Die Zukunft hat Drei Namen: Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare – für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte –
für die Mutigen und Tapferen ist sie die Lebens-Chance – nach Victor Hugo.

„Wir und unser Leben, die immer wiederkehrenden Fragen, der endlose Zug der Ungläubigen, die Städte voller Narren. Wozu bin ich? Wozu nutzt dieses Leben? Die Antwort: Damit Ich hier bin. Damit das Leben nicht zu Ende geht, durch meine Individualität. Damit das Spiel der Mächte weitergeht und ich meinen Vers dazu beitragen kann“ – nach Walt Whitman. 
Alle reden von Potenzial. Wir auch und zusätzlich von Verwicklung – Entwicklung – Entfaltung.

Schon seit geraumer Zeit hat der Begriff „Potenzial“ Hochkonjunktur. Gern auch formuliert in Potenzialentdeckung, Potenzialaktivierung, Potenzialentfaltung. Wem es gelingt, sein Potenzial voll zu entfalten, ist in der Erfolgsspur, hat es geschafft. Hört sich gut an, oder? Also nichts wie ran an Ihr Potenzial. Wie alles im Leben hat auch Potenzial mehrere Standbeine. Es besteht gleichermaßen aus verschiedenen Elementen. Und erst im gelungenen Zusammenspiel aller steht das volle Potenzial zur Verfügung. Potenzial besteht aus Talenten, sie sind natürliche Begabungen. Das, was uns in die Wiege gelegt ist. Das, was wir immer schon gut, konnten uns leicht von der „Hand“ ging. Das können holistisch-sensible Talente sein, kognitive Talente sein (Intelligenz, Intuition, mathematisches Verständnis, logisches Denken, gutes Gedächtnis etc.), innovativ-kreative Talente sein (künstlerische oder musische Begabung, Sprachgefühl, Erfindergeist, Probleme erkennen und lösen wollen etc.) und koordinative Talente sein (handwerkliches Geschick, Sportlichkeit, Strukturen schaffen, Organisation, Koordination).

Kenntnisse & Fähigkeiten.

Kenntnisse und Fähigkeiten erwirbt der Mensch im Laufe seines Lebens durch aktives Lernen. Das beginnt in der Schule und geht weiter in der Ausbildung, im Studium, in Kursen, Seminaren, Weiterbildungen, Qualifikationen.

Kompetenz & Know-How.

Kompetenz ist die Summe von Talenten, Kenntnissen und Fähigkeiten. In Kombination dieser drei zeigt sich zum Beispiel Handlungskompetenz, Fach- und Methodenkompetenz, soziale Kompetenz, kommunikative Kompetenz, personale Kompetenz.

Persönlichkeit & Profitum.

In der Persönlichkeit eines Menschen kommen verschiedene Komponenten zusammen und zeigen sich auf sehr individuelle Art und Weise. Umgangssprachlich bezeichnet man das auch als „Wesen“ oder „Temperament“ eines Menschen. So gibt es Menschen, die sind eher introvertiert oder extrovertiert, eher kreativ oder analytisch, eher strukturiert oder chaotisch, eher gewissenhaft oder oberflächlich, eher kontaktfreudig oder distanziert. Es gibt Menschen, die arbeiten am liebsten mit anderen Menschen, andere lieber allein im Kämmerchen mit Dingen. Und das alles kommt in allen denkbaren Abstufungen vor. Profitum macht die Individualität aus, es ist die praktische Anwendung von Know-How, nach dem Prinzip: Gefühlt – Geprüft – Gedacht – Geprüft – Gesagt – Getan – Geprüft – Geändert – Geprüft – Gelingen.

Potenzialentdeckung, Potenzialaktivierung, Potenzialentfaltung sind innere Prozesse, die zum SEIN führen.

Bewusste Arbeit und bewusste Anstrengung führt zeitweise zum Leiden – unbewußte Arbeit zur Verschlimm-Besserung. Was die praktischen Faktoren der Partkdolg-Pflicht betrifft, sind es die einzig bekannten möglichen praktischen Mittel zur Assimilation der universellen Gesetz-Mäßigkeiten in die Vernunft

„Die Wahrheit ist ein pfadloses Land.“

Wahrheit ist nicht etwas, das man bekommt, das man hat, das man besitzt. Es ist ein pfadloses Land; niemand kann dich durchführen. Du musst von Anfang das Licht für dich selbst sein. So stehst du allein, dich zu reinigen von all dem Absurden und Wirren, dass von anderen Menschen, über äußere Anstrengung, Suche und Erklärung entdeckt wurde. Aber die meisten von uns verlassen sich gern auf einen Guru – Machthabenden, und so sind die Gurus und Machthabenden hier, um uns auszunutzen. Damit wir lernen, das Licht in uns zu suchen und zu entdecken. Beide Lehren fußen auf einer eigenen tiefen Einsicht, Beschichtung und Vervollkommnung von Charakter und Authentizität.

Hilf Dir Selbst – dann hilft Dir Gott – Jeder ist seines Glückes Schmied.

Frust durch brachliegendes Vernetzung-Neuronen-Potenzial.

Menschen leiden, wenn sie ihre Potenziale nicht richtig einsetzen können. Sie sind latent unzufrieden und stetig auf der Suche nach … Ja, wonach denn? Sie wissen es meist selbst nicht genau. Es ist eher ein Gefühl: Das kann doch nicht alles sein! Da geht noch was! Aber was? Die ständige Unterforderung und der Zweifel an sich selbst frustrieren, demotivieren, nerven und stressen. Und das sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext. Partkdolg-Pflicht (Duty), ist die innere Wissenschaft von Frust-Abbau, Statik und Mechanik, auf der Grundlage von Widerstand, dem Gewissen, WechselwirkungWirkzusammenhänge. Alles zusammen vereinigt sich in Ethik, der inneren Statik des Menschen. Im Äußeren ist Statik fundamental z.B. für die Architektur, den Flugzeugbau und die Raumfahrt.     

OekoHuman Partkdolg-Pflicht (Duty), im Zusammen-Wirken mit der Kabbalah und dem Enneagramm nach G.I. Gurdjieff, beinhaltet Sinn mit Innenschau – ResilienzVolition –  RelativitätElektrizitätNeugierFülle/Quantität zum SiebenKausalitätS.E.X.WahrheitWilleGÜTE – Nahrung-Ernährung – Know-Howschöpferische ZerstörungNiveauQualitätVisionMissiondie Mischung macht’sEntscheidungToleranzWirksamkeit – RitualMutMüheHolismusOrdnungWeisheitFriedenTUN – KAIZENSalutogeneseGelingenSEINVollendungOekoHuman-Grundlagen – OekoHuman-Projekte – ewiger Schöpfungs-Prozeß – Außenschau zur Authentizität und die Praxis – Quelle auch Institut Schäfer und Prof. Dr. Waldemar Pelz.

Leichtigkeit des Seins durch gelebtes Potenzial.

Wer hingegen seine Potenziale – also seine Talente, Kenntnisse, Fähigkeiten und seine Persönlichkeit – aktiv einsetzen, entfalten und ausleben kann, dem fallen die Arbeit und das Leben an sich leicht. Und genau in dieser Leichtigkeit steckt die Basis für Erfolg. Solche Menschen bewundern wir, manchmal beneiden wir sie auch. Was wir dabei oft übersehen, ist die Tatsache, dass fast alle viel dafür getan haben, so zu werden, wie sie sind.

Wikipedia zum Talent – zur Begabung.

Mit Begabung oder Talent wird ein Aspekt bezeichnet, welcher zu besonderer Leistungsfähigkeit einer Person auf einem bestimmten Gebiet beiträgt. In Abgrenzung zu erlerntem Wissen und durch Übung erlangte Fähigkeiten, ist Begabung eine besondere Anlage einer Person, auf dem entsprechenden Gebiet vergleichsweise schnell Fortschritte zu machen sowie ein überdurchschnittliches Leistungsniveau erreichen zu können. Eine Begabung wird oft als angeborenes Potenzial gesehen, und besteht unabhängig davon, ob sie sich bereits durch besondere Leistung manifestiert hat. Verfügt eine Person über mehrere einzelne Begabungen bzw. Talente in verschiedenen Bereichen, wird auch von „multipler Begabung“ gesprochen.

Herkunft des Wortes Begabung

Das Wort Begabung gehört wie mhd. gābe zu dem gemeingerm. Verb mhd. geben, ahd. geban, das auf die idg. Wurzel ghabh- „fassen, ergreifen“ zurückgeht.

Herkunft des Wortes Talent

Das Wort Talent im Sinne von Begabung hat seinen Ursprung in der altorientalischen Masseneinheit Talent, die auch in der Bibel zur Bezeichnung einer entsprechenden Menge Silbermünzen verwendet wird. Im neutestamentlichen Gleichnis von den anvertrauten Talenten (Mt 25,14−30 EU) werden drei Knechten fünf, zwei bzw. nur ein „τἀλαντον“ anvertraut – „jedem nach seiner eigenen Fähigkeit (Kraft)“. Luther und Zwingli übersetzten Talent noch mit Zentner. Aber wohl über die lateinische Vulgata, die talentum übersetzte, lässt sich das Wort talent im Sinne von Begabung im Englischen seit dem 16. Jahrhundert und im Französischen seit dem 17. Jahrhundert nachweisen. Auf diesem Umweg hat es auch im Deutschen seine Bedeutung erhalten.

Allgemein zur Diskussion um Begabung

Es gibt Begabungen in den verschiedenen Wissens– und Könnensbereichen, die sich zum Beispiel auf intellektuelle, künstlerische oder sportliche Fähigkeiten beziehen können. Durch die genetische Forschung sind inzwischen (2012) wenigstens 52 verschiedene Gene (bzw. Genmutationen) identifiziert worden, die eine Auswirkung auf verschiedene Faktoren der sportlichen Leistungsfähigkeit haben. Der Begriff der allgemeinen Begabung betont oft einseitig den Aspekt der abstrakt-akademischen Intelligenz; in den allgemeinen Begabungsbegriff fließen auch motivationale und personale Aspekte ein. Die praktische Intelligenz beschränkt sich im Gegensatz zur beruflichen Begabung auf den tätigen Umgang mit konkreten Gegenständen. Während sich bis 1990 in der DDR die Aufmerksamkeit auf beruflich besonders begabte Personen richtete, erfolgte die Sichtweise in der BRD vor allem auf die akademisch Begabten. Begabung ist Forschungsgegenstand verschiedener wissenschaftlicher Fächer. Die Universität Münster organisierte im September 2012 den bislang größten Kongress zum Thema Begabungsforschung.

Sensible Begabungen

Hochsensibilität ist ein umgangssprachlicher Begriff, mit dem das Temperamentsmerkmal höherer sensorischer Verarbeitungssensitivität (englisch: sensory-processing sensitivity) bezeichnet wird. Die basale Forschungstätigkeit zu dem als Persönlichkeitsdisposition verstandenen psychophysiologischen Konstrukt der Hochsensibilität stammt von der US-amerikanischen Psychologin Elaine N. Aron.
Nach ihrer „Vorstellung bedeutet Hochsensibilität sowohl eine hohe Sensitivität für subtile Reize als auch eine leichte Übererregbarkeit“. Hochsensibilität bezeichnet als Eigenschaft ein Konzept zur Erklärung der zwischen Individuen unterschiedlichen psychologischen und neurophysiologischen Verarbeitung von Reizen. Unter Wissenschaftlern ist das Konzept, das bisher nur auf Selbstzuschreibungen beruht, die mittels Fragebögen erstellt werden, umstritten.

Kreativität

Forschung konnte einen Zusammenhang zwischen bestimmten Aspekten von Kreativität und Hochsensibilität finden. Hochsensibilität korreliert zwar nicht mit der Fähigkeit zu divergentem Denken, aber ungefähr auf mittlerem Niveau mit einer Verhaltenstendenz zu kreativer Ideenfindung und mit anerkannten kreativen Erfolgen.

Erziehung 
Einflussfaktoren in Kindheit und Jugend. 
Hochsensibilität kann unter bestimmten Umständen zu Schüchternheit führen (verstanden als Unbehagen und Einschränkung des Wunsches nach sozialem Kontakt). So begünstigt Hochsensibilität bei biografisch vorbelasteten Menschen (psychische Traumata, familiäre Konflikte, schwierige Sozialisation) die Entstehung von Schüchternheit und auch negativer Emotionalität. Hochsensible und nicht hochsensible Kinder unterscheiden sich nicht darin, wie warmherzig oder liebevoll sie ihre Eltern wahrnehmen. Darüber hinaus berichten Heranwachsende, die von ihren Eltern bevormundet und abhängig gemacht wurden, häufiger hochsensibel zu sein erfahren Hochsensible als Kind eine Erziehung mit hoher elterlicher Fürsorge und werden dabei gleichzeitig wenig überbehütet (dürfen z. B. Dinge allein entscheiden), bewerten sie als Erwachsene emotional positive Bilder als intensiver.

Kognitive Begabungen

Musik, Sprache, Unterhaltung

Bewegungskoordination

Organisationstalent

Begabungen setzen stets auch eine genetische Komponente voraus. Spezifische leistungsfördernde Persönlichkeitsfaktoren, familiäre, schulische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen sind jedoch ebenso unerlässlich (vgl. Heid/ Fink 2004). Dazu zählen Elternhaus, Schule und alle anderen Faktoren der Ausbildung und Umwelt, ohne die keine Hochleistung denkbar ist. Studien zeigen, dass bei stark begabten Menschen eine erhöhte Hirnaktivität im entsprechenden Bereich messbar ist. Außerdem sind gewisse Hirnregionen (geringfügig) stärker ausgeprägt als beim Durchschnitt. Diese Ausprägung entwickelt sich vor allem durch frühe Förderung bzw. Stimulation gewisser Fähigkeiten und somit der entsprechenden Hirnregionen. Ausnahmen bilden hier natürlich Begabungen, die auf besondere körperliche Eigenschaften zurückzuführen sind. So hängt die Begabung eines Sängers in erster Linie mit seiner Stimme, d. h. mit der Anatomie seines Stimmorgans, zusammen. Dass Talent genetisch bestimmt sei, ist häufig auch bestritten worden. So war z. B. der Musikpädagoge Shinichi Suzuki ein radikaler Gegner der Auffassung, dass musikalische Begabung (auch: Spitzentalent) irgendeine andere Ursache habe als früh einsetzende Gehörschulung und tägliches intensives Üben. Suzuki hat immer wieder argumentiert, dass Talentforschung nicht an Neugeborenen durchgeführt werde, sondern an Kindern, die bereits jahrelang musikalische Stimulation und Förderung erhalten bzw. nicht erhalten haben. (siehe Frühkindliche Bildung, Frühkindliche Entwicklung).

Begabung äußert sich durch eine relativ frühe spezifische Ansprechbarkeit, für ein bestimmtes Material, eine bestimmte Aufgabe, eine bestimmte Sache. Der Begabte verspürt zudem eine Neigung, für dieses Material usw. interessiert zu werden (vgl. Roth 67, 24–33). Im Falle einer Begabung zeigt sich auch eine lustbetonte Leichtigkeit im Umgang mit der Bemeisterung dieses Materials etc. Ein Begabter kann sich durchaus für seinen Stoff aufopfern, da dieser ein gesteigertes Bedürfnis hat, auf seinem Gebiet mehr zu erleben. Außerdem ist die begabte Person ständig unzufrieden mit den bereits erlangten Leistungsstufen, was die Anstrengungsbereitschaft in diesem Bereich erhöht. Wissenschaftler bezeichnen es als „produktive Unzufriedenheit“. Wachsendes Selbstvertrauen ist ein weiterer Indikator einer Begabung, da ein Talentierter (= Begabter) weiß, wie sehr er seine Materie, Aufgabe, Sache … beherrscht. Schließlich führt dies dazu, dass ein Begabter auf seine überdurchschnittlichen Fähigkeiten vertraut. Ein begnadeter Sänger z B. würde sich eher wagen, vor einem Publikum aufzutreten, als ein nicht-singbegabter Mensch. Begabung begünstigt selbstständige und/oder schöpferische Produktivität. Der Begabte kreiert Neues (manchmal Geniales).

Genetische Voraussetzungen im Sport

Neben den offensichtlichen genetischen Voraussetzungen (z. B. Körpergröße im Basketball) sind inzwischen in wenigstens 94 Studien wenigstens 52 verschiedene Gene identifiziert worden, die für einzelne Voraussetzungen der sportlichen Leistungsfähigkeit ausschlaggebend sind. In Australien werden z. B. keine Spitzensportler in einem Leistungskader gefördert, wenn sie für diese Sportart/-disziplin nicht die richtigen genetischen Voraussetzungen (=Entwicklungspotential) mitbringen. Für Kraft/Schnellkraft sind es z. B. ACE, ACTN3 und AGT, die die Entwicklung begünstigen. Selbst in Ausdauersportarten, bei denen lange Zeit Trainingsfleiß. als wichtigste Voraussetzung galt, sind inzwischen sieben Gene identifiziert worden, durch die sich Spitzensportler von anderen unterscheiden.

Begabung in der Musik

Kinder, die im Alter von drei Jahren bereits ein Instrument spielen gelernt haben, haben sehr viel häufiger ein Absolutes Gehör. Elisabeth Theusch fand einen Zusammenhang zwischen dem absoluten Gehör und bestimmten Chromosomen.

Mehrfach- und Hochbegabung

Ein Multitalent (Mehrfachbegabung) ist ein Mensch, der Interesse und Begabungen in verschiedenen Gebieten hat. Das können z. B. gleichzeitige Begabungen auf künstlerischem und mathematischem Gebiet sein. Ein bekanntes Beispiel aus der Geschichte ist Leonardo da Vinci. Hochbegabung ist eine weit über dem Durchschnitt liegende Begabung eines Menschen.

Theorien der Ursache einer Begabung

Es stellt sich die Frage, inwieweit Begabung und Fähigkeiten genetisch veranlagt sind (Ausnahmen: „anatomisch Begabte“) oder durch Lernen und Üben erworben wurden. So kann einem Menschen, der zwei linke Hände zu haben behauptet (Werken, Kunst …), dies eingeredet worden sein Siehe auch: Selbsterfüllende Prophezeiung

Kritik

Konstrukt-Charakter des Begabungsbegriffs

Kritiker des Begabungskonzeptes heben hervor, dass im Unterschied zu körperlichen oder geistigen Leistungen, die beobachtet werden können, Begabung ein Konstrukt ist, mit dem beobachtete Leistungen erklärt werden sollen. Begabung ist im Sinne dieser Kritik nicht etwas, das man beobachten kann und das es empirisch gibt, sondern etwas, mit dem man Beobachtetes deutet, interpretiert, erklärt. Das Problem, diese gedankliche Konstruktion als Realität zu betrachten, stellt sich gemäß dieser Kritik so dar, dass man beobachtbare Leistungen mit einer vermuteten „Anlage“ verwechseln kann, wenn man Leistungen als den Ausdruck oder Nachweis von Begabungen ansieht. Es entsteht eine „zirkuläre Denkfigur“, bei der von Leistung auf Begabung geschlossen wird, diese jedoch als Begründung für Leistung herhalten soll, obwohl nur eines von beiden, nämlich Leistung, objektiv messbar ist. Die Tatsache unterschiedlicher Leistungen wird von dieser Kritik nicht geleugnet, sie zweifelt jedoch die wissenschaftliche und gesellschaftliche Brauchbarkeit und Angemessenheit des Begabungskonzeptes u. a. unter dem Verweis darauf an, dass es bisher eben noch nicht gelungen ist, „Begabung“ unabhängig von beobachtbaren Leistungen empirisch zu verifizieren. Mit Intelligenztests würden nur Teilbereiche der menschlichen Fähigkeiten erfasst und diese entsprächen dem jeweiligen „fortgeschrittensten technischen Entwicklungsstand“.

Begabung sei kein wissenschaftlich tragfähiger Begriff, sondern eine politische Parole. Weniger Konjunktur hat demnach der Gebrauch des Begabungskonzeptes zu Zeiten, in denen es darum geht, zusätzliche soziale Bildungsreserven zu erschließen. Hochkonjunktur habe das Begabungskonzept, wenn es – etwa wegen gesellschaftlich knapp gehaltener Ressourcen – darum geht, die Zahl der zu Fördernden einzuschränken bzw. die Förderungsmittel auf bestimmte Gruppen zu verteilen (etwa Elite- gegen Massenunis oder Gymnasien gegen Gesamt- oder Hauptschulen).

Unterstellung des Vorhandenseins von Begabungen

Deutlich wird der Konstrukt-Charakter des Begabungsbegriffs in solchen Fällen, in denen das Vorhandensein einer Begabung ohne Prüfung im Einzelfall a priori unterstellt wird. So werden z. B. Personen, die nicht in der Lage sind, theoretische Prüfungen als Voraussetzung für einen Schul- oder Berufsabschluss erfolgreich zu bestehen, pauschal als „praktisch begabt“ bezeichnet. In Hessen werden seit 1962 Schulen, an denen Kinder und Jugendliche mit einer schweren geistigen Behinderung unterrichtet werden, als „Schulen für praktisch Bildbare“ bezeichnet. Da der Begriff „Mensch mit besonderer Begabung“ auch als euphemistische Umschreibung für „Mensch mit einer geistigen Behinderung“ benutzt wird, halten es einige Autoren für erforderlich, ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass sie mit dem Begriff „besonders Begabte“ hochbegabte Menschen meinen. Der Bundesgesetzgeber in Deutschland gibt zu erkennen, dass es seiner Ansicht nach Menschen gibt, die nicht über wirtschaftlich verwertbare Minimalbegabungen verfügen. So darf auf der Grundlage von § 136 Abs. 2 SGB IX eine Werkstatt für behinderte Menschen die Aufnahme von Menschen in die Werkstatt ablehnen, wenn sie nicht „spätestens nach Teilnahme an Maßnahmen im Berufsbildungsbereich wenigstens ein Mindestmaß wirtschaftlich verwertbarer Arbeitsleistung erbringen werden“.