Die Benchmark für Wahrheit sind die heiligen Gesetze und die Natur-Gesetz-Mäßigkeiten.
Im Leben Wahrheit hat viele Gesichter – wie in den nachfolgenden Texten deutlich wird.
Authentizität ist die Wahrheit, die für den Einzelnen zählt – Authentizität hält – Körper – Seele – Geist zusammen und gesund. Zusätzlich ist „die Wahrheit ist ein pfadloses Land“ – Jiddu Krishnamurti.
Wahrheit ist nicht etwas, das man bekommt, das man hat, das man besitzt. Es ist ein pfadloses Land; niemand kann dich durchführen. Du musst von Anfang das Licht für dich selbst sein. So stehst du allein, dich zu reinigen von all dem Absurden und Wirren, dass von anderen Menschen, über äußere Anstrengung, Suche und Erklärung entdeckt wurde. Aber die meisten von uns verlassen sich gerne auf einen Guru – Machthabenden, und so sind die Gurus und Machthabenden hier, um den Menschen auszunutzen. Dies ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite der Medaille, damit der Mensch lernt, das Licht in sich zu entdecken – Jiddu Krishnamurti. Sinn und Zweck der beiden Seiten ist es, individuell die dritte Seite – den Rand – sein persönliches Leben in Balance zu leben. Dies in Abstimmung mit seinem persönlichen Umfeld, in Frieden und Freiheit, mit entsprechender Toleranz. Dazu gehört ein dynamischer Horizont von beiden Seiten. Dieser ist nur zu erreichen, wenn der Detaillierungsgrad stimmt – Lucifer steckt im Detail. Lucifer ist der Lichtbringer, der Licht ins Dunkel bringt.
Demzufolge gibt es die tiefste Angst im Menschen. Satyagraha nannte es Mahatma Gandhi.
Gewissen: ist die innere Stimme und Instanz, des persönlichen inneren Widerstands, um die
individuelle Wahrheit in sich zu finden!
die OekoHuman-Perspektive und der praktische Weg:
Das Leben ist eine immerwährende GÜTE-Regie-Reife-Statik-Prüfung
der OekoHuman-Ansatz: konstruktive und innere Statik mit Intuition ist erlernbar,
um Logik und Gesetz-Mäßigkeiten, fühlen – empfinden – spüren zu lernen bis hin zur Meisterschaft im Leben.
Grundlagen:
Ethik – Weisheit – Vernunft – GÜTE – System – Statik – GELD – Neugier – SIEBEN – Relativität – Elektrizität–Strom – Öko – Mühe – Reflektion – S.E.X., sind die zentralsten Begriffe im OekoHuman – Holistik – Know-Zentrum.
Sie sind eine Regie-Empfehlung mit Sinn, und Dynamik, bis zur persönlichen Meisterschaft im Leben, gebunden an ein freudvolles – langes Leben, mit Innenschau – Mission – Vision – Außenschau und dem Motto: die individuelle Mischung macht`s.
Start:
Wer bin ICH – Wer möchte ICH SEIN – Status-Quo – Lagebeurteilung
Basis:
Mensch – Talent – Anamnesis – Hermetik – Gewissen – Wahrheit – Einstellung – Hermeneutik Source-Code – GÜTE – TUN – Nahrung-Ernährung – Strom –Vernunft – Controlling – Profitum – Loyalität – Wundern – Buddy-System – Anpassungsfähigkeit
Potential–Entfaltung:
Kraft – Stärke – Wille – Disziplin – Regie – Toleranz – Resilienz – Volition – Authentizität – Wettbewerb– und Widerstands-Fähigkeit – Know-How – Marke
Umsetzung:
LIEBE – Mut – Mühe – Ritual – MACHT – KAIZEN – Partkdolg-Pflicht (Duty) – Know-How – schöpferische Zerstörung – die Mischung macht`s – Entscheidung – Wirksamkeit
Fallen:
Bequemlichkeit – Denkgefängnisse – Verschlimmbesserung – Projektion – Kausalität – Komfortzone – Durchhaltevermögen – Wechselwirkung – Wirkzusammenhänge – Konkurrenz – Kredit
Weg:
Haltung – TON – Resonanz – Horchen – Erziehung – Unterweisung – Widerstand – Statik –Durchsetzung – Bildung – Vollendung
Angebote:
Talent-Unternehmer-Studium– Aus- und Weiterbildung – Projekte – praktische Umsetzung – Unternehmer-Privat-Sekretär
Ziele:
Fokussierung – Autonomie – Gesundheit – Klima – Kultur – Respekt – Würde – Gelingen – ReEvolution – dynamischer Schöpfungs-Prozeß, „wer rastet der rostet“
Resultate:
Reife – Ordnung – Niveau – Qualität – Weisheit – Frieden – dynamischer Horizont – ewiger Schöpfungs-Prozeß – Nachhaltigkeit – Geltung
weitere Stichworte:
Universal-Prinzipien-Gesetz-Mäßigkeiten – Glaube – Hoffnung – Dienen mit Demut – Lernen – Anstrengung – Charakter-Design – Konsequenz – Kompatibilität – ERP – Hidden-Champions – Entrepreneur – Prävention – Veredelung Ästhetik – Quintessenz – Unternehmer-Privat-Sekretär.
Wortherkunft:
Wahrheit ist als Abstraktum zum Adjektiv „wahr“ gebildet, das sich aus dem indogermanischen Wurzelnomen (ig.) *wēr- „Vertrauen, Treue, Zustimmung“ entwickelt hat.
Wahrheit in der Philosophie.
Dem Begriff der Wahrheit entsprechen in der Philosophie der Antike altgriechisch ἀλήθεια – aletheia und lateinisch veritas. In modernen Theorieansätzen bezeichnet „Wahrheit“ üblicherweise eine Eigenschaft von Überzeugungen, Meinungen oder Äußerungen, die sich auf jeden möglichen Wissensbereich (Alltagsgegenstände, Physik, Moral, Metaphysik etc.) beziehen können.
Eine Eingrenzung des Bezugs wahrheitsfähiger Propositionen auf bestimmte Gegenstandsbereiche, z. B. auf den Bereich derjenigen Gegenstände, die der Erfahrung zugänglich sind, ist umstritten, ebenso wie die genaue Bestimmung der Objekte, welchen diese Eigenschaft zugeschrieben wird (der „Wahrheitsträger“: Urteile, Überzeugungen, Aussagen, Gehalte etc.). Aber auch die Natur der Wahrheit als Eigenschaft der Wahrheitsträger ist Gegenstand von Debatten (z. B. Korrespondenz zu „Wahrmachern“, also Gegenstände, Sachverhalte etc. oder „Kohärenz“ als Übereinstimmung mit anderen Wahrheitsträgern). Ebenfalls strittig ist, wie wir Kenntnis von dieser Eigenschaft erhalten: nur durch empirischen Wissenserwerb oder zumindest für bestimmte Gegenstände auch vorab, „a priori“.
Unterschiedliche Ausarbeitungen von Wahrheitstheorien beantworten einige oder alle dieser Fragen auf verschiedene Weise.
Schematischer Überblick:
Position | Wahrheitsdefinition | Wahrheitsträger | Wahrheitskriterium |
---|---|---|---|
Ontologisch-metaphysische Korrespondenztheorie | „Veritas est adaequatio intellectus et rei“ Wahrheit ist die Übereinstimmung von erkennendem Verstand und Sache |
Denken | Sachen in der Welt |
Dialektisch-materialistische Widerspiegelungstheorie | Übereinstimmung zwischen Bewusstsein und objektiver Realität | Bewusstsein (orthodoxer Marxismus) oder Aussage (moderner Marxismus) |
Praxis[1] |
Logisch-empiristische Bildtheorie | Übereinstimmung der logischen Struktur des Satzes mit der des von ihm abgebildeten Sachverhalts | Satzstruktur | Struktur der Sachverhalte |
Semantische Theorie der Wahrheit | „x ist eine wahre Aussage dann und nur dann, wenn p“(Für „p“ ist eine beliebige Aussage, für „x“ ein beliebiger Eigenname dieser Aussage einzusetzen.) | Satz (der Objektsprache) | Diskursuniversum (der Objektsprache) |
Redundanztheorie | Der Begriff der Wahrheit wird nur aus stilistischen Gründen verwendet, oder um der eigenen Behauptung Nachdruck zu verleihen. | Sätze | – |
Performative Theorie | das, was man tut, wenn man sagt, eine Aussage sei wahr | Handlung / Sprechakt / Selbstverpflichtung | eigenes Verhalten |
Kohärenztheorie | Widerspruchsfreiheit / Ableitungsbeziehungen einer Aussage zum System akzeptierter Aussagen | Aussage | Kein Widerspruch von Aussage und bereits akzeptiertem Aussage-System |
Konsensustheorie | diskursiv einlösbarer Geltungsanspruch, der mit einem konstativen Sprechakt verbunden ist | Aussage/Proposition | begründeter Konsens unter Bedingungen einer idealen Sprechsituation |
Die Korrespondenztheorie der Wahrheit.
Die in der Philosophiegeschichte über weite Strecken dominierende Wahrheitstheorie war die Korrespondenz- oder Adäquationstheorie der Wahrheit. Diese Theorie geht von Wahrheit als Übereinstimmung gedanklicher Vorstellungen mit der Wirklichkeit aus. Ihre Vertreter verstehen Wahrheit grundsätzlich als eine Relation zwischen zwei Bezugspunkten und bezeichnen diese als Übereinstimmung, Entsprechung, Adäquation, Übereinkunft etc. Auch die Relata werden unterschiedlich bestimmt: anima (Seele)/ens, Denken/Sein, Subjekt/Objekt, Bewusstsein/Welt, Erkenntnis/Wirklichkeit, Sprache/Welt, Behauptung/Tatsache etc.. Die annähernd gegenteilige Sicht ist die des antiken Skeptizismus, der die Möglichkeit einer gesicherten, nachweisbaren Erkenntnis von Wirklichkeit und Wahrheit infrage stellt.
Aristoteles.
Als erster Korrespondenztheoretiker wird vielfach Aristoteles genannt, der in seiner Metaphysik formulierte:
„Zu sagen nämlich, das Seiende sei nicht oder das Nicht-Seiende sei, ist falsch, dagegen zu sagen, das Seiende sei und das Nichtseiende sei nicht, ist wahr. Wer also ein Sein oder Nicht-Sein prädiziert, muss Wahres oder Falsches aussprechen.
[…] Nicht darum nämlich, weil unsere Meinung, du seiest weiß, wahr ist, bist du weiß, sondern darum, weil du weiß bist, sagen wir die Wahrheit, indem wir dies behaupten.“
Aristoteles spricht in dieser berühmten Formulierung allerdings nicht von Korrespondenz oder Adäquation. Daher gibt es über die Zuordnung des Aristoteles zur Korrespondenztheorie keinen wissenschaftlichen Konsens.
Thomas von Aquin.
Innerhalb der mittelalterlichen Philosophie ist Thomas von Aquin einer der bekanntesten Vertreter einer Korrespondenz- oder Adäquationstheorie der Wahrheit. In den Quaestiones disputable de veritate findet sich die klassische Formulierung der ontologischen Korrespondenztheorie der Wahrheit als „adaequatio rei et intellectus (Übereinstimmung der Sache mit dem Verstand)“:
„Respondeo dicendum quod veritas consistit in adaequatione intellectus et rei […]. Quando igitur res sunt mensura et regula intellectus, veritas consistit in hoc, quod intellectus adaequatur rei, ut in nobis accidit, ex eo enim quod res est vel non est, opinio nostra et oratio vera vel falsa est. Sed quando intellectus est regula vel mensura rerum, veritas consistit in hoc, quod res adaequantur intellectui, sicut dicitur artifex facere verum opus, quando concordat arti.“ |
„Ich antworte, es sei zu sagen, dass Wahrheit in der Übereinstimmung von Verstand und Sache besteht […]. Wenn daher die Sachen Maß und Richtschnur des Verstandes sind, besteht Wahrheit darin, dass sich der Verstand der Sache angleicht, wie das bei uns der Fall ist; aufgrund dessen nämlich, dass die Sache ist oder nicht ist, ist unsere Meinung und unsere Rede davon wahr oder falsch. Wenn aber der Verstand Richtschnur und Maß der Dinge ist, besteht Wahrheit in der Übereinstimmung der Dinge mit dem Verstand; so sagt man, der Künstler verfertige ein wahres Kunstwerk, wenn es seiner Kunstvorstellung entspricht.“ |
Den Hintergrund dieser Wahrheitsdefinition stellt ein dreifaches Verständnis von Wahrheit dar:[15]
- von der Seite der Übereinstimmung aus (ontologische Wahrheit);
- von der Seite des erkennenden Subjekts aus, dessen Wissen mit dem Seienden übereinstimmt (logische Wahrheit) – ausgedrückt in der Formel „adaequatio intellectus ad rem“
- von der Seite des erkannten Objekts aus, dessen Sein mit dem Wissen des erkennenden Subjekts übereinstimmt (ontische Wahrheit) – ausgedrückt in der Formel „adaequatio rei ad intellectum“
Neuzeit, Kant.
Ein korrespondenztheoretischer Wahrheitsbegriff wurde bis ins 19. Jahrhundert vielfach vertreten. So erklärt z. B. Kant in der Kritik der reinen Vernunft: „Die Namenerklärung der Wahrheit, daß sie nämlich die Übereinstimmung der Erkenntnis mit ihrem Gegenstande sei, wird hier geschenkt, und vorausgesetzt“ (A 58 / B 82). Kant selbst vertritt jedoch eine differenziertere Theorie der Wahrheit, die von der Quelle der jeweiligen Erkenntnis abhängt. So vertritt er für Einzelurteile über Erfahrungsobjekte einen Verifikationismus (Korrespondenz zwischen Erfahrung und Denken), dieser kann jedoch durch die Bedingungen der Kohärenz der Erfahrungen eingeschränkt oder sogar aufgehoben werden. Für allgemeine Erfahrungsurteile und Naturgesetze einen gemäßigten Fallibilismus.
Neuthomismus.
In der neueren Philosophie verteidigen die Korrespondenztheorie vor allem die Neuthomisten (Emerich Coreth, Karl Rahner, Johannes Baptist Lotz). Wahrheit bezeichnet dort generell eine Übereinstimmungs- bzw. Angleichungsbeziehung zwischen dem Wissen eines erkennenden Subjekts und einem Seienden, auf das sich dieses Wissen bezieht. Coreth definiert Wahrheit in typischer Formulierung als „Übereinstimmung zwischen dem Wissen und dem Seienden“. Den Hintergrund bildet die Auffassung von einer grundsätzlichen Identität von Sein und Wissen: „Sein ist ursprünglich und eigentlich Sich-Wissen, wissendes Bei-sich-Sein im geistigen Vollzug“.
Dialektisch-materialistische Widerspiegelungstheorie.
Karl Marx formuliert mit dem Dialektischen Materialismus eine Widerspiegelungstheorie für die Abbildung der objektiven Realität (Wirklichkeit) im Bewusstsein der Menschen. Wahrheit ist demnach eine Übereinstimmung des Bewusstseins mit der objektiven Realität. Sie steht im Dienst der Praxis und wird allein daran gemessen. Marx drückt dies in seiner zweiten These über Ludwig Feuerbach aus:
„Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme – ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, i. e. Wirklichkeit und Macht, Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit des Denkens – das von der Praxis isoliert ist – ist eine rein scholastische Frage.“
Während im orthodoxen Marxismus das Bewusstsein als „Abbild“ des Sachverhalts angenommen wird, gehen neuere Richtungen dazu über, diese Funktion sprachlichen Gebilden wie Aussagen zuzuschreiben:
„Sie [die Wahrheit] wird definiert als Eigenschaft der Aussagen, mit dem widergespiegelten Sachverhalt übereinzustimmen.“
Die Wahrheit stellt immer ein Verhältnis dar – nämlich das Verhältnis von dem abgebildeten Objekt im Bewusstsein und dem Objekt selbst. Falls die Widerspiegelung adäquat ist, spricht man hier von (relativer) Wahrheit. Das Kriterium hierfür ist die Praxis. Der dialektische Materialismus unterscheidet die relative Wahrheit von der absoluten Wahrheit. Beide werden als dialektische Einheit angesehen: Eine absolute Wahrheit ist danach z. B. die Abstammung des Menschen von den Tieren. Die Relativität dieser Wahrheit ergibt sich z. B. aus der Entwicklung der Erkenntnis der Menschheit, welche die Naturprozesse immer vollkommener nachvollzieht und somit „neue“, genauere, höhere Wahrheiten herausfindet. Charles Darwin These gilt als absolut wahr, doch sie kann ergänzt und immer genauer bestimmt werden. Demzufolge erlangen die Menschen eine immer höhere relative Wahrheit auf der Basis absoluter Wahrheiten. Eine endgültige, ewige Wahrheit gibt es im dialektischen Materialismus nicht.
Logisch-empiristische Bildtheorie.
Auch innerhalb des Logischen Empirismus findet sich eine Abbildtheorie der Wahrheit. Klassisch wird diese im Werk des frühen Ludwig Wittgenstein ausgearbeitet. Im Tractatus Logico-Philosophicus geht Wittgenstein zunächst davon aus, dass wir uns Bilder von der Wirklichkeit machen. Sie sind ein „Modell der Wirklichkeit“ (2.12). Bilder drücken sich in Gedanken aus, deren Gestalt „der sinnvolle Satz“ darstellt (4).
Wittgenstein definiert die Wirklichkeit als „die Gesamtheit der Tatsachen“ (1.1). Tatsachen sind bestehende Sachverhalte, die von bloßen, nicht bestehenden Sachverhalten zu unterscheiden sind (2.04–2.06). Sie bestehen aus Gegenständen oder Dingen und der Verbindung zwischen ihnen (2.01). Auch der Satz ist eine Tatsache (3.14). Eine Tatsache wird zum Bild durch die „Form der Abbildung“, die sie mit dem Abgebildeten gemeinsam hat. Wittgenstein versucht, dies an folgendem Beispiel deutlich zu machen:
„Die Grammophonplatte, der musikalische Gedanke, die Notenschrift, die Schallwellen, stehen alle in jener abbildenden Beziehung zueinander, die zwischen Sprache und Welt besteht.“
Ebenso wie die Notenschrift ein Bild der durch sie dargestellten Musik ist, stellt der Satz „ein Bild der Wirklichkeit“ dar (4.021). Ein Satz besteht aus Namen und den Beziehungen zwischen ihnen. Er ist wahr, wenn die in ihm enthaltenen Namen auf reale Gegenstände referieren und die Beziehung zwischen den Namen der zwischen den referierten Gegenständen entspricht.
Herausforderungen der Korrespondenztheorie.
In der Korrespondenztheorie wird Wahrheit als eine zweistellige Relation der Form aRb gedacht. Bei all diesen drei Strukturmomenten ergeben sich Probleme, die um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert verstärkt thematisiert wurden, was zur Entwicklung alternativer Wahrheitstheorien führte.
So gibt es Schwierigkeiten bei der Bestimmung des Wahrheitsträgers (truthbearer). Um welche Gegenstände oder Entitäten handelt es sich, die mit den Tatsachen oder der Wirklichkeit übereinstimmen sollen, und die wir in diesem Sinne wahr nennen?
Auf der anderen Seite stellt sich die Frage nach dem Wahrmacher (truthmaker), nämlich von welcher Art dasjenige ist, womit Aussagen übereinstimmen müssen, um wahr zu sein. Es herrscht zwar unter den Korrespondenztheoretikern weitgehende Einigkeit darüber, dass es sich bei den Wahrmachern um Tatsachen handelt, allerdings besteht Uneinigkeit darüber, was Tatsachen eigentlich sind. So drückt Günther Patzig eine in der analytischen Philosophie weit verbreitete Ansicht aus, dass man weder den allgemeinen Begriff der Tatsache definieren noch einzelne Tatsachen identifizieren könne, ohne auf Aussagen zu rekurrieren. Tatsachen müssten daher als erfüllte Wahrheitsbedingungen von Sätzen angesehen werden. Für die Korrespondenztheorie ergibt sich daraus das Dilemma, dass sie in einen definitorischen Zirkel gerät, da der Begriff der Tatsache bereits den Begriff der Wahrheit enthält, den es eigentlich erst zu definieren gilt:
„Dabei ist es wichtig zu sehen, daß es zunächst ganz unklar ist, ob das, was Tatsachen sind, über W.[ahrheit], oder ob W.[ahrheiten] über Tatsachen zu erläutern sind. Eben daher ist eine Definition, nach welcher wahr sei, was mit den Tatsachen übereinstimmt, ebenso richtig wie leer: Es handelt sich um eine Tautologie […].“
Das dritte Problem betrifft die Korrespondenzrelation selbst. Dies zeigt sich bereits daran, dass zu ihrer Beschreibung in den verschiedenen Theorien eine Vielzahl an Ausdrücken verwendet wurde: Korrespondenz, Entsprechung, Übereinstimmung, Adäquation, Abbildung oder Widerspiegelung.
Gegen das Konzept einer echten bildlichen Beziehung gab es den Einwand, dass unklar bleibe, wie die Übereinstimmungsrelation von zwei so unterschiedlichen „Entitäten“ wie Wissen und Gegenstand überhaupt gedacht werden soll (z. B. zwischen meinem Wissen, dass der konkrete Gegenstand vor mir rot ist und dem Gegenstand selbst). Um diese Schwierigkeiten zu umgehen, versuchten Vertreter von sprachanalytisch orientierten Korrespondenztheorien, die Relation zwischen Aussagen und Tatsachen abstrakter als Strukturgleichheit oder Isomorphie zu fassen. Auch dieses Konzept erweist sich jedoch bereits bei einfachen Beispielen als problematisch, da in vielen Fällen eine eindeutige Zerlegung einer Tatsache in ihre Elemente nicht möglich zu sein scheint:
„Nehmen wir das in der Wahrheitsdiskussion seit langem notorische Beispiel: Die Katze ist auf der Matte. Diese Aussage kann man vielleicht noch halbwegs plausibel in ihre Bestandteile zerlegen. Aber wie steht es mit der entsprechenden Tatsache? Kann man wirklich sagen, daß diese Tatsache aus den und den Bestandteilen besteht, etwa aus der Katze, der Matte und einer bestimmten räumlichen Relation?“
Auf noch größere Schwierigkeiten stößt man zum Beispiel bei negativen Aussagen und ihrem Pendant aufseiten der Tatsachen. Worin besteht etwa die Übereinstimmung, wenn ich erkenne, dass ein bestimmter Gegenstand nicht vorhanden ist bzw. dass ihm bestimmte Eigenschaften nicht zukommen? Wie soll man sich eine Übereinstimmung mit etwas nicht Bestehendem denken? Noch schwieriger lassen sich irreale Konditionalsätze interpretieren wie: „Wenn ich dies nicht getan hätte, wäre jenes (vielleicht) nicht passiert.“
Dennoch ist Karen Gloy zuzustimmen: „Das adaequatio-Verständnis der Wahrheit ist zweifellos das bekannteste und verbreitetste, das sowohl unser alltägliches, vorwissenschaftliches Denken als auch unser wissenschaftliches beherrscht.“ Im Alltag stellt die (vage) Rede von der Übereinstimmung einer sprachlichen Aussage mit einem objektiven Sachverhalt oft kein Problem dar.
Sprachanalytisch orientierte Wahrheitstheorien.
Mit dem Aufkommen der sprachanalytischen Philosophie erwachte im 20. Jahrhundert wieder ein verstärktes Interesse an der Wahrheitsproblematik. Der Begriff der Wahrheit wurde teilweise innerhalb hochkomplexer Wahrheitstheorien ausgebaut. Die dabei vertretenen Positionen unterscheiden sich sowohl hinsichtlich der Frage, welchen „Gegenständen“ der Prädikator „wahr“ zugesprochen werden kann als auch hinsichtlich der Kriterien, wann von Wahrheit gesprochen werden kann.
In diesen Theorien wird Wahrheit nicht mehr wie bei der Korrespondenztheorie als Eigenschaft des Bewusstseins oder Denkens, sondern als Eigenschaft von sprachlichen Gebilden wie Sätzen oder Propositionen aufgefasst.
Semantische Theorie der Wahrheit
Die einflussreichste sprachanalytisch orientierte Theorie ist die semantische Wahrheitstheorie von Alfred Tarski (auch logisch-semantische oder formal-semantische Wahrheitstheorie). Tarskis Ziel ist eine Definition der Wahrheit im Anschluss an den Gebrauch der Umgangssprache und in Präzisierung der Korrespondenztheorie. Darüber hinaus gibt er zusätzlich an, wie und unter welchen Bedingungen von einem vorgelegten Ausdruck bewiesen werden kann, dass er wahr sei.
Für Tarski bezieht sich der Begriff der Wahrheit stets auf eine bestimmte Sprache. Zur Vermeidung von Antinomien schlägt Tarski vor, die semantischen Prädikate wie „wahr“ oder „falsch“ einer jeweiligen Metasprache vorzubehalten. In dieser Metasprache sollen mit „wahr“ oder „falsch“ Aussagen bezeichnet werden, die in einer von der Metasprache getrennten Objektsprache formuliert sind. Da für jede Sprache L das Prädikat „wahr in L“ aus L selbst verbannt werden soll, kommt es zu einer Hierarchisierung der Sprachen, für die Wahrheitsprädikate widerspruchsfrei definiert werden können.
Auf der Basis des klassischen Wahrheitsbegriffs geht Tarski davon aus, dass aus einer adäquaten Wahrheitsdefinition Sätze des Typs folgen sollten:
„Die Aussage ‚Schnee ist weiß‘ ist wahr genau dann, wenn Schnee weiß ist.“
Oder zu einem Schema verallgemeinert:
„(T) X ist wahr genau dann, wenn p.“
Bei dieser „Äquivalenz der Form (T)“ handelt es sich nach Tarski nicht um eine Definition der Wahrheit, da hier keine Aussage, sondern nur das Schema einer Aussage vorliegt:
„Wir können nur sagen, daß jede Äquivalenz der Form (T), die wir nach Ersetzung von ‚p‘ durch eine partikuläre Aussage und von ‚X‘ durch den Namen dieser Aussage erhalten, als eine partielle Definition der Wahrheit betrachtet werden kann, die erklärt, worin die Wahrheit dieser einen individuellen Aussage besteht. Die allgemeine Definition muß in einem gewissen Sinne die logische Konjunktion all dieser partiellen Definitionen sein.“
Für seine formale Definition geht Tarski dann allerdings zunächst vom Begriff der Erfüllung aus. In der Logik erfüllt ein Subjekt eine Aussagefunktion, wenn die Funktion durch Einsetzen des Namens des Subjekts wahr wird. Hier wird also der Begriff „Erfüllung“ mittels des Begriffs „wahr“ definiert. Diese Definition kann man umdrehen und für Aussagenfunktionen mit nur einer freien Variablen sagen: Wahr ist eine Aussage, wenn ihr Subjekt die Aussagefunktion erfüllt. Der Begriff „Erfüllung“ muss jetzt aber zur Vermeidung eines Zirkels ohne Rekurs auf den Begriff „wahr“ definiert werden. Nach Tarski ist dies wiederum mithilfe eines Schemas möglich: Ein Subjekt erfüllt eine Aussagefunktion, wenn ihm die im Prädikat ausgedrückte Eigenschaft zukommt, also:
„für jedes a – a erfüllt die Aussagefunktion x dann und nur dann, wenn p“
Durch entsprechende Einsetzungen entstehen Aussagen, die den Begriff des Erfülltseins verdeutlichen und als partielle Definitionen dieses Begriffs gelten können. Für ein auf die Umgangssprache bezogenes Beispiel können wir etwa für „x“ den Anführungsnahmen „„x ist weiß““ der Aussagenfunktion „x ist weiß“ und für „p“ die Aussagenfunktion „a ist weiß“, die durch Ersetzung von „x“ durch „a“ entsteht, einsetzen, um folgende Aussage zu erhalten:
„für jedes a – a erfüllt die Aussagefunktion „x ist weiss“ dann und nur dann, wenn a weiss ist“
Das angegebene Schema lässt sich für Aussagenfunktionen mit mehreren freien Variablen oder ohne freie Variablen verallgemeinern und für eine große Klasse formaler Sprachen so präzisieren, dass damit zunächst eine Definition des Erfülltseins und darauf aufbauend eine der Wahrheit erstellt werden können.
Zum Nachweis der Wahrheit eines konkreten Satzes geht man laut Tarski von einer Liste von Fundamentalaussagen aus, die als erfüllt vorausgesetzt werden. Diese Fundamentalaussagen sind Axiome oder Beobachtungsdaten, die den Anschluss an die Wirklichkeit darstellen. Gelingt es mithilfe der Logik, den fraglichen Satz aus den Fundamentalaussagen abzuleiten, ist auch er erfüllt.
Eine allgemeine Definition von Wahrheit ist für Tarski nur im Rahmen formaler Sprachen möglich. In der normalen Sprache kann immer nur geklärt werden, „worin die Wahrheit dieser einen individuellen Aussage besteht.“ So auch in seinem berühmt gewordenen Beispiel: „‚Es schneit‘ ist eine wahre Aussage dann und nur dann, wenn es schneit“. Er sagt jedoch:
„Die für formalisierte Sprachen gewonnenen Ergebnisse haben auch in Bezug auf die Umgangssprache eine gewisse Geltung, und zwar dank des Universalismus der letzteren: indem wir eine beliebige Definition einer wahren Aussage […] in die Umgangssprache übersetzen, erhalten wir eine fragmentarische Definition der Wahrheit.“
Scheinbar bezieht sich diese Definition auf eine Korrespondenz zwischen Aussage („es schneit“) und Tatsache („wenn es schneit“), sodass häufig angenommen wird, der logisch-semantische Wahrheitsbegriff Tarskis gehe vom Gedanken der Korrespondenz aus. Mag dies auch Tarskis Ziel, einer Präzisierung der Korrespondenztheorie, entsprechen, so wurde doch eingewandt, Tarskis Theorie basiere systematisch auf der Annahme, dass „die Rahmentheorie, die axiomatische Mengenlehre konsistent ist, also keinen Widerspruch, keine Formel der Form ‚A und non-A‘ gemäß den Schlußregeln der klassischen Logik zu deduzieren erlaubt.“ Daher beruhe die „oft sogenannte ‚Korrespondenztheorie‘ der W.[ahrheit] der Tarski-Nachfolge auf einer reinen Kohärenztheorie“. Dennoch ist Tarskis Einfluss nicht zu leugnen:
„Wie kaum eine andere hat diese Wahrheitstheorie in der neueren Philosophie breite Resonanz gefunden und sich problemlos, nahezu von selbst, in die Wissenschaftstheorie wie in die Metamathematik […] eingefügt. Den tarskischen Wahrheitsbegriff benutzen heute alle modernen Wahrheitstheorien.“
Deflationistische Wahrheitstheorien:
Redundanztheorie.
Die Redundanztheorie der Wahrheit besagt, dass Sätze, in denen das Wort „wahr“ vorkommt, in der Regel redundant sind. Dieser Begriff kann danach ohne Informationsverlust aus der Sprache eliminiert werden; es ist in einem gewissen Sinne überflüssig. Als Hauptvertreter der Redundanztheorie werden gewöhnlich Frank Plumpton Ramsey, Alfred Jules Ayer und Quine genannt. Dieser Ansatz kann gemäß Dummett bis auf Gottlob Frege zurückgeführt werden, der in seinem Werk Über Sinn und Bedeutung 1892 den Grundgedanken der Redundanztheorie formulierte:
„Man kann ja geradezu sagen: ‚Der Gedanke, dass 5 eine Primzahl ist, ist wahr.‘ Wenn man aber genauer zusieht, so bemerkt man, dass damit eigentlich nicht mehr gesagt ist als in dem einfachen Satz ‚5 ist eine Primzahl‘. […] Daraus ist zu entnehmen, dass das Verhältnis des Gedankens zum Wahren doch mit dem des Subjekts zum Prädikate nicht verglichen werden darf.“
Frege drückt hier bereits die zentrale Idee der Redundanztheorie aus, dass der Ausdruck „wahr“ im Grunde nichts zum Sinn der Sätze, in denen er vorkommt, beiträgt und daher inhaltlich redundant ist. In klassischer Form wird dieser Gedanke in Ramseys Facts and Propositions formuliert, wo es lapidar heißt, dass „es in Wirklichkeit kein gesondertes Wahrheitsproblem gibt, sondern lediglich eine sprachliche Verwirrung [linguistic muddle]“. Wahrheit oder Falschheit können primär Propositionen (propositions) zugeschrieben werden. Wenn einer sage, „p ist wahr“, bejahe er damit nur p, und wenn er sage, „p ist falsch“, behaupte er damit nicht-p. Damit würde aber der Inhalt der Proposition p nicht erweitert. So meine beispielsweise der Satz „Es ist wahr, dass Cäsar ermordet wurde“ nicht mehr als der Satz „Cäsar wurde ermordet“. Eine Satzform wie „es ist wahr“ werde nur aus stilistischen Gründen verwendet, oder um der eigenen Behauptung Nachdruck zu verleihen.
Frege selbst weist jedoch eine Redundanztheorie zurück, für ihn ist Wahrheit eine undefinierbare logische Grundvorstellung und „Das Wahre“ ein abstrakter Gegenstand.
Gegen die Redundanztheorie wurde eingewendet, dass der Begriff „wahr“ nicht erklärt und nicht definiert wird. So kann gegen das Cäsar-Beispiel von Ramsey ein Satz konstruiert werden, in dem die Bezeichnung „wahr“ wesentlich vorkommt und zum Verständnis nicht wegfallen kann: „Alles, was der Papst sagt, ist wahr.“
Prosententiale Theorie.
Dorothy L. Grover, Joseph L. Camp Jr. und Nuel D. Belnap Jr. arbeiteten nach einer Idee von Franz Brentano die prosententiale Wahrheitstheorie aus.
Minimaltheorie.
Die Minimaltheorie von Paul Horwich besagt, dass die Eigenschaft „wahr“ sich jeglicher begrifflicher und wissenschaftlicher Analyse entziehe – alles lesen in Wikipedia.
Siehe auch:
- Wahrheit
- Wahrheit#Einwände gegen den Begriff der Wahrheit. – Artikel in der deutschen Wikipedia.
- Evidenz.
- Intuition.
- Irrtum.
- Urteil.
- Gewissheit.
- Yoga-Wiki.
- Vortrag – You-Tube – Uni Bonn.
- Die Erfindung der Wahrheit – Film – sehenswert!