensrisiken sind Unwägbarkeiten, die zu Rechtsnachteilen für Menschen führen können und nicht durch gesetzliche oder vertragliche Haftungsnormen geschützt werden.
- Naturrisiken sind beispielsweise Dürre, Erdbeben, Sturm oder Überschwemmung.
- Persönliche Risiken sind etwa Krankheit, Migration, Scheidung, Tod oder Unfall.
- Politische Risiken ergeben sich primär im Außenhandel aus der unsicheren politischen Situation eines Staates wie Bürgerkrieg, Blockade, Boykott, Embargo, Gesetzgebung, Handelsstreit, Krieg, Putsch, Verstaatlichung usw. Es kann im Moratoriums- oder gar Enteignungsrisiko bestehen, so dass ausländische Direktinvestitionen, Exporte oder Importe gefährdet sind.
- Das Rechtsrisiko besteht in der Möglichkeit, dass einem Rechtssubjekt beim Abschluss eines Vertrages ein Schaden oder Nachteil deshalb entsteht, weil er durch fehlerhafte Anwendung von Gesetzen, etwa durch deren Nichtbeachtung, Falschanwendung oder Übertretung herbeigeführt wurde, mit der Folge, dass eigene Rechte nicht durchgesetzt oder eigene Verpflichtungen nicht eingehalten werden können.
- Restrisiko ist in der Technik das „Risiko, das verbleibt, nachdem Schutzmaßnahmen getroffen wurden“.
- Risikosport sind Sportarten, bei denen Sportler überdurchschnittlich hohen Unwägbarkeiten für eine Schädigung von Körper und Leben ausgesetzt sind.
- Soziale Risiken sind etwa Arbeitslosigkeit, Ehescheidung, Fluktuation oder Untreue.
- Systemrisiken sind dadurch gekennzeichnet, dass sie die Funktion oder das Fortbestehen eines ganzen Systems beeinträchtigen können.
- Technische Risiken sind die Möglichkeit, dass ein Schutzgut (Person, Tier, Sache oder natürliche Lebensgrundlage) räumlich und/oder zeitlich mit einer technischen Gefahrenquelle zusammentreffen kann (etwa Motorschaden, Produktmangel, technisches Versagen).
- Unfallrisiken sind mögliche Schadensfolgen bei einer Betätigung im Haushalt, im Sport, bei der Arbeit oder der Bewegung im Verkehr.
- Wirtschaftliche Risiken werden unterteilt in operationelle, operative, politische, subjektive/objektive, strategische, systematische und unsystematische Risiken. Das ökonomische Risiko bezieht sich allgemein auf alle Zahlungsströme eines Wirtschaftssubjekts, das operationelle Risiko betrifft die Verlustgefahren im Bank- und Versicherungswesen, die aus der Unangemessenheit oder dem Versagen von Verfahren, Menschen oder Systemen resultieren oder aus externen Ereignissen herrühren. Das operative Risiko wird durch fehlerhafte Informationssysteme oder Kontrollmechanismen hervorgerufen, Strategische Risiken bestehen in der Nichterfüllung langfristiger Unternehmensziele.[28] Systematische und unsystematische Risiken betreffen ein Portfolio (etwa Kreditportfolio, Wertpapierdepot), wobei das systematische Risiko selbst bei optimaler Mischung der Einzelwerte nicht durch Risikodiversifizierung beseitigt werden kann, das unsystematische Risiko dagegen schon.
Bewertbare Risiken können i.d.R. abgesichert werden!
Subjektive Risiken sind nur durch Einsicht oder Know-How-Transfer abzusichern.
Weiterführende Links:
- GOTT.
- Nahrungs-Arten.
- Mensch – Menschenbild – Menschenwürde.
- Albert Einstein – Gottes-Verständnis.
- Fair-Fairness – Reziprozitäten.
- Gehirn.
- G.E.L.D..
- GÜTE – GUT.
- Ehrbarer Kaufmann.
- EKS – Engpasskonzentrierte Strategie und MMZSG.
- Homöostase.
- System-Körper-Sprache.
- Viable-System-System-Konzept.
- System-System-Konzept nach Gurdjieff-Theorie und -Praxis.
- Salutogenese.
- Regelungstechnik.
- Regelung (Natur und Technik).
- Chemisches Gleichgewicht.
- Thermodynamik.
- Allostase.